Frust: Apple-Hardware
Ich muss jetzt doch einmal meinem Frust Luft machen hier. Wer keinen Mac hat und auch keinen kaufen will, der kann weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen. Wer sich einen Mac kaufen will, der bleibe stehen und begucke sich die Opfer. Wer einen Mac hat, der ihm auch hardwaremäßig abgeschmiert ist, der stimme mit ein in das Klagelied.
In meinem allernächsten Umfeld habe ich unter den Freunden sechs, die allesamt Macs benutzen, allesamt Geräte neueren Datums aber mit der abgelaufenen Ein-Jahres-Garantie. Bei diesen sechs Freunden sind im letzten halben Jahr vier Macs weggeraucht, und zwar so, dass es sich bei den Defekten entweder um Totalschäden handelt oder diese Geräte nur mit großzügigem Geldmitteleinsatz wieder reparierbar waren. Klar, sich sechs Leute mit sechs Computern anzusehen, das ist keinesfalls repräsentativ – aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich im „Defekter Mac-Cluster Nürnberg/Fürth und Umgebung“ lebe. Was ist los?
Dieser Tage hat es also auch mich getroffen. Mein Mac-mini ist sang- und klanglos abgeschmiert. Platte habe geputzt, das System neu aufgespielt, zweifelhafte USB-Devices wie ein altes Aktiv-Hub abgesteckt. Es nutzt nix – Panic Shutdown. Immer zwei- bis dreimal am Tag, dann läuft die Kiste. Manchmal schon beim Hochfahren: Kernel-Panic.
Was da kaputt ist? Ich kann es nicht interpretieren. Mitunter sieht das dann auch so aus – mitten unter dem Surfen raucht die Kiste weg. So gruselig sieht es dann aus:
Sorry wegen der unscharfen Bilder – aber einen Screenshot bekomme ich nicht hin, wenn die Kiste in die Knie geht…
Ich bin mit meinem Latein am Ende. Nun, eine Idee habe ich noch: Vielleicht mag der mini es ja nicht, wenn man ihn des Nachts mit einer Stomsparleiste vom Netz trennt? Vielleicht ist die Backupbatterie im Eimer? Der mini ist für Grobmotoriker wie mich aber auch nicht zerlegbar. Ich wäre ja gerne mal mit dem Voltmeter an die Batterie gegangen – geht aber nicht. Warum eigentlich? Bei jedem billigen Windows-Notebook macht man mit einer Kreuzschraube unten einen Deckel weg und ist am RAM und der Batterie – wieso nicht am Mac??? Ich werde heute also den mini mal komplett am Strom lassen, aber eigentlich will ich das nicht. Warum bitte soll das externe Netzteil Strom ziehen, wenn ich schlafe oder auf Arbeit bin? Hab ich doch nix von!
Klar, beim Rechner waren CDs mit bei, mit denen sich ein Hardwarecheck vollführen lässt. Ich habe das schon gemacht – nach der ausführlichen CD-Diagnose kann kein Fehler gefunden werden, der Rechner sei ok. Das Testergebnis der Diagnose-CD beeindruckt den Rechner aber wenig – er kackt trotzdem die ganze Zeit ab – es ist zum Haareraufen!
Ich habe mich vor lauter Frust gestern online mal nach einem neuen Mac umgesehen – das Ergebnis dieser Recherche ist frustrierend. Für einen Power Mac Mac Pro muss man dieser Tage mindestens (!) 2000,- EUR (sic!!) zahlen, ein leistungsmäßig besser ausgestattetes ThinkCentre von lenovo kostet nicht ein Viertel dieses Preises! Zuerst war ich erstaunt, wie billig PC-Technik ist, dann ist mir aber klar geworden, dass Macs schlicht und ergreifend viel zu teuer sind. Denn Rechner von HP oder Dell sind nicht teurer, von Micromaxx (würde ich aber nicht kaufen, hatte mal ein Bügeleisen davon, das war Mist) oder Medion ganz zu schweigen. Um ein Haar hätte ich mir gestern so ein ThinkCentre geklickt – allein der Umstand, dass ich gelernt habe, nicht aus lauter Frust irgendwelche Impulskäufe zu tätigen und die Vernunft meiner Partnerin hielten mich von dieser Kurzschlussreaktion ab.
Einen billigeren Mac mini oder einen iMac würde ich mir nicht mehr kaufen. Was soll ich mit einem Computer, bei dem ich nicht mal in der Lage bin, eine Batterie auszuwechseln? Das darf doch alles nicht wahr sein!!
Sorry für diesen Rant, aber ich bin echt sauer und das musste raus. Und ich benutze seit 10 Jahren Macs. Wenn das aber so weiter geht und die Hardwarequalität der Rechner mit dem Apfel weiterhin so scheiße bleibt, dann wird 2011 mein Jahr des Wechsels. Zu Windows. Wenn mir das vor zwei, drei Jahren jemand prophezeit hätte, ich hätte ihn schallend ausgelacht.