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Blast from the past: 13 Jahre Webcam

Heute feiert die „Webcam Nürnberg-Schoppershof“ hier im Blog ihren dreizehnten Geburtstag. Zeit, ein wenig auf das Thema Webcam zurückzublicken…

Webcams – das war doch irgendwie ein Ding der späten 90er und frühen 2000er. Damals war es gang und gäbe, seinen Website-Besuchern ein wenig von der Umgegend über eine Webcam zu zeigen. Und ja, auch mich faszinierten diese sich von Zeit zu Zeit aktualisierenden Bilder aus den Webcams der Welt. Erinnert ihr Euch? Noch vor zwanzig, fünfundzwanzig Jahren gab es kaum einen Radiosender, über dessen Webseite sich nicht auch dem Moderator im Studio, den man bislang nur hören konnte, via Webcam bei seiner Arbeit zuzusehen. Und so war es ein regelrechter „Sport“, gut gemachtte Seiten mit möglichst spannenden Webcams ausfindig zu machen.

Heute ist die Webcam vom Aussterben bedroht. Auch wenn das omnipräsente Streaming z.B. über Twitch ja im Kern nichts anderes ist – die klassische Webcam, die in Intervallen ein mehr oder weniger scharfes Standbild sendet, wird immer seltener und ist ein Auslaufmodell. Dabei hängen im weltweiten Netz immer mehr von Provatleuten installierte hochauflösende Überwachungskameras – „smart home“-Anwendungen machen es möglich. Doch um solche Kameras soll es hier nicht gehen. Heute widmen wir uns dem Klassiker – der guten alten Webcam, die ihre Bilder in die Öffentlichkeit sendet.

Als erste Webcam wurde die „Trojan Room Coffee Pot Camera“ bekannt, die Anfang der 1990er Jahre im Gang vor einem Rechenzentrum der englischen Camebridge-University installiert wurde und ein 128×128 Pixel kleines Graustufenbild zuerst ins Intranet der Uni, dann ins WWW sendete. Freilich war diese Kamera nur eine Spielerei, allerdings eine mit einem gewissen Sinn, konnten doch die Universitätsmitarbeiter den Füllstand einer Kaffeekanne einer Kaffeemaschine erkennen und so entscheiden, ob sich ein Weg aus einem entlegeneren Gebäudeteil lohnt, um eine Tasse Kaffe zu holen. Interessant auch der Aufwand, der zum Betrieb dieser ersten Webcam getrieben werden musste: Es war nicht nur eine Videokamera, die auf die Kaffeemaschine gerichtet wurde, sondern auch ein Rechner mit einer Framegrabber-Karte, der das Bild digitalisierte, vonnöten – und ein Server, der das Bild verteilte.

Knappe zehn Jahre später habe ich übrigens eine ähnlich aufwändige Installation einer Webcam gesehen: Im Studio des heute nicht mehr existenten Senders „Webradio Nürnberg“ schwebte auf einem schweren Stativ als Webcam eine professionelle TV-Kamera über den Köpfen der Moderatoren, deren PAL-Bild dann von einer Videokarte digitalisiert und dann in VGA-Auflösung ins Netz gestellt wurde. Die ersten IP-Kameras mit Netzwerkanschluss hatten eine dann doch nicht hinreichende Auflösung und vor allem eine recht geringe Lichtausbeute.

Wer also in den frühen Jahren des Internets mit einem guten Webcambild überzeugen wollte, musste schon etliche Anstrengungen übernehmen, um an sein Ziel zu gelangen. Erst Mitte der 2000er waren für (zumindest etwas) kleinere Geldbeträge Webcams auf dem Markt, die sich nicht nur per USB an einen Computer anschließen ließen, sondern auch per Ethernet oder gar WLAN ein Bild ins Internet übertrugen oder auf einem Server ablegten.

Der große Boom dieser Kameras ist freilich vorbei. Nichts desto trotz gibt es sie noch, die Webcams. Welche Kameras gegenwärtig in Nürnberg noch ein Bild senden, habe ich im Sommer dieses Jahres einmal zusammengefasst.

Auch dieses Blog hat eine Webcam, primär freilich, weil ich seinerzeit mit so einem Gerät spielen wollte, letztlich habe ich für die Wettercam aber auch gutes Feedback erhalten und so ist sie über all die Jahre geblieben.

Schon 2010 habe ich diese Kamera gekauft, ein Modell des seit 1986 in Tainwa ansässigen Herstellers Edimax, das sich bereits sei 2008 auf dem Markt befand und schon damals technisch als „basic“ einzustufen war. Die einfache Kamera dürfte, so ganz genau weiß ich das gar nicht mehr, um die 50,- Euro gekostet haben. Sie hatte im Wesentlichen zwei Vorzüge: Durch das Fehlen eines Mikrofons kann niemand Geräusche aus dem Innenraum, in dem sie aufgestellt ist, abgreifen, zudem lädt sie zuverlässig in einem frei definierbaren Intervall ein Standbild auf den Server. Sehr bewusst habe ich mich damals für das einzige Modell ohne WiFi entschieden, verknüpft mit der Überlegung, dass eine kabelgebundene Lösung grundsätzlich stabiler laufen könnte. Dass dieses recht einfache Gerät dreizehn Jahre lang funktionieren wird, damit habe ich allerdings nicht gerechnet. Immer mal wieder habe ich mir zudem überlegt, eine Kamera mit höherer Auflösung anzuschaffen, aber so lange das Teil stabil läuft – wieso austauschen?

Und da steht sie nun auf dem Fensterbrett des Arbeitszimmers neben dem Freifunkrouter, seit Jahr und Tag. Das Gehäuse ist vom Sonnenlicht ordentlich ausgeblichen bzw. vergilbt, aber das macht ja erst mal nichts. Diese Kamera sendet ein Bild in der alten VGA-Auflösung, also mit 640×480 Pixeln, 24 Bit. Das ist heute natürlich reichlich antik, genügt aber dennoch, um zumindest ein Bild mit einem Wettereindruck klar ins Internet zu senden. Dabei ist jedes dieser Bilder im Durchschnitt 23 Kilobyte groß (ein sehr helles Bild ist um die 28 kB groß, ein Bild mit reinen Schwarzwerten etwa 10 kB). Alle 90 Sekunden wird ein Bild an den Server gesendet, also 40 Bilder pro Stunde, 960 Bilder pro Tag. In dreizehn Jahren war die Kamera rechnerisch 4745 Tage online, hiervon können wir realistisch zehn Tage Downtime von Internet, Strom und Server abziehen, so dass 4735 Tage als Berechnungsgrundlage angenommen werden dürfen. Es wurden in den vergangenen dreizehn Jahren also etwa 4545600 Bilder erzeugt. Das wären, allen anderen Traffic nicht mitgerechnet, etwa 104,5 Gigabyte Daten, die für dieses Webcambild an den Server übertragen wurden. Natürlich habe ich diese 100 GB nicht irgendwo auf einer Platte liegen, denn alle 90 Sekunden wird das Bild mit einem neuen überschrieben. Es existiert – und das ist auch gut so – kein Archiv.

Warum feiere ich mit einem Post den dreizehnjährigen Geburtstag eines inzwischen völlig veralteten und eigentlich auch obsoleten Stückchens Technik? Nun, zum einen bin ich ja fasziniert vo der Langlebigkeit dieses Geräts. Seien wir mal ehrlich: Wer hat schon so alte IT-Hardware tagtäglich am Laufen? Igendwie mach ich zudem dieses alte Gefühl, dass das „Web 2.0“ einem seinerzeit vermittelt hat – und dazu gehören freilich auch diese Webcams. Und so darf, solange sie funktioniert, diese Webcam noch ein wenig bleiben, aus nostalischen Gründen.

Webcams aus Nürnberg

Ein bisschen aus der Zeit gefallen sind sie ja schon: die Webcams. Ende der 1990er Jahre bis in die 2010er Jahre hinein gehörte es quasi zum guten Ton, im „WWW“ eine Webcam zu betreiben, um der großen weiten Welt sein Unternehmen, seine Umgegend oder das örtliche Wetter im Livebild präsentieren zu können. Und so erfreut sich die Webcam unter den Ureinwohnern dieses weltweiten Netzes ungebrochener Beliebtheit (auch wenn es immer weniger solcher Webcams im öffentlichen Raum werden).

Auch in Nürnberg gab es mal eine Vielzahl solcher Kameras – und einige haben sich bis heute gehalten. Im Folgenden möchte ich einen aktuellen Überblick über noch aktive Webcams in der Frankenmetropole geben:

Nicht mehr verfügbar ist leider die Cam auf die Kaiserburg, die von einem ortsansässigen Versicherer angeboten wurde. Du hast eine Webcam gefunden, die ich vergessen habe? Lass´ mir einfach einen Kommentar da. Viel Spaß beim Cam-Spotten!

Die Webcam geht wieder

Lange Zeit hat man hier bei der Wettercam nur ein schwarzes Bild gesehen. Heute habe ich endlich einmal die Zeit gefunden, die alte Webcam zu zerlegen und das in Kunststiff gefasste Objektiv mit ein paar Tropfen Sekundenkleber wieder zu fixieren.

Die alte Webcam verrichtet nun seit über fünf Jahren Ihren Dienst auf meinem Festerbrett. Die Auflösung ist leider auch schon etwas antik, 640 x 480 macht das Ding – aber sie läuft sehr stabil und so sehe ich keinen Grund, sie auszutauschen (zumal sie technisch und mechanisch so primitiv ist, dass selbst ich als Laie sie wieder reparieren konnte). Ein Update des Bildes gibt es übrigens alle 30 Sekunden…

Webbcam Nürnberg Schoppershofstraße

Neue Wettercam online

Der Winter ist lästig. In Nürnberg wird nicht richtig geräumt, am Morgen wollen vereiste Autoscheiben abgekratzt werden und manchmal geht auch im Nahverkehr kaum mehr was voran. Und der Winter kann auch bezaubernd schön sein – gerade hier in Nürnberg, der Weihnachtsstadt.

An dieser Schönheit möchte ich Euch gerne teilhaben lassen – und außerdem hat es mir Spaß gemacht, mit einem unbekannten Stück Technik zu spielen und so kam es zur Schoppershofer Wettercam, die nun seit einigen Stunden online ist.

Wetter-Webcam

Wie stable die Kamera läuft, weiß ich noch nicht und auch mit der Bildeinstellung muss ich noch experimentieren – das soll in den nächsten Tagen geschehen. Ich verzichte bewusst auf Prefetching oder irgendwelchen Active-X-Skripte, die Kamera lässt sowas zwar zu – aber ich finde das technisch äußerst unelegant. Wer also das Bild – alle 90 Sekunden gibt es ein neues – refreshen will, der klicke im Browser einfach auf den „Aktualisieren“-Button.

Die Montagehöhe und Auflösung der Kamera ist übrigens bewusst so gewählt, dass weder Gesichter noch KFZ-Kennzeichen erkannt werden können. Einen Wettereindruck aber kann die Kamera vermitteln.

Panorama-Webcam Nürnberg

Gerade entdeckt: Der Aufzughersteller Schmitt und Sohn aus Nürnberg betreint am Nürnberger Fernmeldeturm eine Webcam – aber nicht irgendeine. Es handelt sich umn eine Panoramakamera mit einer Summenauflösung von 66 Megapixeln Typ „Roundshot Livecam D2“ des Schweitzer Herstellers Seitz.

Und so ist es möglich, das Nürnberger Panorama von Fernsehturm aus gesehen am Rechner zu genießen (und dank der Auflösung auch ordentlich zu zoomen). Jede Stunde wird ein Bild aufgenommen (und auch archiviert).

Gucken! Unter webcam-nuernberg.de!