2011 bin ich von OS X auf Windows 7 Professional 64 bit umgestiegen, ein Schritt, den ich bislang nicht bereut habe. Nachdem ich in den letzten Monaten immer mal wieder mit Windows 8 gespielt habe, bin ich bei Win 7 geblieben.
Nun werdendie ersten neuen Features von Windows 8.1 vorgestellt – dazu einige spontane Ideen in Kürze:
Die Rückkehr des Start-Buttons ist wohl das Wichtigste. Ich hab mich seinerzeit über die Klagen über das Verschwinden desselben gewundert – bei OS X gab es auch keinen Startbutton – aber bei Windows kann man nicht darauf verzichten. Windows ohne Startbutton ist wirklich schwer bedienbar und die Rückkunft ist das einzig Vernünftige, was Microsoft tun konnte.
Die Kacheloberfläche mag für Handys und Tabletts ja nett sein, was mandamit a Desktop will – Touch hin, Touch her – hat sich mir nicht erschlossen. Gut,m dass man zukünftig mit dem klassischen Desktop starten kann.
Defender benutze ich zwar nicht, die neue Verhaltenserkennung scheint mir aber ein sinnvolles Feature zu sein, wenn es gut gemacht ist.
Das war es aber auch schon mit dem Lob – jetzt geht das Gegrantel los:
Wenn es stimmt, was Heise da schreibt, dann ist echt der Ofen aus, dann wechsel ich zu Linux. Es dreht sich um Trusted Computing und TPM auf der einen Seite und um die Verschlüsselung der Laufwerke, um SkyDrive, Bing… auf der anderen Seite und im Besonderen um den Microsoft-Account. Wenn ich lese, dass sich die Startpartition nur dann verschlüsseln lässt, wenn ich mich einmal mit meinem Microsoft-Account angemeldet habe, dann fälltmir dazu echt nix mehr ein. Wer noch andere Geräte mit Microsoft-System verwendet, der wird bei der Integrationstiefe von SkyDrtive auch um diesen Cloud-Dienst nicht umhinkommen. Dass Bing tiefer in Win 8.1 integriert werden soll, nimmt sich dagegen aus wie ein kleiner Schönheitsfehler.
Dass zukünftig nur TPM-gechippte Hardware „Microsoft Certified“ sein soll, finde ich ja auch ein Unding. Das bringt den Privatanwender erst mal nicht weiter – macht aber die Hardware teurer! Klar kann man sagen, dass dem Privatanwender wurscht sein kann, ob die Hardware zertifiziert ist oder nicht – aber schon aus Marketinggründen ist der Großteil zertifiziert.
Das ganze riecht für mich nach einem riesigen Compliance-Ding: Wer schön artig alle Daten bei Microsoft abliefert und brav Software abonniert, der kommt in den Genuss von Verschlüsselung und Synchronisierung, wer das nicht tut, den werden wesentliche Systemfunktionen vorenthalten – na vielen Dank auch.
2001 hatte ich meinen ersten XP-Rechner. Schnell machte die Runde, dass das Ding wie blöd mach Hause telefoniert – und wenn man die Kiste neu aufsetzte, so hatte man zu gucken, dass man mit XP AntiSpy, AdAware und ähnlichem die Löcher stopfte. Wenn ich das mit 8.1 lese, dann fühle ich mich unweigerlich an diese Tage erinnert.Bei Win 7 habe ich immer gesagt, dass das System besser ist als sein Ruf. Bei Windows 8 war ich über die Umsetzung nicht glücklich – ich bin aber schon in der Lage, den Schritt hin zur Integration von Desktop und Mobilgeräten entsprechend zu würdigen. Bei 8.1 habe ich Bedenken – nicht weil ich per se „Bedenkenträger“ bin, sondern weil sie sich einem aufdrängen!!
Und noch was: Ich weiß ja nicht, wie entrückt dieser Herr Ballmer und sein Managementteam wirklich ist, aber solche Knüppel in Zeiten aus dem Sack zu lassen, in denen PRISM und Tempora die Schlagzeilen bestimmen, zeugt entweder von unermesslicher Arroganz oder jedem fehlenden Gespür für Timing und Dramaturgie. Ich glaube fast an Letzteres, mir kam der Ballmer schon immer etwas platt vor.