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geigercrowd.net

Während uns immer weitere Schreckensnachrichten von der Havarie der AKWs in Fukushima erreichen, hat nibbler (@nblr) kurzerhand das Projekt geigercrowd.net aufgesetzt. Geigercrowd.net sammelt Daten über die radioaktive Verstrahlung in Japan und stellt diese, geclustert auf einer Landkarte oder in Rohdatenform jedem zur Verfügung.

Die Entwicklung einer passenden Software und das Befüllen der Plattform mit den entsprechenden Messdaten wird durch Crowdsourcing erledigt.

Ihr könnt für das Projekt Gutes tun:

  • Wer programmieren kann, der helfe nibbler und trete mit ihm in Kontakt.
  • Wer in Japan vor Ort ist, und geeignete Messinstrumente zur Verfügung hat, der stelle die Ergebnisse zur Verfügung.
  • Wer beides nicht kann (was wohl mehrheitlich der Fall sein dürfte), der möge bitte dazu beitragen, dass geigercrowd.net bekannt wird (via Facebook, twitter, Blogs und Co. gibt es dazu ja reichlich Gelegenheit).

Heute Mahnwache für die Stillegung deutscher Atomkraftwerke an der Lorenzkirche ab 18 Uhr

Mich erreichte bereits am Samstag eine Mail, die ich leider erst jetzt entdeckt habe – nichts desto trotz ist es nicht zu spät und ich gebe es an Euch weiter:

Wir sind alle mehr als erschüttert von den Ereignissen in Japan. Ein Ende dieser „Reaktorkatastrophe“ ist offenbar nicht in Sicht. Statt Menschen zu retten, muss erst der „Dämon Atomkraftwerk“ (Zitat FJS) „versorgt“ werden! Hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich wird’s nicht noch schlimmer…

Am Montagabend (14.3.2011), findet um 18:00 Uhr vor der Lorenzkirche eine Mahnwache statt, wie zeitgleich in vielen anderen Städten.
Sinn & Zweck –
Für die Seele: Mit-Gefühl zu zeigen mit den Japanern.
Für den Verstand: Endlich, endlich, endlich der Ausstieg aus der Atomenergie!!!

Von Dr. Karin Falkenberg. Weitere Mahnwachen finden statt in Gera, Pößneck, Jena, Erfurt, Meinigen (via Twitter).

Zur Situation in Japan

Bevor ich mich über die Situation in Japan äußere (meine Meinung zu AKWs dürfte zumindest regelmäßigeren Lesern hier nicht unbekannt sein) warte ich mal lieber ab, was noch so alles gemeldet wird. Irgendwie fehlt mir auch das Vertrauen in die Berichterstattung – die japanische wie auch die hiesige.

Bis dahin möchte ich Euch aber einen Link zum physikblog setzen, hier wird in klar verständliche Worten der technische Sachstand bis zum gestrigen Abend dargestellt.

(via @nblr)

Jacob Jensen – geiler Service!

Mal was erfreuliches: Der Service der JACOB JENSEN – Produkte ist so sakrisch gut!! Deren Deutschlandvertrieb hat mir heute for free (!) ein dringend benötigtes Ersatzteil gesendet. Ohne nach einer Rechnung zu fragen oder wo ich das Teil gekauft hätte oder sonstwas. Ich habe ein Jacob Jensen-Produkt und will ein Ersatzteil. Das genügt denen.

Ich bin immer noch begeistert!

Test: Kopfhörerverstärker Dynavox CSM-112

Der Markt für Kopfhörerverstärker ist relativ klein: Viele brauchen diese Art Gerät einfach nicht, weil sie entweder nur mit einem Kopfhörer am mobilen Endgerät lauschen oder einfach die in den Geräten vorhandenen Kopfhörerbuchsen nutzen.

Und dennoch erfreuen sich Kopfhörerverstärker konstanter Beliebtheit und finden immer dann einsatz, wenn eine Kopfhörerbuchse entweder nicht vorhanden ist oder sie einfach einen zu schlechten Dienst tut.

Seit gut einem Jahr ist der Markt voll von einem Low-Budget-Kopfhörerverstärker, dem CSM-112 des noch recht jungen chinesischen Unternehmens Dynavox. Zu haben ist der CSM-112 zwischen 75 und knappen 100 Euro.

Grund genug, einmal einen nähren Blick auf das recht verbreitetet Teil zu werfen.

Der CSM-112 wird in einer unspektakulären Schachtel geliefert, mit zum Lieferumfang gehört neben dem Kopfhörerverstärker selbst nur noch das Rudiment einer Bedienungsanleitung – und das war es dann auch schon. Mehr braucht man allerdings auch nicht.

Von den offiziell angegebenen technischen Daten her vermag der Dynavox-KHV durchaus zu überzeugen: Ein abzubildender Frequenzbereich von 10 Hz bis 40.000 Hz wird angegeben, der Signal-Rauschabstand soll größer als 90 dB sein und bei einer Ausgangsleistung von einem Watt wird der Anschluss von Kopfhörern mit einer Impedanz von 32 bis 600 Ohm empfohlen (Link).

Das Testsetting

Der KHV wurde mit dem AKG K701 gehört, als Quellen diente der Vorverstärker Cambridge Audio 500 (ein Vorverstärker, der keinen eigenen Kopfhörerausgang mitbringt) sowie im direkten Anschluss ein CD-Player von Sony (CDP-715), weiterhin ein iPod Video und der Plattenspieler Transrotor Goldring GR1-T mit Phonovorverstärker SUPA 2.0. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass ich auch eine kurze Zeit den Sennheiser HD 595 mit diesem KHV gehört habe.

Anschließen und loslegen

Der KHV verfügt über ein eingebautes Netzteil – das finde ich prinzipiell sehr angenehm, denn man mag vermuten, dass es ausreichend dimensioniert ist und weiterhin muss man sich beim Anschluss seiner Anlage nicht mit Steckernetzteilen herumärgern. Rückseitig finden sich zwei Paar Cinchbuchsen – das ist sehr praktisch, wenn der KHV nur an einem Gerät verwendet werden soll, das zusätzlich an einen Verstärker angeschlossen werden will. Ist alles korrekt verbunden, wird der Kopfhörerverstärker eingeschaltet und es kann losgehen.

Die Haptik

Rein äußerlich betrachtet bietet der Dynavox KHV eine ganz hervorragende Haptik: Bei der Herstellung des Gehäuses schöpfte man bei Dynavox aus dem Vollen. Das Metallgehäuse ist wertig und vermittelt Solidität, die Frontplatte aus gebürstetem Aluminium sieht richtig ordentlich aus und auch der Lautstärkeknopf gefällt. Über das Innenleben schreibe ich später ein wenig mehr. Der erste Eindruck aber ist überraschend gut.

Der Klang

Ich komme zum Wichtigsten, dem Klang. Hier korrespondiert der erste Haptik-Eindruck nicht mit der Leistung. Obschon ein mehr als ausreichend guten Frequenzspektrum abgebildet werden soll, will beim Hören über den CSM-112 einfach kein Spaß aufkommen. Der Klang ist flach, die Mitten ein wenig zu verwaschen, die Höhen wirken gedämpft und etwas matschig. Der eingesetzte Kopfhörer 701 bietet gerade im Mitten- und Hochtonbereich eine bestechenden Detailgenauigkeit – mit dem CSM-112 kann dieses Potenzial nicht annähernd ausgeschöpft werden. Trentemøllers Album Last Ressort in der Vinyl-Edition lässt deutlich an Tiefe vermissen, Royksopps technisch ganz wunderbar gemachtes Doppelalbum Junior büßt von seiner erfrischenden Spritzigkeit deutlich ein. Müde und kraftlos wird der Klang bei Orffs Carmina Burana, auch Bachs Toccata und Fuge in d-Moll BWV 565 leidet förmlich.

Was sich im Bereich elektronischer Musik gerade noch verschmerzen lässt, wird bei Klassik im besten Sinne ohrenfällig: Der Kopfhörervorverstärker ist langsam, differenziert nur wenig und verwäscht den Klang in einem zudem. Der Einsatz eines ordentlichen Kopfhörers am CSM-112 rentiert nicht. Das ist noch nicht einmal dem Umstand geschuldet, dass die Ausgangsleistung nicht stimmt – im Gegenteil: Das eine Watt Ausgangsleistung treibt problemlos Kopfhörer mit 150 Ohm. Vielmehr lässt der KHV Agilität vermissen, mehr Feinzeichnung wäre wünschenswert.

Auf der anderen Seite muss man aber auch der Fairness halber sagen, dass der K701 schon classy für einen KHV mit 75 Euro Straßenpreis ist (der HD 595 bleibt ebenso hoffnungslos unterfordert) und dass er immer noch viele Kopfhörerbuchsen schlägt, die bei Mid-Price-Geräten vorhanden sind. Wer an einer Microanlage einen AKG K514 betreiben will, wird den Einsatz des CSM-112 mit Sicherheit als Gewinn erleben. Wer gerne beim DVD-Gucken einen Kopfhörer verwenden will und nicht auf die größtenteils lausigen Kopfhörerbuchsen des Fernsehers angewiesen sein möchte, findet im CSM-112 ebenfalls eine wertvolle und preislich attraktive Lösung. Nur ernsthaft Musik hören kann man mit dem besagten Kopfhörerverstärker nicht.

Mein KHV hat dazu noch zwei Probleme: Bei leisen Passagen und im Leerlauf ist ein zwar erträgliches aber immerhin hörbares Rauschen zu hören (das aber, gemessen am Preis, durchaus noch so in Ordnung geht). Was nicht in Ordnung geht, ist dass bei mittlerer Lautstärke auch ein Brummen erscheint, dass bei niedriger oder sehr hoher Lautstärke verschwindet. Das kann einem die Freude zusätzlich verleiden.

Das Innenleben

Irgendwie will der zu seichte Klang des Verstärkers nicht recht ins Bild passen, dass das solide und aufwändige Äußere vermittelt und so habe ich das Gerät einfach mal aufgeschraubt: Ein Blick ins Innenleben sagt schon einiges:

Zuerst einmal fällt der in der Tat gut dimensionierte, geschirmte und geerdete Trafo auf – das ist schon mal ein gutes Zeichen, ebenso wie die Transistor-Ausgangsstufe. Aber das war es dann schon. Beim Betrachten der Platine fällt zuerst einmal auf, dass hier ganz schön krude gewerkelt wurde:

Hier ist kaum ein Bauteil gerade angelötet, viele sitzen nicht bündig auf der Platine auf und wackeln merklich – hier sehe ich – ohne das näher eingegrenzt zu haben, auch die Ursache des Brumms.

Der Poti ist nicht so richtig dick, man darf sich also überraschen lassen, wie lange der halten wird und wertigere Kopfhörerbuchsen habe ich auch schon gesehen. Wirklich erschreckend ist die Bestückungsqualität der Platine.Und dann fällt mir noch auf, dass, obschon der Trafo geschirmt ist, die Verkabelung des frontseitig verbauten Netzsschalters zum Sicherungssockel so nah an der Platine geführt ist, dass man auch hier Einstreuungen nicht ausschließen kann. Das ganze Ding sieht schon ziemlich chinesisch aus und stinkt auch nicht wenig (aber in geschlossenem Zustand hat man damit eigentlich kein Problem).

Fazit:

Es gibt noch günstigere Kopfhörerverstärker (wie z.B. B-Tech oder einige aus dem Musikhandel), die gar nichts taugen. Und viele Kopfhörerbuchsen von Mid-Price-Geräten bringen auch nichts. Bei Fernsehern haben die Kopfhörerausgänge erschreckend häufig Störgeräusche. Wer in so einem Setting nun mit Kopfhörern in moderater Preislage hören möchte, der kann sich die Anschaffung des Dynavox CSM-112 durchaus ernsthaft überlegen – denn hier reicht die Performance locker. Zu berücksichtigen gilt bei der Bewertung auch der Preis: Hier handelt es sich immer noch um ein sehr günstiges Gerät – das darf man nicht außer Acht lassen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist immer noch als gut anzusehen.

Wer in seiner Kette allerdings ordentlich Musik hören will, der muss einfach mehr Geld in die Hand nehmen. Für ambitionierte hifidele oder gar highendige Klangerlebnisse genügt der Dynavox schlicht nicht. Das sollte man beim Kauf bedenken.

Kleine Pause.

Derzeit bleibt beruflich so viel zu tun und ich bin im Training. Aber die Tage geht es weiter… Nur Geduld. Bis dahin: Werft doch auch einmal einen Blick aufs Blogroll.

AKG K701

Wer das Blog hier öfter liest, dem ist sicher aufgefallen, dass ich immer wieder mal was über Kopfhörer und Kopfhörerverstärker gemacht habe. Das ist durchaus eigennützigen Motiven geschuldet, war ich doch lange auf der Suche nach einem ordentlichen HiFi-Kopfhörer für den Gebrauch an der heimischen Stereoanlage.

Die Suche dürfte zumindest in absehbarer Zeit ein Ende haben, denn seit guten zwei Wochen befindet sich der AKG K701 in meinem Besitz und ich bin äußerst zufrieden.

Der 701 kommt in einer wenig spektakulären schwarzen Pappbox, mitgeliefert ist eine Art Bedienungsanleitung, ein „Kopfhörerständer“ und ein recht edler Adapter von 6,3,mm Klinkenbuchse auf 3,5 mm Klinkenstecker. Schon beim Herausnehmen aus der Verpackung fällt auf, dass der Kopfhörer überraschend groß und überraschend leicht ist.

Die Haptik vermag zu überzeugen: Der etwa dreihundert Gramm leichte Kopfhörer ist solide aufgebaut und es finden durchaus edle Materialien Einsatz – der weiße Kunststoff ist mit einem glänzenden Finish versehen, glänzende Metallteile setzen die einzelnen Gehäusekomponenten voneinander ab, das Echtlederkopfband sieht hervorragend aus und die der Kopfform angepassten, sich nach oben verjüngenden Ohrpolster aus Velours sind hervorragend eingearbeitet. Der Materialeinsatz spricht für den Hörer, ob man das an klassisches iPod-weiß gemahnende Design mag, sei jedem selbst überlassen (wer den Kopfhörer in schwarz möchte, der kann sich ja mal den Q701 ansehen, den gibt es auch in schwarz und er ist einen guten Tacken teurer).

Der Tragekomfort korrespondiert mit der hochwertigen Haptik und dem Materialeinsatz: Der K701 trägt sich äußerst angenehm. Zuerst einmal ist der Kopfhörer leicht, das ist mir sehr wichtig, denn damit steht und fällt nach längerer Nutzung schon der gute Komfort. Weiterhin werden die Ohren von den äußerst großzügig dimensionierten Polstern voll umschlossen und nichts desto trotz hat man das Gefühl von Freiheit – nichts drückt, nichts beengt, das Design macht sich hier ausgezeichnet bemerkbar. Der Anpressdruck an den Kopf ist gering (man braucht den bei einem offenen Kopfhörer ja auch nicht wirklich) und so lässt sich der 701er auch als Brillenträger über Stunden ohne Druckgefühl tragen.

Velours ist für Ohrpolster ein überaus dankbares Material, denn es ist warm, weich, verfügt über gute akustische Eigenschaften und man schwitzt beim Tagen des Kopfhörers nicht. Aus Echtleder ist am Kopfhörer nur das sich selbst justierende Kopfband. Oben hat dieses ein schönes dunkelbraunes Finish mit AKG-Prägung, zum Kopf hin findet man gepolsterte. längliche Noppen, die auf dem Kopf aufliegen. Diese sind nicht selten Grund für Klagen über unangenehmes Drücken. Ich selbst konnte bislang kein derartiges Drücken vernehmen – ich habe aber auch reichlich Haar auf dem Schädel, vielleicht dämpft das 😉 Ich zumindest kann keine Einbußen beim Tragekomfort verzeichnen.

Größe und Design machen den AKG zu einem wirklich ausgezeichnet tragbaren Kopfhörer – man kann schon einmal vergessen, dass man einen Kopfhörer aufhat.

Ich komme zum wichtigsten: Dem Klang. Der AKG K701 ist sehr fein und neutral abgestimmt, es wird ihm gerne ein trockenes und analytisches Klangbild unterstellt – was ich nachvollziehen kann und was ich als unschätzbaren Vorteil empfinde.

Bevor ich aber über die Charakteristik berichte muss ich die enorme Auflösung und die exzellente Pegelfestigkeit loben: Mit einem Übertragungsbereich von 10 Hz bis 39,8 kHz ist der Hörer in der Lage, Frequenzen abzubilden, die das menschliche Gehör an und für sich gar nicht registrieren kann. Dabei fällt auf, dass die Abstimmung neutral und sauber ist – weder der Bassbereich noch die Höhen sind angehoben (so wie man das beim ein oder anderen Beyer immer wieder erleben muss). Hier muss der Kopfhörer nichts kaschieren und wartet mit einer Transparenz und Auflösung aus, die ihresgleichen sucht: Der Detailreichtum, der hörbar wird,ist überwältigend – komplexe Musik wird vom AKG in ihrer ganzen Vielschichtigkeit abgebildet – den einen mag das überfordern, der andere kann das genießen.

Unzureichende Aufnahmen – das sollte man wissen – werden gnadenlos demaskiert. Das ist bei den Beyers und Sennheisers weniger der Fall. Nichts desto trotz fehlt es dem 701er nicht an Emotionalität – er verlangt eben nur nach guten Quellen, was sowohl die Musik wie auch die Anlage betrifft. Ob man am Kopfhörerausgang der gängigen portablen Geräte oder Mikroanlagen seine Freude haben wird, darf bezweifelt werden.

Ich will an einem kleinen Beispiel verdeutlichen, was ich meine: Vorgestern hörte ich ein Kriminalhörspiel, aufgenommen von Radio Bremen im Jahr 1962 über Satellit (DVB). Hierbei war das Bandrauschen des Originalmaterials gut hörbar, das geht auch mit simpleren Kopfhörern. Interessant aber ist, dass sich mit dem 701er nicht nur einige Schnitte des Bandmaterials eindeutig als solche identifizieren ließen sondern auch, dass Geräusche, die hinterschnitten waren, nach einem zusätzlichen Kopierprozess ins Band eingefügt wurden – die Addition des Bandrauschens und des Rauschens der Kopie war selbst hinter lauter Geräuschkulisse deutlich hörbar. Nun ist die Frage, ob eine so gnadenlose Transparenz eher anstrengt oder begeistert – ich für meinen Teil bin begeistert, denn nicht nur Fehler sind zu entdecken sondern auch Feinheiten in Stimmen und Instrumenten, die einem mit weniger wertigen Kopfhörern schlicht verborgen bleiben.

Analytisch klingenden Hörern wird gerne in einem Atemzug auch eine gewisse Kälte und Emotionslosigkeit unterstellt – das kann ich über den AKG aber nicht sagen – im Gegenteil: Die Schnelligkeit und Direktheit der Wiedergabe sind eine ausgezeichnete Basis für hohe Emotionalität (wenn das Ausgangsmaterial das hergibt). Präzise Höhen, ein fein abgestimmter und natürlicher Mittelton, der auch bei gesprochenem Wort viel Freude bereitet ist gepaart mit einer präzisen, straffen Basswiedergabe. Tiefbässe sind hervorragend hörbar und der AKG kommt verdammt weit „runter“ – ohne hierbei zu übertreiben, zu dick aufzutragen und sich zu verzeichnen. Ein straffer Bass mit höchster Agilität ist in meinen Ohren wesentlich mehr wert als eine ungeformte, dick aufgetragene Basswiedergabe mit Tendenz zum Dröhnen. Metaller und Rapper, die nur den Kick im „fetten“ Bass suchen, werden mit dem 701er wohl nicht froh – aber für diese Zielgruppe ist der Hörer weder vom Design noch vom Preis her attraktiv.

Ein heikles Thema: Die Bühne. Ich bin ja der Meinung, dass man von Kopfhörern generell keine Abbildung der Bühne erwarten kann wie bei Lautsprechern und ich habe auch noch keinen gehört, bei dem dies vernünftig gelungen wäre. Aber selbst hier vermag der AKG was „draus zu machen“: Der Ton löst sich von den Kapseln und vermittelt den Eindruck einer freien Ortbarkeit. Nur, das ist eben so begrenzt, wie ein Kopfhörer eben begrenzt. Aber auch das vermeintliche Loslösen des Tons von der Membran gelingt – und dies findet man bei Kopfhörern – auch dieser Preisklasse – eher selten.

Der AKG K701 stellt schon Ansprüche an die Anlage …

… aber das fällt erst auf den zweiten Blick auf. Zuerst einmal mag man seitens der technischen Daten den Eindruck vermittelt bekommen, dass der Hörer sehr universell betreibbar ist. Mit einer Impedanz von niedrigen 62 Ohm ist er auch an schwachbrüstig ausgelegten Buchsen oder gut dimensionierten Mobilgeräten willkommen und bei einer Empfindlichkeit von 105 dB per Milliwatt bekommt man ihn auch mit suboptimalem Equipment halbwegs ordentlich getrieben. Nur: Klanglich wird das nicht verziehen. Der 701er will am iPod keine Freude machen – der iPod ist dafür einfach zu schlecht (auch wenn unkomprimiertes Material gehört wird). Rauschende Kopfhörerbuchsen an einfachem Gerät nerven schnell – ein schlecht justierter Tonabnehmer am Plattenspieler fällt sofort auf und wenn das Signal vom Tuner nicht ganz optimal ist hört man das deutlich. An halbkaputten Plastikanlagen ist mit diesem Hörer nichts gewonnen.

An einer soliden Anlage aber macht der 701er eine gute Figur und es gibt Potenzial, alles rauszuholen:

Mit einem mit Bedacht modifizierten Röhrenkopfhörerverstärker macht die Sache gleich doppelt Spaß: Die Wärme der Röhrenverstärkung und die ausgewiesene Transparenz des AKG ergänzen sich vortrefflich.

Fazit: In der Preisklasse unerreichter Klang, hohe Transparenz, gutes Auflösungsvermögen und hohe Agilität. Der Kopfhörer will gut befeuert sein. Optisch, haptisch und klanglich ein Genuss.

Kurzreviev der stereoplay.

Kleiner Technik-Abverkauf

Nachdem es durchaus legitim ist, überzählige Dinge nicht nur in der elektronischen Bucht zu verkaufen sondern auch dafür in kleinem Rahmen die Werbetrommel zu rühren, tue ich es Bloggerkollegen Ralph Stenzel gleich und weise heute, hier und jetzt auf einige meiner aktuellen eBay-Auktionen hin.

Im Lauf der Jahre sammelt sich ja so manches an, um einiges wurde ich durch Reibungsverluste beim letzten Umzug erleichtert, manches habe ich im Zuge dessen auch der Stadtreinigung übereignet aber es gibt da auch immer wieder Dinge, die mir erst später durch die Hand gehen (und von einigen, von denen ich mich trenne, will ich hier berichten).

Zuerst einmal will ich Euch mein „weißes Telefon“ vorstellen, es handelt sich hierbei um ein W48 aus ehemaliger Vermietung der Deutschen Bundespost.

Gut, dieser historische Apparat ist nicht wirklich weiß (das war er auch nie) – die korrekte Farbbezeichnung, damals wie heute lautet „elfenbein“, obschon kein Elefant für dieses Telefon seine Zähne und damit sein Leben lassen musste. Ich schätze, dass es sich beim Material des Telefons um etwas ähnliches wie Duroplast handelt. Zu diesem Telefon muss gesagt werden, dass diese Apparate seinerzeit von der Kundschaft nicht gekauft werden konnten sondern durch die Post vermietet wurden. Die weißen Apparate waren in der Miete teurer als die schwarzen und sind daher seltener (sie waren schon früher seltener und fanden sich eher in Arztpraxen oder Kanzleien wieder). „Gehobener Bedarf“ also, der noch heute einwandfrei funktioniert. Zum Telefon gehört auch noch das entsprechende Kabel, die Original Aufputz-Telefondose der Post (ebenfalls in „elfenbein“ und laut Stempel von 1960) und aus dieser ist ein heute gebräuchliches TAE-Kabel herausgeführt. Also: An die impulswahlfähige ISDN-Anlage oder den Telekom-Basisanschluss stöpseln und lostelefonieren.

Ist noch was? Ja, ich denke, dass es sich bei diesem Telefon, das von der Fa. Krone hergestellt wurde, um eines der letzten produzierten Geräte handelt, es ist nämlich auf „6.63“ gestempelt und 1963 wurde durch die Post schon vielfach der FeTAp61 eingesetzt. Daher rührt wohl auch der gute Erhaltungszustand – bei den früheren elfenbeinfarbenen W48ern wurde oft ein Kunststoff verwendet, der bis zum Reinweiß ausblich und mit der Zeit auch spröde wurde).

Nettes weißes Telefon gefällig? Dann hier klicken!

Und weil es so schön ist, bleibe ich gleich mal bei historischer Telefontechnik:

Was hier unter den Hammer kommt, ist kein Telefon im engeren Sinne sondern ein Prüfhandapparat – auch Prüfhörer genannt – mit der wohlklingenden Postbezeichnung PrHAp 90 der Münchener Firma Widmaier. Mit so einem Ding kann man telefonieren, aber eigentlich ist es dazu gedacht, Telefonleitungen auf ihre Funktion hin zu überprüfen. Der Post/Telekomtechniker hat so etwas dabei. Aber auch der geneigte Privatmann, der ab und an mal an der heimischen Telefonanlage bastelt (nicht an der ersten Dose!) freut sich über so ein Teil. Bei diesem Prüfhörer handelt es sich um ein Modell für analoge Leitungen, es wurde 1993 hergestellt und fand nach zehnjährigem treuen Dienst in der Hand eines Fachmanns seinen Weg zu mir. Er geht immer noch (und wird wohl auch noch viele weitere Jahre funktionieren, denn sowas ist praktisch nicht kaputtmachbar).

Du bastelst gerne an der Telefonanlage? Klick Dir das Teil.

Eine mobile Schreibmaschine der besonderen Art (die obendrein auch noch ein wenig internetfähig ist), verkaufe ich auch.

Dieses unter Windows CE embedded 6.0 laufende Netbook hat ein 7-Zoll-Display und wiegt knappe 600 Gramm. Außerdem hat es nur einstellige Betriebsstunden auf der Uhr, ist also mit Fug und Recht als neuwertig zu bezeichnen. Was das Teil kann und was es nicht kann, erfährt man hier in Übersicht und hier (in den Kommentaren) im Detail.

Wer billig einen Unterboden für sein Linux oder Android sucht, hat damit sicher Spaß. Und kauft das Teil durch Klick auf den Link.

Und zu guter Letzt habe ich hier noch ein NAS Netzwerk- und USB-Festplattengehäuse.

In dieses Ding baut man eine ganz normale Festplatte ein, bespielt diese mit Daten nach Wahl und dann kann man diese Daten im Netzwerk nutzen. Und mit einem DynDNS-sprechenden Router hat man so für ganz kleines Geld einen riesen FTP- oder Samba-Server. Nett am Gehäuse: Es ist komplett aus Alu, auch der Fuß und hat ein externes Netzteil. Es wird im Höchstfall handwarm (wenn überhaupt) und kann daher den Dauerbetrieb richtig gut ab.

Benutzt habe ich das Ding eigentlich nie – höchstens damit gespielt. Denn kurz nach dem Kauf war es nötig, einen „richtigen“ Server im Rack zu mieten und so lag das gute Teil hier drei Jahre rum. Da es keine Miete zahlt, kommt es nun hartherzigerweise in neue Bastlerhände.

Will wer einen Server hinter sein DSL basteln? Dann los! Das Starter-Kit gibts unter diesem Link.

So, nun kauft all die schönen Dingli und macht mich reich 😉

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