blog.fohrn.com

MSI Digi Vox Ultimate HD Pro im Kurztest

Ich habe mir vor kurzem einen DVB-T-USB-Stick gekauft, weil durch eine Treiberänderung mein NOXON DAB-Stick nicht mehr als Fernsehempfänger taugt (was bis zum dritten Update in 2012 noch problemlos möglich war). Die Wahl fiel auf den Digi Vox Ultimate HD Pro von MSI. Nun habe ich an so ein Gerät keine großen Ansprüche, aber ein bisschen was sollte so ein Stick schon können und auch mitbringen. Ich habe diesen Stick aus zwei Gründen gewählt: Zum einen, weil MSI nun nicht ganz der Noname-Anbieter ist – es gibt immerhin eine anständige Webseite und der Ruf der Firma ist gut. Zum anderen habe ich ein 64-Bit-System und nicht alle Sticks mögen das. MSI verspricht, dass der Stick unter Win7 64 Bit funktioniert. Und dann ist da der Preis: 12,- Euro habe ich mit Versand bezahlt, andere haben den Stick auch schon für einen Zehner gesehen.

1. Was man dem Päckchen entnimmt

Der MSI Digi Vox Ultimate HD Pro -Stick wird in einer ganz kleinen Faltschachtel geliefert, die neben dem Stick selbst eine Mini-CD (nichts für Besitzer von Slot-In-Laufwerken), eine Folienfernbedienung nebst Knopfzelle, eine Kurzanleitung und eine passive Mini-Antenne enthält. Alles, was man braucht, ist dabei. Der Stick selbst ist gut gearbeitet und sieht robust aus – Stecker und Antennenbuchse sind wackelfrei eingegossen. Die Folienfernbedienung entpuppt sich als ziemlicher Mist, die funktioniert bei mir nicht richtig und die Antenne macht ob ihrer Winzigkeit keinen vertrauenserweckenden Eindruck (aber sie funktioniert, wie sich später herausstellen wird). Ausgepackt und angeschlossen ist alles recht fix. Wer die mitgelieferte Software nicht braucht und mit Win 7 arbeitet, der steckt den Stick einfach in einen freie USB-Port und verbindet ihn mit der Antenne – Win 7 findet den richtigen Treiber und schon kann es losgehen. Mit dem  Windows Mediacenter funktioniert der Stick einwandfrei.

2. DVB-T Empfang – der Stick muss empfangsstark sein

Hier in Nürnberg ist der DVB-T-Empfang in der Regel als sehr gut zu bezeichnen. Mit Indoor-Empfang hatte ich mit entsprechenden Verstärkerantennen und ordentlichen Receivern keine Probleme. Unsere Versorgungslage darf als durchaus gut angesehen werden und somit ist es freilich schwierig, zu bemessen, wie gut der Stick empfängt. Und dennoch meine ich, dass die Empfangsqualität mindestens gut ist. Als Antenne wird ein winziger Draht von etwas über 10cm Länge geliefert, der sich mit einem angepressten Gewinde auf einen kleinen Kunststoffsockel schrauben lässt. Diese beigelegte Konstruktion macht weder einen besonders empfangsförderlichen noch stabilen Eindruck – funktioniert aber überraschend gut! Bei einer passiven Stabantenne im Fensterbereich ist der Empfang ausgezeichnet, mit dieser Antenne habe ich an anderer Hardware schon schlechte Erfahrungen gemacht. Aber: Selbst mit der beigepackten Behelfsantenne findet der Stick alle Sender und bringt sie fehlerfrei auf den Bildschirm – so schlecht kann der Empfang also nicht sein. Wer in Randlage wohnt oder baulich ungünstige Eigenschaften zum Empfang hat, der braucht eine andere Antennenlösung, das ist klar.

0000002635482P54276QR4S

3. Die Software

Mit dem Stick wird neben den Treibern auch die in diesem Bereich oft anzutreffende für DVB-T adaptiete Version von ArcSoft TotalMedia (Free) mitgeliefert. Ich kann diese Software nicht leiden. Sie ist zwar leistungsstark, aber ich mag das Design nicht und hatte mit der Software bereits dahingehend Ärger, dass sie sich nicht rückstandslos deinstallieren ließ. Freilich kann die Software aber alles, was man braucht. Das Windows Mediacenter ist weder besonders schnell noch besonders hübsch, funktioniert mit den Stick aber einwandfrei und ist einfach vorhanden. Wenn man das Windows Mediacenter sowieso schon auf dem Rechner hat, kann man sich echt überlegen, ob man die beigelegte Software überhaupt installieren will.

Fazit:

Wenn ich von der Fernbedienung absehe, die ich aber auch nicht brauche, dann ist der MSI Digi Vox Ultimate HD Pro-DVB-T-Stick echt super. Er empfängt sauber, lässt sich problemlos einbinden und tut für wirklich wenig Geld seinen Dienst. Treiber sind für XP, Vista und 7 vorhanden, unter Win 8 soll es ebenfalls funktionieren, getestet habe ich das aber nicht. Weiterhin wird berichtet, dass der Stick unter Ubuntu mit Kaffeine wohl auch problemlos zu betreiben sei. Zehn bis fünfzehn Euro beträgt der Straßenpreis des Sticks. Für dieses Geld – perfekt.

Anm.: Was das mit dem HD im Produktnamen soll, erschließt sich mir nicht. Hier empfängt man ja nichts in HD über DVB-T.

Palm Tungsten T3 mit Windows 7 syncen.

Seit neuerer Zeit habe ich ja nun einen Arbeitsrechner HP mini mit dem Betriebssystem Windows 7. Das ist für mich als langjähriger Mac-User eine gewisse Herausforderung, bin ich bislang ja in der Windows-Welt nur XP gewöhnt. Und ich benutze, auch wenn es manch einem etwas anachronistisch vorkommen mag, immer noch (und mit großer Leidenschaft) meinen alten Palm Tungsten T3, ein Gerät aus dem Jahr 2003 oder 2004. Nun gibt es mit Win 7 und dem Palm aber ein Problem, denn der Palm lässt sich nicht (wie das einstmals Standard war) via USB-Kabel mit Win 7 synchronisieren. Um das zu verstehen, muss ich ein wenig ausholen:

Als die ersten Handspring- und Palm-Handhelds Ende der 1990er Jahre (es dürfte 1997 gewesen sein) auf den Markt kamen, wurden diese mit einem Kabel über die serielle Schnittstelle mit dem Computer synchronisiert. Hierfür war insbesondere die Software „HotSync Manager“ hervorragend ausgestattet – der Sync klappte quasi immer fehlerfrei. Als um die Jahrtausendwende die serielle Schnittstelle immer mehr verschwand und USB der Standard wurde, hat man den Hotsync-Manager meines Wissens zwar angepasst, nativ für USB wurde aber nichts neuprogrammiert. Man erreicht beim USB-Sync mit 2.0 auch nicht die volle Geschwindigkeit. Technisch passiert meines Wissens folgendes: Obschon USB von den neueren HotSync-Managern unterstützt wird, wird immer noch ein Sync über den COM-Port simuliert, COM also einfach auf USB umgehoben. Das das irgendwann Probleme mit sich führt, stand fast zu erwarten. Und so war es dann auch – ein Sync über das USB-Cradle wollte unter Win 7 nicht gelingen.

Zum Glück gibt es Alternativen: Ältere Palms habe eine IR-Schnittstelle nach dem Infrared Data Association – Standard, neuere ein einfaches Bluetooth – der T3 sogar beides. Ich habe mich da einfach mal für Bluetooth entschieden und ein einfaches MSI-Bluetooth-USB-Dongle gekauft. Um den Palm nun via Bluetooth mit dem Win 7 – Netbook zu syncen, muss zuerst einmal der Palm „vorbereitet“ werden.

Im folgenden beschreibe ich, wie ich dabei vorgegangen bin, es gibt mit Sicherheit aber noch andere, vielleicht bessere, Wege dahin.

1. Bluetooth am Palm einschalten, einen eindeutigen Gerätenamen vergeben, die Gerätekennung zulassen und die Verbindungsfähigkeit auf „Ja“ setzen – dann den Bluetooth-Dialog verlassen.

Der Palm und der Win 7-Rechner werden nun gekoppelt, Windows erkennt den Palm nun als „Unbekannter Handheld“. Das kann aber auch erst später gemacht werden.

2. Am Palm HotSync öffnen und im Menü (ganz oben) unter „Optionen“ den Punkt „Verbindungssetup“ wählen. Mit dem Button „Neu“ wird eine weitere HotSync-Verbindung eingerichtet. Nun einen Verbindungsnamen á la Netbook via Bluetooth oder ähnliches definieren. Nun wird bei „Verbinden mit“ die Option „PC“ gewählt und bei „über“ die Option „Bluetooth“. Dann mit OK bestätigen und diesen neu errichteten Preset wählen.

Damit ist der Palm vorbereitet. Nun muss Win 7 eingerichtet werden.

Um den Sync herzustellen, muss ein COM-Port über Bluetooth zugewiesen werden. Das klingt komplizierter, als es ist:

1. Palm Desktop Suite herunterladen und installieren – das klappt i.d.R. problemlos.

2. Bluetooth-Einstellungsdialog öffnen und den Reiter „COM-Anschlüsse“ wählen. Mit Klick auf den Button „Hinzufügen“ geht es weiter.

3. Nun wird es spannend: Ein weiteres Fester öffnet sich, nun muss die Option „Eingehend (Gerät initiiert die Verbindung)“ gewählt und mit „OK“ bestätigt werden.

4. Das Ergebnis sieht ungefähr so aus:

Nach welchem Prinzip welcher COM-Port zugewiesen wird, weiß ich nicht. Aber das ist auch wurscht, irgendwas zwischen COM4 bis COM6 wird es schon sein.

5. Nun im HotSync-Manager sowohl einen Haken vor „USB Lokal“ wie auch „Lokal“ setzen.

6. Den Palm synchronisieren, indem man palmseitig auf das HotSync-Symbol klickt.

Diese Mini-Anleitung habe ich unter Verwendung des HotSync-Manager 6.0.1 erstellt. Wer mit den Access-Powered Palms arbeitet, der findet ggf. im Hotsync -Manager bzw. Palm Desktop eine Direkteinstellung für den Sync via Bluetooth. Beim Centro ist das zum Beispiel der Fall. Dort müssen diese Schritte natürlich nicht gegangen werden.

Auf die Idee, den Palm über die „Luftschnittstelle“ zu synchronisieren, hat mich übrigens Bloggerkollege Ralph Stenzel gebracht. Der bekommt sogar ein noch älteres Gerät synchronisiert, was mich dahingehend froh stimmt, dass wir unsere liebgewonnenen Antiquitäten Gadgets vergangener Tage nicht entsorgen müssen. Und wenn Windows 7 eine annähernd so lange Halbwertszeit hat wie XP (das ich auf Arbeit immer noch nutze), dann wird das wohl die nächsten zehn Jahre noch gut gehen. Es ist Zeit, mit mal ein paar Tungstenlms in der Bucht zu schießen und auf Halde zu legen.