27. Februar 1953
Am heutigen Tag ist es an der Zeit, an das vor 59 Jahren geschlossene Londoner Schuldenabkommen zu erinnern. Vor guten 58 Jahren wurde es ratifiziert.
Kern des Abkommens (kurz gefasst): Teile der Vorkriegsschulden wurden durch die Bundesrepublik gezahlt, die Nachkriegsschulden akzeptiert und eine Teilzahlung vereinbart. Mit einher gegangen ist aber eine großzügige Entschuldung Deutschlands, der Schuldenerlass z. B. Griechenlands zugunsten Deutschlands betrug um 50 Prozent.
Das ist nicht nur ein Haufen Geld sondern auch eine verdammt großzügige Geste gegenüber einem Land, das halb Europa in Schutt und Asche gelegt hat.
Präzise:
1953 hatte Deutschland von seinen Gläubigern – darunter Griechenland – eine Schuldenstreichung von rund 50 Prozent erhalten, obwohl die deutschen Schulden damals bei weniger als 25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) lagen. Griechenland erhält derzeit eine Entlastung von maximal 30 Prozent – obwohl die Schulden des Landes mehr als 160 Prozent des BIP ausmachen. (Quelle)
Wirklich weh tut aber der Transfer in heutige Tage:
Die Entschuldung Deutschlands war vor 59 Jahren explizit mit wachstumsfördernden Maßnahmen verbunden, darunter die Möglichkeit den Schuldendienst im Fall von Handelsbilanzdefiziten auszusetzen. Griechenlands Wachstum dagegen wird durch dramatische Einsparungen bei öffentlichen Ausgaben derzeit abgewürgt. (Quelle)
Das arrogante Verhalten unserer Bundesregierung unseren europäischen Freunden gegenüber treibt einem die Schamesröte ins Gesicht. Dieser Hochmut ist wirklich unerträglich.
Dringende Leseempfehlung ist auch die Webseite des Vereins Entwicklung braucht Entschuldung e.V. erlassjahr.de.