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Neuer MP3-Player im Test: Der HIFI-WALKER M7

Haben MP3-Player heute eigentlich noch irgendeinen Nutzen, den ein mittelpreisiges (und in aller Regel vorhandenes) Smartphone nicht oder nicht so gut liefern kann? „Ganz dünnes Eis…“ möchte man denken, denn in aller Regel schneiden MP3-Player im Vergleich zu Smartphones relativ schlecht ab, schon alleine, weil sie gewöhnlich mit Streaming nicht umgehen können. Ein paar denkbare Einsatzzwecke gibts dennoch: Wer nicht streamen will und relativ viel Speicher für seine Audiodateien haben will, wer HiRes-Audio hören will und das Gerät gleichzeitig als DAC nutzen möchte und wer eine sehr lange Akkulaufzeit benötigt, der fährt unter Umständen mit einem klassischen MP3-Player nicht schlecht. Und dann liefern MP3-Player unter Umständen noch einen Nutzen: Sie sind nicht selten einfach besser bedienbar. All diese Gründe lassen mich auch heute noch regelmäßig ein solches Gerät benutzen und all diese Gründe rechtfertigen auch im Jahre 2024 noch eine Beschäftigung mit dieser Gerätekategorie.

Mit der Konkurrenz durch Smartphones sind natürlich auch die Erwartungen an einen MP3-Player gewachsen. Mein Leib- und Magen-Hersteller solcher Geräte war in den vergangenen Jahren die Marke FiiO, dort konzentriert man sich aber mittlerweile auf die Produktion hochwertiger Kopfhörer, Kopfhörerverstärker und DACs. Andere Player chinesischer Provenienz betreten die Bühne und versuchen, diesen Nischenmarkt zu bedienen. Ab und an beißt mich dann die Sau und ich bestelle mir ein solches Gerät zum Test. Mit dem Phinistec Z6 legte ich dabei im letzten Jahr einen ordentlichen „Bauchplatscher“ hin.

Heute darf der Player mit der Typenbezeichnung M7 des chinesischen Herstellers HIFI WALKER zeigen, was er kann. Und um es vorwegzunehmen: Er zeigt eigentlich eher, was er nicht kann.

Das Gerätchen ist brandneu erschienen, kostet knappe 50,- Euro und bringt an Features vermeintlich alles mit, was man sich wünscht: Ein schmales Metallgehäuse mit Touchbedienung und großem, scharfem Display, 64 GB interner Speicher, erweiterbar per microSD-Karte, UKW-Radio, Aufnahmefunktion und ein Akku mit 500 mAh Kapazität, der den Player rund dreißig Stunden lang powert, dazu ein kleiner eingebauter Lautsprecher und die Möglichkeit, nicht nur MP3s und WMA-Dateien, sondern eine Vielzahl an Lossles-Formaten wiederzugeben, machen das Angebot attraktiv. Und es gibt, das ist mittlerweile so üblich, freilich auch die Möglichkeit, Bluetooth-Kopfhörer und Boxen drahtlos mit dem Player zu koppeln. Es ist klar: Wenn so ein Gerät einen Fuffie kostet, müssen irgendwo Kompromisse gemacht werden. Welche das sind, das wird mich noch sehr überraschen.

Die erste positive und negative Überraschung stellt sich schon bei der Inbetriebnahme heraus: Soll der Player lt. Herstellerbeschreibung lediglich Karten bis 128 GB mounten, so hat er beim Einlesen und Erstellen einer Musikbibliothek einer gut gefüllten 256 GB-Karte keinerlei Problem. Die andere Überraschung ist eher unangenehmer Natur: Das versprochene FM-Radio gibt es schlicht nicht. Nix, nada, niente. Das ist ein Player ohne Radio. Das ganze Angebot fühlt sich schon wieder so richtig nach Chinaranz an – was soll man von einem Hersteller halten, der es nicht mal hinbekommt, eine vernünftige und zutreffende Produktbeschreibung ins Netz zu stellen?

HIFI WALKER M6 - Angebotsseite bei Amazon

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Wen nimmt es Wunder, dass man im Lieferumfang das Sportarmband nicht findet? Und freilich ist auch eine Aufzeichnung vom Line-Eingang nicht möglich, denn: Es gibt keinen.
Das mit dem fehlenden Sportarmband ist verschmerzbar, dass die Produktbeschreibung aber so eklatante Fehler aufweist, nicht.

Schauen wir uns die Hardware an: Die macht einen soliden, um nicht zu sagen solitären Eindruck: Der Player ist von einem solide wirkenden Metallgehäuse eingefasst, das sich angenehm und schwer anfühlt. Die seitlichen Bedientasten sind ebenfalls aus Metall, sie sind logisch angeordnet und haben einen angenehmen Druckpunkt. Das Display ist schön groß und bestechend scharf. Der vergoldete Kopfhörerausgang bietet dem 3,5 mm-Klinkenstecker besten Kontakt. Das Finish der Touch-Oberfläche ist makellos, zudem ist eine dezente Schutzfolie bereits aufgebracht. Alles prima!

Lässt sich mit dem fehlenden Radio und der fehlenden Line-In-Aufnahmefunktion vielleicht doch leben? Nun, die Software des Players, auch wenn das UI des Players ein klein wenig gefälliger wirkt, als das des Phinsitec, erinnert mich doch verheerend an selben, denn es tritt derselbe Fehler auf, den schon der Z6 hatte:
Wer nicht ausschließlich mit Playlists arbeiten will (und wer will das schon?), kann die Dateien in den jeweiligen Ordnern ansteuern, der bordeigene “Dateibrowser” tut den Job prinzipiell, aber leider nicht ganz fehlerlos: Wurde ein Album in einem Ordner wiedergegeben, folgt nicht der nächste Ordner, sondern der Player wiederholt einfach die Dateien im Ordner. Dieses Verhalten lässt sich dem Gerät auch nicht durch eine Änderung den Wiederholungseinstellungen aberziehen. Zudem werden die Dateien nicht in der Reihenfolge, in der sie auf der SD-Karte abgelegt sind, wiedergegeben, sondern der Player hat den alten „Dateinamenfehler“ und spielt die Dateien in der Ordnung „1, 11, 2, 21…“ Wenn Player der „early 2000s“ solche Bugs haben, war das verschmerzbar, heutzutage darf das nicht mehr vorkommen. Ich habe das Gefühl, dass im Phonostec und im HIFI WALKER genau die gleiche buggy Software werkelt – nur das Erscheinungsbild hat ein dezentes Makeover bekommen.

Der Klang konnte mich ebenfalls nicht überzeugen, wirkt er doch undifferenziert und reichlich verhangen. Darüber rettet auch die Vielzahl der Lossles-Formate, die der Player abzuspielen vermag, nicht hinweg; was nutzt mir HiRes-Audio, wenn es am Ende nach LoFi klingt? Auch der bordeigene Equalizer, der mit etlichen Presets aufwartet, bringt hier kaum Linderung.

Der Datenzugriff per USB-C auf den Player funktioniert, ist aber, wen wollte es wundern, geschwindigkeitsmäßig etwas gemütlich. Geladen werden kann dieser Player nur mit Netzteilen mit einem Ladestrom bis zu 1 A, ist der Ladestrom höher, wird nicht geladen. Daran kann man zweifelsfrei erkennen, dass es sich zwar bei der Buchse um USB-C handelt, dieser Anschluss aber nicht den entsprechenden Spezifikationen genügt – ein Problem, dass nicht nur dieser Player, sondern auch viele weitere chinesische No-Name-Geräte haben.

Und so komme ich schon wieder zu einem ernüchternden Fazit: Auch der HIFI-WALKER M7 war ein Griff ins Klo. Die Hardware selbst ist sehr ordentlich, der Klang bestenfalls Mittelmaß, die Software aber ist ein Elend. Da fällt die fehlerhafte Produktbeschreibung, die Dinge verspricht, die der Player nicht halten kann, schon kaum mehr ins Gewicht. Einige Ansätze waren sehr vernünftig – aber letztlich kann das Gerät nicht überzeugen.

Kurztest: Das FlexSolar USB-Solarpanel

Der Preisverfall bei Solarmodulen ist nicht nur im Bereich der professionellen Photovoltaik angekommen, auch kleine Niedervoltpanels aus dem Gadget-Bereich kosten mittlerweile ein Taschengeld. Und so hat mich der Spieltrieb bewogen, mir mal ein solches Panel kommen zu lassen. Nach einigem Stöbern habe ich mich für ein Modul der Firma FlexSolar entschieden, das Panel liefert über eine USB-Buchse 5 Volt Spannung mit einer Leistung von maximal 6 Watt. Und das bei einer Größe von etwa einem DIN-A5-Blatt. Das klingt doch interessant, zumal der Preis niedriger als 20,- Euro ist.

Liest man die Artikelbeschreibung genauer, wird einem aber schon der erste Zahn gezogen – aus den beworbenen 6 Watt Leistung wird dann bereits ein maximaler Output von 4,5 Watt bei 5 Volt. Zudem empfiehlt der Hersteller den Einsatz von „Low-Power Equipment“, wie auch immer sich das definieren soll.

Geliefert wird das Panel und eine mehr als lückenhafte Bedienungsanleitung in einem neutralen Luftpolsterumschlag. Mit dabei liegen zwei Mini-Karabiner, die allerdings nicht in die vorgestanzten Ösen des Panels passen. Das Panel selbst macht einen ganz ordentlichen Eindruck, die an einem Spiralkabel fest mit dem Gerät verbundene USB-Buchse weniger.

Zuerst einmal teste ich das Panel auf dem Balkon und schließe mein Handy an. Das Ergebnis dieses ersten Tests ist ernüchternd: Bei bewölktem Himmel schafft es das Modul nicht, auch nur ein einziges Prozent Leistung in den Handyakku zu pressen. Über Einsatzzweck und Aufstellung, das wird mir klar, muss ich mir erst noch einmal Gedanken machen.

Am nächsten Tag kommt mir die Idee: Testweise werde ich das Panel auf einem Dachvorsprung mit Hilfe zweier Powerstrips befestigen. Dieser Dachvorsprung liegt ab dem Vormittag (bis etwa 16 Uhr) in der Sonne, damit sollte sich doch eine bessere Ausbeute erzielen lassen. Nun muss ich nur nach einem USB-Kabel kramen, das lang genug ist (an Verkabelung ist nichts weiter im Lieferumfang enthalten). Als Energiespeicher habe ich meine Powerbank ausersehen. Die hat nicht nur eine angenehm hohe Kapazität von nominell 20.000 mAh, sondern auch ein Display, das den Ladezustand in Ein-Prozent-Schritten anzeigt.

Dieser Versuchsaufbau sollte dann auch entsprechende Erfolge zeigen: Bei voller Sonneneinstrahlung liefert das Panel immerhin so viel Energie, dass sich die Powerbank in der Stunde um fünf bis sechs Prozent laden lässt. Und so gelingt es mir, den Batteriespeicher innerhalb eines Sommertages um 40 Prozent zu füllen. Das mag jetzt nicht nach übertrieben viel Energie klingen, aber mit dieser Energie lässt sich ein normales Android-Telefon und ein 7-Zoll-Tablet aufladen. Ich freue mich – meine Geräte laufen das erste Mal mit Sonnenstrom.

Wenn man das Panel so aufgestellt bekommt, dass es in optimalem Winkel vollständig der maximalen Sonneneinstrahlung exponiert ist, dann funktioniert die Sache erstaunlich gut. Aber schon bei bewölktem Himmel oder etwas Schatten bricht die Stromausbeute so dramatisch ein, dass über die USB-Buchse im besten Falle noch eine Erhaltungsladung des angeschlossenen Devices möglich ist, in der Regel geht dann aber gar nichts mehr. Und damit hinterlässt das Panel einen zwiespältigen Eindruck – denn es stellt sich ganz von selbst die Frage, was man mit so einem Panel anstellen könnte.

Die ersten Versuche mit dem Panel habe ich in den Tagen um die Sommersonnenwende unternommen. Da war die Energieausbeute, wie schon beschrieben, hinreichend gut. Doch schon eine Woche später und bei etwas gemäßigterem Wetter bricht die Leistung ein. Plötzlich lässt sich die Powerbank an einem leicht bedeckten Tag nur noch um 22% laden, ein enttäuschendes, wenig auskömmliches Ergebnis. Damit würde man zwar immer noch ein Smartphone so weit aufgeladen bekommen, dass man es gut einen Tag lang benutzen könnte, allerdings darf nicht vergessen werden, dass man die guten Aufstellbedingungen, die ich für das Experiment wählen konnte, kaum so konstant im freien Feld (z.B. auf einer Wanderung) vorfinden wird beziehungsweise herstellen kann.

Ja, im Sommer könnte ich damit mein Handy und mein Tablet betreiben, immerhin. Bei einem Preis von gegenwärtig 19,- Euro müsste das Panel allerdings etliche Jahre durchhalten, damit es sich amortisiert. Auch für eine Gartenhütte ohne Stromanschluss oder den Betrieb im Zelt ist so ein Panel denkbar. Allerdings eben nur mit zwei Einschränkungen, die die Sache dann schon uninteressanter machen, nämlich der Notwendigkeit, das Panel so auszurichten, dass es die meiste Zeit des Tages der prallen Sonne ausgesetzt ist (was aber z.B. Powerbanks so gar nicht mögen!) und der Problematik, dass das Teil nur bei bestem Wetter, nicht aber stärker bewölktem Himmel funktioniert.

Sicher, diese Einschränkung ist auch der Ladeelektronik der angeschlossenen Geräte geschuldet. Würde man das Panel direkt mit einem geeigneten 5-Volt-Akku verbinden, so würde die Batterie auch mit weniger Saft geladen werden; die Ladeelektronik unserer Handys, Tablets, Powerbanks und Bluetoothboxen benötigt in aller Regel eine halbwegs konstante Mindestspannung, um anzuspringen. Letztlich ist aber diese Anwendung genau die, für die man ein USB-Niedrigvolt-Panel kauft. Wer seine mobilen Devices mit einem ordentlichen Schaltnetzteil auflädt, der wird um den Preis des Panels viele Jahre seine Steckdosenadapter nutzen können. Ich kann mir, unabhängig vom Kaufpreis, auch nicht so recht vorstellen, dass die Umweltbilanz dieses Panels (Herstellung, Transport- und Logistikaufwendungen, Entsorgung) insgesamt positiv ausfällt.

Als Fazit bleibt also, dass das Panel im Prinzip funktioniert und den angedachten Zweck sogar erfüllt, letztlich für einen sinnvollen Betrieb aber viel zu wenig Leistung liefert. Und damit ist es vor allem eines: Eine nette Spielerei.

Test: Der Weltempfänger Tecsun PL-330

Der Fernradioempfang über Kurzwelle war in den 1990er Jahren (und auch in den frühen 2000ern) noch ein durchaus gängiges Hobby für technikinteressierte (junge) Erwachsene – und auch mich hat die Faszination für die kurzen Radiowellen, die sich an der Atmosphärenschicht brechen und so quasi den halben Erdball (oder mehr) umspannen, nie ganz verlassen. 2009 kaufte ich meinen letzten ernstzunehmenden Weltempfänger, den ich einige Jahre nutzte, aber seit gut zehn Jahren war ich quasi Kurzwellen-abstinent, den Roadstar-Empfänger habe ich an einen Freund verschenkt.

Irgendwie hat mich die Kurzwelle aber dennoch wieder gereizt, gerade in unseren Zeiten internationaler Verwerfungen scheint mir der Empfang von Auslandssendern wieder interessant. Ein wohlmeinender Funkamateur auf Twitter dämpfte meine Euphorie aber ein wenig: „Du wirst die Kurzwelle nicht wiedererkennen“, schrieb er (und sollte mit dieser Einschätzung recht behalten, in mehrerlei Hinsicht).

Nach einiger Überlegung habe ich mir dann doch wieder einen Weltempfänger geklickt, einen Taschenempfänger (denn so einen großen Kasten wie den Roadstar wollte ich mir dann doch nicht wieder in die Wohnung stellen). Die Wahl fiel kurzerhand auf ein chinesisches Modell, den Tecsun PL-330. Die Gründe für die Bestellung dieses Radios sind schnell herunterdekliniert: Das Radio hat ein tolles kompaktes Format (139 x 85 x 26 mm), wiegt mit Akku etwas weniger als 250g, in den Rezensionen unterschiedlicher Händler wurden ihm durch die Bank gute Empfangseigenschaften beschieden und letztlich gefiel mir auch das typische „80er-Jahre“-Design sehr gut (ich tappe gewöhnlich gerne und sehenden Auges in jede Retro-Falle…).

TECSUN PL-330

Bestellt habe ich das Radio direkt in China, über einen der zahllosen Stores des Portals Ali-Express. Ob das so schlau war? Schließlich fallen bei Bestellungen in China inzwischen Zollgebühren an, eine Bagatellgrenze scheint es inzwischen nicht mehr zu geben. Aber der Zoll verzichtete bei mir ganz offensichtlich auf das Einheben irgendwelcher Gebühren, innerhalb von zwei Wochen war das Radio, das ein kleines Taschengeld kostet, bei mir. Geliefert mit Hermes. Wer das Zollthema nicht riskieren möchte und auf eine volle Garantie Wert legt, kann den Empfänger aber auch bei deutschen Händlern bekommen. Inklusive einer deutschen Bedienungsanleitung, meinem Radio lag nur ein chinesisches Heft bei.

Unprätentiös das Unboxing: In einer kleinen Faltschachtel befindet sich in einer Luftpolsterfolie das Radio, eine Schutztasche einfacher Machart (ein „Sackerl“), der Akku und ein USB-auf Mikro-USB-Ladekabel liegen der Lieferung ebenso bei, wie eine chinesische Kurzanleitung und ein Paar einfache Ohrhörer. Geliefert wird eine rein chinesische Bedienungsanleitung, allerdings hat sich hier jemand die Mühe gemacht, die Bedienungsanleitung exzellent ins Deutsche zu übersetzen.

Die digitale Signalaufbereitung verdient besondere Erwähnung. In der englischen Gerätebeschreibung heißt es: „Fitted with modern DSP digital demodulation technology which greatly enhances reception sensitivity, selectivity, signal-to-noise radio and interference performance“ – das klang mir doch arg nach dem üblichen „Marketing-Sprech“, aber zumindest was Empfindlichkeit und Fading betrifft, ist die Aussage wahr. Ich will jetzt nicht allzu euphorisch klingen, aber ich habe Kurzwelle noch nie mit so wenig Fading gehört. Wenn das Signal auch nur halbwegs stabil ist, kann man Sendungen über lange Zeit mühelos folgen.

Auch wenn die vielen Tasten anderes vermuten lassen, ist der Bedienkomfort erstaunlich hoch und die Bedienung in sich schlüssig. Ein wenig beschäftigen und mit den Funktionen vertraut machen muss man sich schon, aber wer heute bewusst ein Kurzwellenradio kauft, ist dazu sicher bereit. Die Funktion, die mir die Bedienung wesentlich erleichtert und mich am meisten überzeugt, ist der Bandscan. Binnen weniger Minuten sind alle Frequenzen der Bänder durchgelaufen und das Radio legt empfangene Sender chronologisch im Speicher ab, so dass man nicht manuell suchen muss, sondern sich bequem durch die Ergebnisse schalten kann. Die sehr gute Selektivität des Empfängers kommt einem hierbei besonders zu Gute. Ich meine, sagen zu können, dass keine Frequenz ausgelassen wird, auf der aktiv gesendet wird.

Zum Akku: Tecsun greift hier auf das Design des Nokia BL-5C zurück, ein gängiger Akku, der auch heute noch bei sog. „Dumbphones“ des ehemals finnischen Handyherstellers Verwendung findet und millionenfach in Umlauf sein dürfte. Meiner Meinung nach eine geniale Entscheidung: Third-Party-Akkus dieses Typs bekommt man quasi überall für drei, vier Euro und selbst der Nokia-Originalakku kostet kaum mehr aus sieben bis zehn Euro. Ersatz ist also schnell und günstig beschafft (und auch in den nächsten Jahren sichergestellt), sollte der Akku einmal schwächeln. Mit dem Aufladen des Akkus hatte ich hingegen so meine Probleme. Das Radio verfügt über eine Micro-USB-Buchse, ein kurtes Kabel liegt bei. Als ich das Radio das erste Mal aufgeladen habe, griff ich mir einfach das nächstbeste Handyladegerät mit USB-Buchse (ich schätze es auf eine Maximalleistung von 20, 30 Watt). Der Ladevorgang war da nur unvollständig, wurde im Display nach zwei Minuten als abgeschlossen angezeigt und das Radio wurde in der Nähe der Ladebuchse erschreckend heiß. Inzwischen lade ich das Radio mit einem uralten Apple-Netzteil, das etwa 5 Watt Leistung aufgibt – und siehe da: Das Laden funktioniert einwandfrei (und ja, die technischen Daten geben eine Hinweis darauf: „Charging/external power: DC 5V / 500mA“).

Ein paar kleine, interessante Features bringt das Radio mit sich. Zum einen muss der FM-Sterero-Empfang über Kopfhörer genannt werden, der sehr gut ist. Bei schwachen Sendern wird Stereo automatisch stufenlos in Mono rübergeblendet, bevor das Rauschen zu stark wird – eine sehr angenehme Hörerfahrung. Das angenehm hinterleuchtete und gut ablesbare Display verfügt über eine Signalstärkeanzeige und gibt auch einen Signal-Rausch-Verhältniswert aus. Die Werte zu beobachten und in Relation zum empfangenen Signal zu setzen, ist interessant – hilft mir persönlich aber in der Praxis nur wenig. Die Abstimmung übernimmt das Radio ja in aller Regel allein.

Der Empfang: Auf Kurzwelle (Frequenzbereich 1711-29999 kHz) war ich, wie gesagt, vom klaren Ton und dem nur geringen Fading, selbst unter ungünstigen Empfangsbedingungen mitten in der Stadt, sehr begeistert. Und ja, ich erkannte die Kurzwelle nicht wieder. War früher eigentlich immer irgendwo ein Auslandssender mit „Deutschem Dienst“ zu hören, haben sich die aktiven und starken Kurzwellensender doch insgesamt spürbar dezimiert. Einseitenbandempfang ist möglich, das habe ich aber nicht weiter getestet, ebenso habe ich noch keine externe Antenne (anzuschließen über eine Miniklinkenbuchse) verwendet. Ich kam ehrlich gesagt nur ein einziges Mal auf die Idee, das versuchen zu wollen – weil nämlich auf der Langwelle (153-513 kHz) gespenstisches Schweigen herrschte und herrscht. Es gibt in Dänemark, Großbritannien, Irland und Rumänien noch große Langwellensender, hören konnte ich aber noch keinen davon (abseits davon: Die Abschaltung der deutschen Langwellensender halte ich bis heute für einen großen Fehler). Auf der Mittelwelle (520-1710 kHz bzw. 522-1620 kHz) ist gewöhnlich am Abend viel los und ich habe mit dem Mittelwellenteil meinen Spaß. Der kleine Erlanger Mittelwellensender Joe ist auch in Nürnberg gut zu hören :). Der UKW-Empfang (64-108 bzw. 87-108 MHz) geht mit ausgezogener Antenne ebenfalls sehr gut.

Mein Fazit: Das Tecsun PL-330 ist klein und leicht und ein ideales Reiseradio. Ich bin erstaunt, was die digitale Signalaufbearbeitung heute zu leisten im Stande ist. Kurzwellenhören macht mit dem kleinen Teil auf jeden Fall großen Spaß. Das kleine Radio bringt im Wesentlichen alle Tugenden eines großen Weltempfängers mit, ich klann es nicht anders sagen: Das ist das beste Taschenradio, das ich bisher besessen habe. Wünschenswert wäre RDS und eventuell auch eine Abspiel- und Aufnahmemöglichkeit auf Micro-SD, wie sie heute bei vielen ähnlichen Geräten chinesischer Provenienz Standard ist. Heute würde ich das Radio wohl nicht mehr in China bestellen, kostet es mit Versand durch einen deutschen Händler (mit Garantie) zwischenzeitlich mit 72,- bis 99,- Euro kaum mehr, als in China.

Wir basteln uns ein Grammophon

Was lässt sich mit dem im Laufe der Jahre anfallenden CDs sinnvolles anstellen? Nichts? Weit gefehlt, zumindest wenn es nach dem japanischen Vertrieb „Gakken“ geht, der mit einem Grammophon-Selbstbau-Kit eine Umnutzung der digitalen Tonträger in analoge vorsieht.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob das nun ein Lehrbausatz sein soll oder einfach nur ein Gag, wenn es ein Gag ist, dann aber ein verdammt guter:

(Quelle: VeryCoolThings)

Bei diesem Bausatz also handelt es sich um einen selbstzustrickenden „Vinylcutter“, denn das, was man auf dem Trägermedium zu hören wünscht, muss man natürlich vorher aufzeichnen. Das funktioniert im Übrigen ganz klassisch. Und so lässt sich dann auch prima eine CD-Sammlung vernichten.

Das Spielzeug kommt, wie könnte es auch anders sein, freilich aus Fernost, es ist mit den aufgerufenen 40 US-Dollar noch nicht einmal übertrieben teuer, nur der Zoll und internationale Versand kommen natürlich hinzu.

Und ein Wort an die jüngeren Leser, die mit dem Begriff „Grammophon“ keine eigenen Höreindrücke verbinden: Man darf sich sowas wirklich nicht wie einen Dubplate-Cutter vorstellen – wenn die Sprachqualität deutlich unterhalb derer eines Telefons liegt, sollte es mich nicht wundern. Das, was alte Grammophone von sich gaben, war auch alles andere als HiFi.

(via retrothings)

Radiotipp: Im Gadget-Rausch.

Heute um 19.30 Uhr läuft im Rahmen der Sendereihe „Zeitreisen“ auf Deutschlandradio Kultur (DRadio) ein Feature des Autors Moritz Metz mit dem Titel „Im Gadget-Rausch“.

Verspricht interessant zu werden – hier ist der Ankündigungstext.

In Nürnberg hört man DRadio über Antenne auf UKW 105,6 MHz, via DAB und auch im Kabel von NEFtv und KDG.

Weihnachtsgeschenke für den übergewichtigen Nerd: Internetwaagen

Ganz neu sind die Internetwaagen, die Buch über Körpergewicht, Körperfett und Muskelmasse führen, ja nicht – aber in der Kategorie „Weihnachtsgeschenke für den übergewichtigen Nerd“ dürfen sie natürlich nicht fehlen.

Zuerst einmal zu nennen ist da eine alte Bekannte: Die Withings-Waage zu der es neben den Webportal auch eine iPhone-App gibt. Sie ist – mindestens aus Stylegründen – auch Sieger.

Quelle: Withings/Press

Vielleicht funktioniert das Ding mit der Wage sogar, denn wenn sich die Hüftgold-Akkumulation der vortäglich begangenen süßen Sünden vollautomatisch bei twitter wiederfinden, wird man sich bei der nächsten Versuchung, beim Essen zuzuschlagen, wohl überlegen, ob man den Followern gegenüber den Rückschlag eingesteht. Soziale Kontrolle nennt man sowas wohl.

Ich habe bisher keine Withings, weil ich einmal mit der Firma, die in Frankreich sitzt, in Kontakt getreten bin und von denen so derart saudumm angeraunzt wurde, dass mir die Gefahr, ggf. ein Service-Debakel zu erleben und mir mein Karma nachhaltig zu versauen, einfach zu groß war. Sollte das Ding dann doch unterm Weihnachtsbaum liegen, werde ich sie aber aus Respekt gegenüber dem Schenker mit Freude benutzen 😉

Wer gerne eine Alternative möchte, der kann sich ja mal bei ELV umsehen – hier gibt es ein ganz ähnliches Produkt: die youW8.

Quelle: youW8/Press

Die youW8 sieht etwas „gewöhnlicher“ aus. Sie funkt die Ergebnisse an einen Empfänger, der per Ethernet an den Router anzuschließen ist – diese Lösung verspricht, ganz elegant zu sein. Für knappe hundert Euro gibt es ein Basismodell, wer etwa dreißig Euro drauflegt, erhält zusätzliche Analyseparameter wie Körperfett und Muskelmasse sowie einen Zehnpersonenaccount.

Eine Waage, die ein bisschen mehr kann als wiegen – ein nettes Weihnachtsgeschenk, auch für nichtadipöse Nerds.

1980er-Jahre Gadgets – eine Zeitreise

Was waren die Gadgets 1980 bis 1989? Diese einfache Frage verleitet mich zu einer Zeitreise in meine Kindheit (und manche Leser mit Sicherheit auch in die Jugend). Heute also nutze ich den Feiertag, um einmal Rückschau zu halten auf die Gadgets der 80er.

1. Der Walkman

Wären die 80er ohne Walkman denkbar? Ich kann es mir kaum vorstellen. Ursprünglich wurde der Walkman bereits 1977 von Sony verkauft – damals noch mit dem Feature eines eingebauten Mikrofons und einer Taste, die die Umgebungsgeräusche auf die Kopfhörer legte und die Musik vom Band für den Tastendruck untersuchte. Am Ur-Walkman konnten zudem zwei Kopfhörer angeschlossen werden, ein Feature, das in der ersten Hälfte der 80er beibehalten wurde, dann aber schnell verschwand – wohl auch, weil das Walkman-Hören ja allein prinzipbedingt eine individuelle Sache ist. Der teure Original-Sony-Walkman bekam bald Konkurrenz, auch von Billig- und Billigstgeräten und wurde somit erschwinglich.

Dem Siegeszug des Walkmans ging natürlich der Siegeszug der Kassette voran – dem Medium der 80er. Wer jetzt sagt, dass de CD anfang der Achtziger kam, der hat recht – aber sie war noch lange nicht so verbreitet (und  Medien und Geräte unglaublich teuer). Die Kassette, selbst bespielbar und verhältnismäßig günstig aber war omnipräsent. Und so ist es kein Wunder, dass viele Geräte mit einem Kassettenteil aufwarten konnten – hier sehen wir beispielshalber mal einen Radiowecker. In den Achtzigern war das Kassettenteil dann das Feature.

2. Die digitale Armbanduhr

Noch in den Siebzigern war sie ein purer Luxus – die digitale Armbanduhr. Hatte sie zu dieser Zeit einen Taschenrechner mit an Bord, kostet sie gerne ein paar tausend Dollar. In den Achtzigern aber kamen aus Japan viele günstige Digitaluhren auf den Markt – und wurden zum Symbol von Modernität und Weltläufigkeit. Casio, Citizen oder Seiko waren die Hersteller – und besonders bei männlichen Jugendlichen war sie ein Statussymbol.

Man unterschied zwischen einfachen Digitaluhren, solchen mit Beleuchtung und solchen mit Alarmfunktion. Die mit Alarmfunktion waren teurer als die einfachen und daher stellte der Träger einer digitalen Armbanduhr mit Alarmfunktion selbige so ein, dass auch jeder zur vollen Stunde akustisch vernahm, dass man eine solche hatte. Auch dieses Feature demokratisierte sich gegen Ende der Achtziger – mit dem Resultat, dass es in vielen Klassenzimmern zum Stundenwechsel zigfach piepste. Echte Geeks hatten aber schon in den Achtzigern die Digitaluhr mit Taschenrechner – das Gadget für den technikaffinen Besucher der Mathematik-Neigungsgruppe schlechthin.

3. Der Ghettoblaster (aka. Radiorecorder)

In den 80er war es für Jugendliche nicht selbstverständlich, eine Stereoanlage zu haben, aber ein guter Radiorecorder sollte es schon sein. Zum Gadget wurde er dann, wenn er ein Doppelcassettendeck hatte und fette Boxen und binnen einer Stunde zehn Monozellen leersaugte. Etwas Bling mit LED oder Lämpchen war auch immer nett und in Silber gespritzte Zierteile verliehen dem Gerät einen Touch von Professionalität.

Der Walkman bezeugt ja schon den Wunsch nach mobiler Unterhaltung. Und der Ghettoblaster macht aus daraus ein Gemeinschaftserlebnis. as oben abgebildete Gerät ist von der Sorte „Extraprotz“ – so etwas war in der Tat beliebt (und in diesem Fall noch nicht mal so teuer, Intersond ist die Eigenmarke des Schwabacher Foto- und Elektronikhändler PORST, die Geräte kamen nahezu alle aus Fernost). So einen Ghettoblaster brauchte man, um die Kassetten für den Walkman zu bespielen, indem man Bayern 3 aufnahm und vermittels Pausetaste das Gesabbel von Herrn Egner bei „Hits mit Fritz“ herauszuschneiden (Geräte ohne Pausetaste waren gänzlich unbrauchbar!).

4. CD-Player

Anfang der Achtziger wurde von Philips die Compact-Disc auf dem Markt eingeführt. Sie sollte später die gute alte Kassette ablösen – aber noch nicht gleich. Denn in den Achtzigern waren CDs sehr teuer und die nötigen Player echter Luxus. Die ersten Player waren nicht unter 2000 DM zu haben – und schon allein deswegen waren diese neuen Digitalgeräte für viele unerreichte Gadgets. Etwa gegen 1986 wurden diese Player dann mobil. Und sie waren ebenso unendlich teuer.

Wirklich günstig wurden CD-Player eigentlich erst im Laufe der Neunziger.

5. Der Videorecorder

In den Achtzigern gab es nicht nur den „Cola-War“ sondern auch den Krieg der Videoformate. Das japanische VHS stand gegen das japanische Betamax-Format und gegen das deutsch-niederländische 2×4, auch Video 2000 genannt. Video 2000 war sehr komfortabel, hatte ein gutes Bild und Stereoton. Betamax war sehr gut für den Videoschnitt geeignet und hatte ein hervorragendes Bild.

VHS hatte nichts von alldem, das Bild war mies, der Ton war mono, das Format war aber billig und es gab für VHS von Anfang an Pornos auf Leih/Kaufkassetten – kurz: VHS setzte sich durch Video 2000 und Betamax gingen unter. Das antizipierte sich allerdings erst gegen Ende der Achtziger. Ąhnlich wie CD-Player waren Videorecorder sehr sehr teuer – und begehrt. Wer auf sich hielt oder gerne Pornos schaute (oder beides), hatte in den 80ern einen Videorecorder.

6. Telefon, Anrufbeantworter und erste „Handies“

Telefone sind seit den sechziger Jahren in der Bundesrepublik erstens grau wie eine Maus und haben zweitens eine transparente Wählscheibe aus Plastik. Das ändert sich in den 80er n grundlegend: Die Telefonapparate werden „bunter“, grün, weinrot und eine etwas schmutziges beige sind die Trendfarben und sie bekommen lustige Druckknöpfe.

Weitere Features der Telefone: Sie konnten piepsen (gegen den Rasselwecker eine Revolution), manche hatten Displays und richtig gut waren in den 80s Wahlwiederholung und Kurzwahlspeicher.

Wer sehr viel Geld hatte, kaufte sich einen Anrufbeantworter, wer keines hatte, aber angeben wollte, leaste sich einen. Anrufbeantworter waren sehr hip. Und teuer.

Weiterhin sehr hip waren Faxgeräte. Diese waren unglaublich teuer, denn wie Telefone musten sie bei der Bundespost gemietet werden. Und man benötigte eine separate Telefonleitung. Hatten quasi nur Firmen oder technikbegeisterte Millionäre. Aber am allerallrhippesten waren Handies. Meist waren sie in Autos von Millionären fest eingebaut, wenn sie mobil waren, dann hatten sie gerne Aktenkoffergröße. Es gab nur sehr wenige Ausnahmen und diese waren unglaublich teuer. C-Netz nannte man das. Es war, wie alles, was mit telefonieren zu tun hatte, von der Post.

7. Computer

Das Zeitalter der Computer waren? Die Achtziger! Denn in den Achzigern kam der IBM-PC, der erste Macintosh und eine schier unüberschaubare Zahl an „Heimcomputer“ für die Massen. Zuerst zu diesen Heimcomputern: Richtig los ging es mit den Commodore VC20 und dem Sicnclair ZX 81. Der war günstig, man konnte damit programmieren und spielen ging auch. Man brauchte dazu einen Fernseher und einen Kassettenrecorder . Und eine Speichererweiterung. An Bord hatte der ZX 81 ein Kilobyte (!) Speicher, aber für 200 Mark ließ sich eine 16 Kilobyte-Speicherextension nachrüsten. Dann konnte man mit den kleinen Ding schon was anstellen.

So einen ZX 81 hatte ich auch mal. Die Tastatur war eine Folie. Mehr nicht. Mechanisches Feedback der Folientasten: Null. Trotzdem ließ sich damit Frogger spielen und die ersten Gehversuche in Basic unternahm ich auch mit diese m kleinen Plastikkasten. Die „Grafik“ war eigentlich keine und sie war schwarz/weiß – aber hey! – das war trotzdem ein Computer! Dann kamen der Schneider PC, der C64, der legendäre Brotkasten (mit 64 Kilobyte Speicher, Farbgrafik und – anschnallen! – Ton). Das war ein Computer!!

Im etwas professionelleren Segment feierte der IBM-PC seinen Siegeszug.

Zum PC muss nicht viel gesagt werden, nur soviel: Natürlich war auch diese technische Errungenschaft für den Privatmann nicht zu bezahlen. Das änderte sich erst, als die ersten PC-kompatiblen Clones auf den Markt kamen. Auf den Software- und Peripherieschachteln las man dann gerne „For IBM-PC and compatibles“…

Sowohl der Macintosh als auch der PC konnten sich durchsetzen – das Betriebssystem CP/M, dass in den Achtzigern ebenfalls erfolgreich war, verschwand alsbald wieder. Die Computerfreaks träumten vom PC. Oder von den ersten Laptops …

… die mit dem PC kompatibel waren.

Ein weiteres Thema der Achtziger ist das Thema „Datenfernübertragung“. Internet gab es nicht. Entweder man betrieb im wissenschaftlichen oder betrieblichen Kontext Datenfernübertragung oder man nutze den Bildschirmtext.

Der Bildschirmtext hatte in etwa die Grafik des Videotexts und etwas wirklich besseres stand auch nicht drin.Weil BETX aber von der Bundespost war kostete es Gelde – etwa zehn Pfennig pro Seite. Daher ist es auch mit BTX nichts geworden. DFÜ war, wenn es von der Post kam, teuer wie C-Netz und Telefax. Also nichts für den Privatmann. Daher wurden manche Gadgets in den Achtzigern selbst gebastelt.

In den USA gab es zwar Modems, die aber waren von der Post verboten. Akustikkoppler (also ein Modem, auf das man den Telefonhörer legte, um zu kommunizieren), war teuer – also erfand der CCC das Datenklo, und dann ging es los – mit DFÜ.

Nach dem Laptop und dem Datenklo interessierten sich die Geeks auch für Taschencomputer, also Taschenrechner mit etwas mehr Display und ein bisschen Basic. Aber immerhin waren das die legitimen Vorfahren von PDAs (wenn man einen Taschencomputer auf ein Teleport C gepappt hat, hatte man aber noch nicht zwingend ein Smartphone).

8. Der Game Boy

Wo ich gerade bei den Taschencomputern war – Ende der 80er erfreute der Game Boy von Nintendo nicht allein Kinderherzen.

Kultteil. Brauche ich nichts dazu zu sagen.

9. Der Taschenfernseher

Miniaturisierung auf dem Consumermarkt trieb gelegentlich auch skurrile Blüten – und trotzdem verkauften sich in den 1980er und 1990er Jahren Taschenfernseher ganz hervorragend …

.. obwohl die Dinger ein Display in Briefmarkengröße hatten und kaum was empfingen. Aber sie waren sehr sehr nifty.

10. Der Mikrowellenherd

Die Mikrowelle gehörte nicht schon immer zur Familie sondern kam in den 80ern. Was hätte ich als Student ohne Mikrowelle gemacht??

Bildnachweise: Eigenrs Bild, Rundfunkmuseum der Stadt Fürth (mit freundlicher Genehmigung, Wikipedia (gemeinfrei), Wikipedia (CC-BY-SA), Wikipedia (GDFL-GNU), Wikipedia (gemeinfrei), Wikipedia (gemeinfrei).