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Wirtshaus-Explorer: Seoulicious Nürnberg

Nun bin ich wahrlich kein ausgewiesener Kenner der koreanischen Küche und kann freilich auch nicht beurteilen, wie echtes Streetfood in Seoul schmeckt. Aber ich probiere gerne Neues und so sind wir schnell auf den (nun nicht mehr ganz) neu eröffneten kleinen Imbiss „Seoulicious“ in der Krebsgasse (zwischen Karolinenstraße, Brunnen- und Breiter Gasse) aufmerksam geworden. Das Fazit in aller Kürze vorab: Es ist wirklich mal etwas anderes, gut und für einen Imbiss relativ teuer.

Seoulicious, Nürnberg. Von außen.

Das kleine Restaurant inmitten der Fußgängerzone mag von außen recht unscheinbar wirken und lädt mit den Barhockern und Hochtischen auch im Inneren nicht wirklich zum längeren Verweilen ein, es ist eben ein Imbiss, wer aber das Glück hat, bei sommerlichen Temperaturen einen der wenigen Außentische zu ergattern, sitzt ganz gemütlich.

Seoulicious, Nürnberg. Innenansicht.

Nüchtern-modern präsentiert sich der Innenraum. Am Counter um die Ecke gibt man seine Bestellung auf, erhält eine Wartenummer und kann dann sein Essen in Empfang nehmen, wenn die eigene Nummer am Display zu lesen ist. Einen Service am Tisch sucht man vergebens. Die kleine Speisekarte kann man auf der Webseite abrufen, man wird per QR-Code auf sie hingewiesen, die Bezahlung ist ausschließlich elektronisch möglich.

Seoulicious, Nürnberg.

Bibimbap Bulgogi (11,90 Euro) ist im Prinzip das, was wir als „koranische Bowl“ kennen, ein entsprechender Foodtruck hat da in der Region Maßstäbe gesetzt und beflügelt vom Erfolg sogar mal ein stationäres Restaurant betrieben. Die Reisbowl enthält reichlich Gemüse, etwas äußerst würzig mariniertes Fleisch, Sesam und ein schön wachsiges Spiegelei – sehr schmackhaft.

Seoulicious, Nürnberg. Glasnudeln aus Süßkartoffeln mit Gemüse und Sesam.

Ich probierte Japchae (10,90 Euro), Nudeln aus Süßkartoffeln, die mit einer süß-sauren Sojasoße, etwas Gemüse und reichlich Sesam serviert wurden. Mir hat es gut geschmeckt, die Nudeln, die den Glasnudeln ein wenig ähnlich waren, hatten einen schönen Biss und einen für mich neuen, exotisch-ungekannten Geschmack. Freilich durfte bei unserem Menü auch ein Teller mit frittiertem Hühnchen nicht fehlen:

Seoulicious, Nürnberg.

Unsere Wahl fiel auf das nur leicht scharfe „KFC Yangyum“ (12,90 Euro), frittiertem Hühnerfleisch mit einer leicht süß-scharfen, dichten Soße und ebenfalls reichlich Sesam, das hervorragend gemundet hat. Über die Bezeichnung „KFC“ bin ich etwas gestolpert, denn meine Assoziation zu „KFC“ ist freilich eine große amerikanische Fastfoodkette, die Abkürzung steht aber für Korean Fried Chicken (die Ähnlichkeit ist aber sicher nicht ganz ungewollt).

Um einen Aufpreis von 4,50 Euro kann man aus jedem der angebotenen Hauptgerichte ein „Menü“ machen, dann erhält man eine kleine Cola (oder einen anderen Softdrink) und eine Beilage. Wir wählten das Kimchi, das uns allerdings weniger überzeugte.

Mein Fazit: Das Seoulicious überrascht mit wirklich interessanten kleinen Gerichten, die Bowl hart sehr gut geschmeckt und auch das frittierte Hühnchen verdient eine lobende Erwähnung. Die Atmosphäre ist imbisstypisch nüchtern, es gibt nur wenige Sitzplätze und zudem keinen Service am Platz. Das würde mich bei einem Imbiss prinzipiell auch nicht stören, die Preise sind aber so gar nicht „imbiss-like“, sondern gemahnen eher an ein klassisches Restaurant. Dennoch: Wer einmal einen Geschmack fernab dessen, was die „üblichen Verdächtigen“ in der Fußgängerzone so anbieten, sucht, ist im Seoulicious schon ganz richtig. Es werden keine Reservierungen entgegengenommen.

Seoulicious, Krebsgasse 2, 90402 Nürnberg, keine Telefonnummer, seoulicious.nbg@gmail.com

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