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Wirtschaftskrise oder einfachnur verspekuliert? Der erste Sozialimmobilienfonds geht über die Wupper…

… und besonders schlimm ist, dass es hier fast ausschließlich private Kleinanleger aus armen Regionen Ostdeutschlands trifft.

Zwei Volkssolidarität-Sozialimmobilien GmbHs haben Insolvenz angemeldet – das ist noch im Rahmen dessen, was man dieser Tage nicht selten hört. Viel interessanter (und unseriös) ist aber, dass die Fonds wohl hinter dem Rücken der Anleger in Grundschuldeintragungen auf Schrottimmobilien gewandelt wurden – wenn man der Ostseezeitung glaubt.

Hier gibt es was zu lernen, Leute: Es gibt nicht nur Sozialimmobilien, es gibt au Schrott-Sozialimmobilien.

Was ich nun schreibe, ist reine Mutmaßung: Wenn die Fonds nicht getragen haben und man hohe Verluste realisieren musste (nur so kann ich mir erklären, dass das Geld weg ist), warum packt man dan ein abrissreifes Obdachlosenheim in der Prärie mit drauf? Um die Anleger zu beruhigen? Nennt man das dann nicht Insolvenzverschleppung? Kläre mich da mal bitte jemand auf…

Was macht die Sache allgemein interessant? Im Besonderen kleine Banken, aber auch andere Anbieter und wie in diesem Fall auch ein Träger der Wohlfahrtspflege nutzen einen gerade erst im Aufblühen befindlichen Trend: Investitionen in soziale Zwecke und ethisches Anlegen. Was ganz gut klingt und realistische Renditen verspricht, ist aber nicht mindergefährlich. Denn auch mit hohen Ethikstandards kann man pleitegehen.  Und in den hier beschrieben Fall der VS liegt nahe, dass die Ethikstandards auch nicht besonders hoch gehängt wurden.

Was aber wird aus den geprellten Anlegern? So genau scheint das keiner zu wissen. Man prüft. Und offensichtlich findet man noch keine Handhabe. Ich bleibe auf jeden Fall dran. Mal sehen, wann sich Panorama oder Fakt dafür interessiert…