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Kleiner Technik-Abverkauf

Nachdem es durchaus legitim ist, überzählige Dinge nicht nur in der elektronischen Bucht zu verkaufen sondern auch dafür in kleinem Rahmen die Werbetrommel zu rühren, tue ich es Bloggerkollegen Ralph Stenzel gleich und weise heute, hier und jetzt auf einige meiner aktuellen eBay-Auktionen hin.

Im Lauf der Jahre sammelt sich ja so manches an, um einiges wurde ich durch Reibungsverluste beim letzten Umzug erleichtert, manches habe ich im Zuge dessen auch der Stadtreinigung übereignet aber es gibt da auch immer wieder Dinge, die mir erst später durch die Hand gehen (und von einigen, von denen ich mich trenne, will ich hier berichten).

Zuerst einmal will ich Euch mein „weißes Telefon“ vorstellen, es handelt sich hierbei um ein W48 aus ehemaliger Vermietung der Deutschen Bundespost.

Gut, dieser historische Apparat ist nicht wirklich weiß (das war er auch nie) – die korrekte Farbbezeichnung, damals wie heute lautet „elfenbein“, obschon kein Elefant für dieses Telefon seine Zähne und damit sein Leben lassen musste. Ich schätze, dass es sich beim Material des Telefons um etwas ähnliches wie Duroplast handelt. Zu diesem Telefon muss gesagt werden, dass diese Apparate seinerzeit von der Kundschaft nicht gekauft werden konnten sondern durch die Post vermietet wurden. Die weißen Apparate waren in der Miete teurer als die schwarzen und sind daher seltener (sie waren schon früher seltener und fanden sich eher in Arztpraxen oder Kanzleien wieder). „Gehobener Bedarf“ also, der noch heute einwandfrei funktioniert. Zum Telefon gehört auch noch das entsprechende Kabel, die Original Aufputz-Telefondose der Post (ebenfalls in „elfenbein“ und laut Stempel von 1960) und aus dieser ist ein heute gebräuchliches TAE-Kabel herausgeführt. Also: An die impulswahlfähige ISDN-Anlage oder den Telekom-Basisanschluss stöpseln und lostelefonieren.

Ist noch was? Ja, ich denke, dass es sich bei diesem Telefon, das von der Fa. Krone hergestellt wurde, um eines der letzten produzierten Geräte handelt, es ist nämlich auf „6.63“ gestempelt und 1963 wurde durch die Post schon vielfach der FeTAp61 eingesetzt. Daher rührt wohl auch der gute Erhaltungszustand – bei den früheren elfenbeinfarbenen W48ern wurde oft ein Kunststoff verwendet, der bis zum Reinweiß ausblich und mit der Zeit auch spröde wurde).

Nettes weißes Telefon gefällig? Dann hier klicken!

Und weil es so schön ist, bleibe ich gleich mal bei historischer Telefontechnik:

Was hier unter den Hammer kommt, ist kein Telefon im engeren Sinne sondern ein Prüfhandapparat – auch Prüfhörer genannt – mit der wohlklingenden Postbezeichnung PrHAp 90 der Münchener Firma Widmaier. Mit so einem Ding kann man telefonieren, aber eigentlich ist es dazu gedacht, Telefonleitungen auf ihre Funktion hin zu überprüfen. Der Post/Telekomtechniker hat so etwas dabei. Aber auch der geneigte Privatmann, der ab und an mal an der heimischen Telefonanlage bastelt (nicht an der ersten Dose!) freut sich über so ein Teil. Bei diesem Prüfhörer handelt es sich um ein Modell für analoge Leitungen, es wurde 1993 hergestellt und fand nach zehnjährigem treuen Dienst in der Hand eines Fachmanns seinen Weg zu mir. Er geht immer noch (und wird wohl auch noch viele weitere Jahre funktionieren, denn sowas ist praktisch nicht kaputtmachbar).

Du bastelst gerne an der Telefonanlage? Klick Dir das Teil.

Eine mobile Schreibmaschine der besonderen Art (die obendrein auch noch ein wenig internetfähig ist), verkaufe ich auch.

Dieses unter Windows CE embedded 6.0 laufende Netbook hat ein 7-Zoll-Display und wiegt knappe 600 Gramm. Außerdem hat es nur einstellige Betriebsstunden auf der Uhr, ist also mit Fug und Recht als neuwertig zu bezeichnen. Was das Teil kann und was es nicht kann, erfährt man hier in Übersicht und hier (in den Kommentaren) im Detail.

Wer billig einen Unterboden für sein Linux oder Android sucht, hat damit sicher Spaß. Und kauft das Teil durch Klick auf den Link.

Und zu guter Letzt habe ich hier noch ein NAS Netzwerk- und USB-Festplattengehäuse.

In dieses Ding baut man eine ganz normale Festplatte ein, bespielt diese mit Daten nach Wahl und dann kann man diese Daten im Netzwerk nutzen. Und mit einem DynDNS-sprechenden Router hat man so für ganz kleines Geld einen riesen FTP- oder Samba-Server. Nett am Gehäuse: Es ist komplett aus Alu, auch der Fuß und hat ein externes Netzteil. Es wird im Höchstfall handwarm (wenn überhaupt) und kann daher den Dauerbetrieb richtig gut ab.

Benutzt habe ich das Ding eigentlich nie – höchstens damit gespielt. Denn kurz nach dem Kauf war es nötig, einen „richtigen“ Server im Rack zu mieten und so lag das gute Teil hier drei Jahre rum. Da es keine Miete zahlt, kommt es nun hartherzigerweise in neue Bastlerhände.

Will wer einen Server hinter sein DSL basteln? Dann los! Das Starter-Kit gibts unter diesem Link.

So, nun kauft all die schönen Dingli und macht mich reich 😉

ebay: Wie mich der Monolpolist verarscht hat.

ebay – so musste ich gestern auf dem Weg von Tirol in heimatliche Gefilde erfahren – kostet seine Monopolstellung zu Lasten seiner Kunden derart aus, dass ich aus meiner Perspektive mittlerweile von einer Totalverarsche sprechen muss. Es ist echt zu kotzen, was sich dieser Konzern erlaubt – eine Frechheit!

Mein Problem mit dem „Internet-Auktionshaus“ ist fix geschildert:

Im Lauf der Jahre haben sich bei mir sechs Macs angesammelt. Ein Powerbook habe ich bereits vor Jahren verkauft, so bleiben also noch fünf. Das sind drei Rechner zuviel, mit denen ich nicht arbeite. Also habe ich einen iMac und einen Dualcore-Powermac bei ebay eingestellt – und zwar mit einem Gutteil des Originalzubehörs. Nette Bilder habe ich gemacht und eine Artikelbeschreibung gezimmert, die eigentlich keine Fragen offen lassen sollte. Zu dem Powermac gehören neben einer USB-2.0-Erweiterung und einem zusätzlichen Bluetooth-Modul auch alle Original-CDs, also die CDs mit OS X, die Restore-CDs, die CDs von der Grafikkarte und natürlich die vom Blauzahn-Adapter. Auf der Festplatte ist ebenso OS X. Meine Daten habe ich runtergeschmissen und die Kiste neu aufgesetzt.

Der Rechner ist top in Schuss und so hatte ich schnell 40 Beobachter auf die Kiste. Und gestern? Gestern hat ebay meine Auktion gekillt. Und in einer Mail von ebay heißt es lapidar:

XXXXXXXXXXXX – Apple PowerMac G4 Dualcore 1 GHz MDD Mirrored Drive D.
Ihre eBay-Gebühren für dieses Angebot wurden Ihrem Mitgliedskonto gutgeschrieben. Alle Bieter für dieses Angebot wurden von der Streichung informiert.

Leider mussten wir nun auch Ihr Angebot beenden, da es nicht so eingestellt war, wie dies erforderlich ist. Ihr Angebot enthielt folgende unzulässige Daten:

Die folgenden Informationen helfen Ihnen zu verstehen, warum wir Ihr Angebot entfernt haben:

Die Verletzung von Urheberrechten verstößt nicht nur gegen die eBay-Grundsätze, sondern ist auch gesetzeswidrig.

eBay verbietet daher das Anbieten nicht genehmigter Kopien urheberrechtlich geschützter Werke. Nicht genehmigte Kopien sind unter anderem:

– Fotokopien und Nachdrucke
– Backups (Sicherungskopien)
– Unerlaubt mitgeschnittene Aufzeichnungen oder Raubkopien

Beschreibbare Medien wie CD-R(W)s, DVD-R(W)s, Videos, Minidisks, Disketten oder Kassetten dürfen bei eBay also nur angeboten werden, wenn diese unbespielt sind.

Dies betrifft auch Festplatten, auf denen nicht genehmigte Kopien von urheberrechtlich geschützten Werken (einschließlich Software, Filmen oder Musik) abgespeichert sind.

Es ist dabei unerheblich, ob der fragliche Artikel als Verkaufsgegenstand oder als kostenlose Zugabe angeboten wird.

Als Faustregel gilt:
eBay lässt zum Schutz geistigen Eigentums nur Angebote von Dateien, Softwareprogrammen, Filmen, Musik oder sonstiges auf Datenträgern zu, die es offiziell in Geschäften zu kaufen gibt und die nachweisbar lizenziert wurden.

Eine Übersicht unserer Grundsätze zum Schutz geistigen Eigentums finden Sie hier: (komischer Link zu einer Liste von ebay)

Wollen die mich verarschen? Was die hier schreiben, ist absoluter Bullshit. Wie oben erwähnt, liegen dem Rechner nur die Original-CDs bei. Diese hat Apple auch schon in die Box mit dem Rechner gepackt – warum sollte ich die nicht dem neuen Besitzer des Rechners mit dazugeben? Er soll den Mac doch möglichst komplett bekommen.

Es sind auch keine selbstgebrannten CDs. Es sind wirklich ganz normale, gepresste Apple-Original-CDs. Diese ebay-Leute sind echt Heckenpenner! Schämen die sich denn überhaupt nicht? Wie kommen die denn dazu, dass ich mit dem Hardwareverkauf nebst Originalsoftware (nochmal für die Landwirtschaft: Original – ihr Schimpansen, ORIGINAL!!) gegen ihre „Grundsätze“ oder gar Urheberrecht verstoßen könnte?

Ich erlebe ebay als hochgradig intransparent: Man sagt mir nämlich nicht mal, was an der Artikelbeschreibung ebay konkret gestört hatte (so hätten die ja die entsprechende Passage im Angebot zitieren können, aber copy und paste ist wohl zu viel verlangt), sondern speist mich mit einem (mit meinem Angebot in keinem Kontext stehenden) Standardtext ab. Und damit nicht genug: In der Mail von derswebhelp@ebay.de drohen die mir noch unverholen:

Wichtiger Hinweis:
Wiederholtes Einstellen dieses oder ähnlicher Angebote sowie weitere Verstöße gegen die eBay-AGB, -Grundsätze oder geltendes Recht können den Ausschluss vom Handel auf eBay zur Folge haben.

Möchten Sie uns ein Angebot melden, das Ihrer Meinung nach unzulässig ist?

Gehen Sie dazu bitte auf eine eBay-Seite und klicken dort auf den Link „eBay kontaktieren“, der sich unten am Ende der Seite befindet. Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail, um uns derartige Hinweise zu senden. Eine zeitgerechte Bearbeitung ist dann nicht möglich.

Mit freundlichen Grüßen

eBay-Sicherheitsteam

F**C! Ich habe weder gegen geltendes Recht noch gegen ebay-Grundsätze verstoßen (habe ich nicht – das können die behaupten, so oft sie wollen, es ist und bleibt falsch!) und dennoch verbietet man mir, meinen Mac ganz korrekt bei ebay zu verkaufen? Das kann doch nicht wahr sein!

Wie kommen die denn überhaupt auf die Idee, dass genau mein Mac-Angebot einen Verstoß gegen ihre „Grundlagen“ darstellen könnte? Schließlich werden bei ebay täglich tausende Computer verkauft. Ich kann nur spekulieren, doch wird diese Spekulation durch eine Passage in der Mail von ebay genährt:

Möchten Sie uns ein Angebot melden, das Ihrer Meinung nach unzulässig ist?

Gehen Sie dazu bitte auf eine eBay-Seite und klicken dort auf den Link „eBay kontaktieren“, der sich unten am Ende der Seite befindet.

Man kann also bei ebay Konkurrenten anschwärzen, sehe ich das richtig? Ich habe da einen Verdacht: Vor einigen Tagen erreichte mich eine „Frage“ eines „Käufers“ via ebay: Hier bat mich jemand, ihm Kopien der Software-CDs zu verkaufen, denn er habe die wohl nicht mehr und sein (gleicher) Mac boote wohl ohne nicht mehr). Ich habe das einfach ignoriert und die Frage gelöscht. Der braucht keine Kopien der Original-CDs, sondern jemanden, der ihm hilft, seinen Rechner zu reparieren oder aber einen neuen Rechner. Zudem: Ich bin nicht die Heilsarmee. Hat er mich vielleicht angeschwärzt? War er muffig, weil ich ihm nicht geantwortet habe?

Wie dem auch sei – wenn ebay es konkurrierenden Anbietern so einfach macht, unliebsame Konkurrenten wegzukegeln oder Kindergartenstreitigkeiten zwischen Anbietern und Kaufinteressenten auf dieser Ebene auszutragen, dann ist es meiner bescheidenen Meinung nach definitiv die falsche Plattform für Menschen, die in privatem Rahmen ordentliche Artikel seriösen Interessenten anbieten möchten.

Ich sehe darin auch den Machtmissbrauch eines Quasi-Monopolisten.

Weitere interessante Links, die belegen, was ebay sonst noch so alles treibt:

Angebot (Babykleidung) von ebay gelöscht.

via Fefe: Scientology löscht über ebay E-Meter. Hier bei Oneview der exakte Link zu Fefe.

ebay zensiert blogger auf deren Plattform (besonders der letzte Kommentar: Das ist ja der Hammer!!)

indymedia – ebay-Deutschland lässt den Nazirubel rollen

Den Trödelmrkt kann man inzwischen auch vergessen.

Nach der Arbeit war ich auf dem Nürnberger „Trempelmarkt“ – das ist ja nun einer der größeren – und ich kann nur sagen: Den kann man inzwischen voll vergessen!

Ich gehe gerne auf Trödelmärkte, vom letzten in Nürnberger war ich sehr entäuscht und der heutige hat genau gar keinen Spaß gemacht. Entweder es wird nur der allerletzte Schrott feilgeboten oder es verkaufen professionelle Händler (was ich nicht mag) und was die haben ist entweder auch Schrott oder gnadenlos überteuert. Ganz klar: Alles, was halbwegs brauchbar ist, landet auf ebay, der Müll wird dann kubikmeterweise auf dem Trempelmarkt zu unrealistischen Preisen verhökert. Ich gebe nur ein kleines Beispiel: Ein Händler, der nur 2nd-Hand Schallplatten anbietet und seit Jahren auf dem Trempelmarkt verkauft (und früher habe ich dort immer was nettes zu vernünftigen Preisen – billig war der noch nie – gefunden), hatte heuer nur dreckige, stinkende und verkratzte Platten (kurz: Schrott) mit abgegriffenen Hüllen. Bei den Antiquitätenhändlern bot sich ein ähnlich ernüchterndes Bild. Bei vielem, was dort zum Verkauf angeboten wurde, würde ich mich vor Scham nicht trauen, das Zeug bei der Sperrmülsammlung an den Straßenrand zu stellen (die Nachbarn könnten das sehen). Kurz: Der „Trempelmarkt“ ist tot. Es lebe der Fürther „Graffelmarkt“ – der ist kleiner, es wird immer wieder mal was Vernünftiges angeboten und es gibt (noch) nicht so viele „professionelle“ Assler Händler (Obwohl: Der „Graffelmarkt“ war auch schon mal besser)…