Ghost finder Israel
Als ich letztens auf den Seiten des china wholesales meines geringsten Misstrauens bestellte, fiel mir beim Browsen durch den Shop für wenige Dollar (umgerechnet habe ich wohl etwas mehr als drei Euro) bezahlt, dieses kleine und interessante wie auch mit nur zweifelhaftem Nutzen versehene Gadget in die Hände: Den Wanzen-und Spionagekameradetektor „Ghost finder Israel“. Freilich kann ich bei so einem Gerät nicht erwarten, dass sich damit ernsthaft Wanzen aufspüren lassen – aber mich hat einfach interessiert, was das ist und was es tut. Und weil die Beschreibung des Teils im Netz recht mager ist hole ich das an dieser Stelle mal nach.
Das Funktionsprinzip ist recht einfach: Sobald der Detektor über die Antenne eine Sendeleistung detektiert, wird ein akustisches Signal ausgegeben. Die Empfindlichkeit lässt sich dabei mit zwei Tasten – „long range“ und „short distance“ wählen. Empfangen wird von 100 bis 900 MHz, 1100, 1200, 1300 und 2400 MHz. Diese Frequenzbereiche sind nicht uninteressant – aber auch nicht umfassend, denn weder neues 2,5GHz-WLAN wird damit erfasst noch Audiowanzen, die im zweistelligen MHz-Bereich senden.
Der Clou aber: Wenn man mit der Antenne in direkter Nähe z.B. eines WLAN-Routers oder PMR-Funks ist, schlägt das Ding tatsächlich an.
Was man aber wissen muss: Das Gerät kann Wanzen nicht zuverlässig aufspüren, denn die Empfindlichkeit ist hier zu gering – Sender mit nur wenigen mW Leistung werden nicht erkannt, die Reichweite ist zu niedrig und das abgetastete Frequenzband zu eng gefasst. Das Antennendesign passt auch nicht so wirklich zu den zu suchenden Frequenzen – somit ist der „Ghost finder Israel“ mehr ein Spielzeug als ein ernstzunehmendes Gadget. Angesichts des Preises auch kein Wunder, denn die 12V-Ersatzbatterie ist hierzulande etwa doppelt so teuer wie das Gerät. Warum das ganz offensichtlich in China hergestellte Gerätchen, das kaum größer als die Schlüsselfernbedienung eines Autos ist, mit dem Ländernamen „Israel“ kokettiert, darüber spekuliere ich an dieser Stelle nicht. (Nochmal – um entsprechenden Kommentaren vorzubeugen: Neugier trieb mich, das Ding zu kaufen, ich bereue den Kauf nicht, kost´ ja fast nix – aber einen wirklichen Sinn hat das Dingli auch nicht).