Ten Years After – Boogie On.
Ten Years Afters zweites Studioalbum Stonedhenge ist legendär. Mein erster Kontakt mit dem Album und der Band hatte ich wohl 1997, als ich die LP auf Kassette kopiert bekam und das Teil so lange hörte, bis der Tonkopf meines Walkmans tiefe Laufrillen in das Magnetband gepflügt hatte. Die CD fiel mir erst gute fünfzehn Jahre später in die Hände. Ich erinnerte mich sofort des Albums und meiner Jugend und traf dann unvermittelt auf einen genialen, aber mir bis dato völlig unbekannten Song: Boogie On.
Boogie On ist auf die CD-Pressung, die um die Jahrtausendwende entstand, einfach als Bonus-Track gewandert. Ich stehe solchen „Eingriffen“ bei der Wiederveröffentlichung mit gemischten Gefühlen gegenüber. Freilich: Ein Schallplattenalbum hatte früher oft nur 35 oder 40 Minuten Spielzeit. Was mache ich mit der restlichen „freien Zeit“ auf einer 74-Minuten-CD? Eine sinnvolle „Füllung“ ist ja ein echter Mehrwert für den Käufer. Andererseits betrachte ich ein Album eines Künstlerns auch als „geschlossene Einheit“, und irgendwie gebietet es doch der Respekt, hier nicht einfach dran herumzuwurschteln.
Egal, Ich konnte mich noch gut erinnern, dass der wirklich geniale Song nicht auf der Stonedhenge-LP drauf war, und so ging denn die Suche nach einer Veröffentlichung des Songs auf Platte los. Bei Discogs war das Teil schnell gefunden: Das Album (oder besser: Die Compilation) heißt Ten Years After – Alvin Lee & Company und bei mir hat es zwischenzeitlich als Nova-Pressung aus dem Jahr 1972 ein neues Zuhause gefunden. Das Album ist höchst gelungen, die Qualität dere Pressung geht so halbwegs in Ordnung, die Ausstattung der Platte – dies nur nebenbei, es soll ja um die Musik gehen – ist spartanisch.
Und trotzdem: Eine etwas besondere Version von The Sounds und eben Boogie On machen das Album für mich zu einem echten Highlight. Wie oft üblich, kann man die Platte nebst einiger Bonus-Tracks (schon irgendwie witzig: Bonus-Tracks auf einem quasi „Bonus-Album“) auf Youtube komplett hören.