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Kriminalmuseum Fürth.

2007 gründete ein Team und den pensionierten Oberstaatsanwalt Popp den Fürther Polizeidirektor Wilfried Dietsch einen Verein, denen erstes Ziel die Schaffung eines Kriminalmuseums in Fürth war. Nach langer Umbauarbeit, Verhandlungen und dem Beibringen zahlreicher Exponate hat Fürth nun im Kellergewölbe des Rathauses ein Kriminalmuseum, eines, das sich sehen lassen kann!

Zwei Ziele verfolgt das Museum – zum einen dokumentiert es reichlich zweihundert Jahre Fürther Polizei- und Kriminalgeschichte und passend hierzu wird auch Präventionsarbeit geleistet.

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Losgegangen sein mag es mit der Polizei in Fürth unter dem preußischen Beamten Karl August Freiherr von Hardenberg, der sich in vielfältiger Hinsicht als Verwaltungsreformer einen Namen machte und in der Region ab 1790 tätig war – die Provinz Ansbach-Bayreuth fiel damals an Preußen. Auch die weiteren Reformen wilhelminischer Zeit sind gut dokumentiert – mit dem heute recht lustig anmutenden Verweis, dass man immer dann, wenn es in Fürth brenzlig wurde oder es Krawalle gab, man das in Nürnberg stationierte Militär zu Hilfe rief. Dokumentiert die Weimarer Republik (hier gab es eine Staatspolizei Nürnberg-Fürth) und die Zeit des Nationalsozialismus. In den Nachkriegsjahren griff die amerikanische Besatzungsmacht sehr deutlich in die Personalauswahl der Fürther Polizei ein, doch schon zu Beginn der 1950er Jahre konnte sich die Organisation neu formieren.

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Neben der Polizeigeschichte gibt es Themenräume, z.B. für Verkehrsunfälle, ein Raum zeigt eingezogene Waffen aus Privathaushalten, Skimmingvorrichtungen an Geldautomaten und weiterhin auch unterschiedliche Arten von Falschgeld. Abgeschottet hinter Panzerglas sind verschiedenste Drogen und Laboreinrichtungen, die ihrer Herstellung dienen, ausgestellt, ein weiterer Themenraum ist ein begehbarer Tatort – hier erfährt der Museumsbesucher einiges überdie Arbeit der Spurensucher, nahtlos daran der Raum, der die Arbeit der Rechtsmedizin dokumentiert.

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Der Besuch der Kellergewölbe des Fürther Rathauses lohnt, den das Kriminalmuseum verfolgt mit seinem fließenden Übergang von Prävention und Kriminalgeschichte nicht nur ein einzigartiges Konzept sondern auch eine höchst lebendige Ausstellung.

Freilich ist die Interpretation des Gezeigten eng an die von Polizei und Justiz gebräuchliche Lesart angelehnt. Wenn zum Beispiel von Krawallen gesprochen wird, werden die fränkischen Bierkrawalle des späten neunzehnten Jahrhunderts schon mal mit legitimen Demonstrationen unserer Tage mit ihren Ausschreitungen am Rande in einem Atemzug genannt. Das hinterlässt schon ein seltsames Gefühl und sei hier beispielshalber für das ein oder andere Detail genannt, dessen Darstellung schon stark vom „Erzählenden“ geprägt ist.

Nichts desto trotz gebührt dem Museumsverein Dank – die ehrenamtlichen Helfer haben hier eine absolut professionelle Ausstellung hochgezogen, der es inhaltlich, didaktisch und dramaturgisch an nichts fehlt. Die Exponate sind nicht nur sorgfältig ausgewählt sondern auch liebevoll präsentiert und die Dramaturgie des Gezeigten präsentiert sich dem Museumsbesucher vorbildlich. Fürth hat neben dem bekannten Rundfunkmuseum und dem ebenfalls sehr gelungenen neuen Stadtmuseum nun also auch ein Kriminalmuseum, das sich nahtlos in den Reigen der Sehenswürdigkeiten der Kleeblattstadt einreiht (und auf das der geneigte Nürnberger ein klein wenig neidisch blickt).

Wer das Kriminalmuseum besuchen will, sollte ein paar Dinge wissen: Eine Führung rentiert. Karten für die Führungen werden vom Tourismusbüro Fürth am Bahnhof verkauft. Wer eine Führung mit Herrn Dietsch möchte (was ich herzlich empfehle), der sollte sie über das Nürnberger BZ buchen (ungleich teurer). Der Eintritt ist erschwinglich – um nicht zu sagen sozial: Erwachsene bezahlen 2,50 Euro, Kinder 1,- Euro und Familien einen Fünfer. Geöffnet ist jeweils Sonntags – die entsprechenden ֖ffnungszeiten können der Webseite des Kriminalmuseums entnommen werden.

Merks Motor Museum

In Zeiten leerer öffentlicher Kassen und den damit verbundenen Einsparungen im Bereich kommunaler Kulturangebote und Museen ist es etwas Besonderes, wenn man vermelden darf, dass Nürnberg seit dem 4. April ein neues Museum hat – eines, das aus privater Initiative entstanden ist, wohlgemerkt.

In der Klingenhofstraße, ganz im Norden, eingefasst in den Kontext Nürnberger Industrie und Industriegeschichte (der „Kugelmüller“ und das Areal der alten „Resi“-Margarinefabrik befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft) liegt Merks Motor Museum – ein Oldtimermuseum des in der Stadt lebenden Immobilieninvestors Claus Merk.

Das Oldtimer-Museum ist in den Werkshallen der ehemaligen Fensterfabrik Schlee untergebracht. Als Merk vor vielen Jahren das Gelände an der Klingenhofstraße kaufte, fand er diese Hallen in erbarmenswürdigem Zustand vor – vermietbar waren sie zu dieser Zeit nicht. Und dennoch, so sagt Merk, sei ihm von Anfang an klar gewesen, dass diese Hallen einmal der ideale Standort für seine Autos seien. Autos sind die große Passion von Claus Merk – alte Autos. Seit vielen Jahren sammelt er sie und so ist er im Besitz einer stattlichen Oldtimerflotte, die nicht nur fast alle fahrbereit sind sondern auch alle Epochen der Existenz des Automobils dokumentieren.

Merk sammelte diese Fahrzeuge über Jahrzehnte. „Viele waren gar nicht teuer“ sagt er, er habe sie nur zur „richtigen Zeit“ gekauft, einer Zeit, als sie noch als Youngtimer günstig zu haben waren. Und so bringt Merk heute in sein Museum eine elaborierte Sammlung ein – mit so seltenen und besonderen Automobilen wie einem Mercedes 280 SL Pagode. Aber auch ein Ferrari ziert die Ausstellungshallen oder der berühmte NSU Ro80 mit dem bekannten Wanklelmotor und der in seiner Zeit außergewöhnlichen aerodynamisch optimierten Karosserieform.

Und so sind in den lichtdurchfluteten Hallen der alten Fensterfabrik viele Autos zu sehen – auch solche, die weiland recht häufig auf den Straßen anzutreffen waren wie zum Beispiel ein Renault R4 oder auch eine Ente (2CV).

Doch nicht nur Autos werden ausgestellt, in einem Regal finden sich auch die Erzeugnisse der Nürnberger Unterhaltungselektronikindustrie – Radios von Grundig oder aber auch einTransistor der ehemaligen Quelle-Handelsmarke Simonetta.

Und auch andere themenbezogene Räume oder Ecken finden sich im Motormuseum: In der „Meisterbude“ wird anhand unterschiedlicher Exponate die Entwicklung der Nürnberger Schreibmaschinenindustrie nachgezeichnet. Merk sagt hierzu: „Wenn ich schon Motorräder von Triumph habe, will ich auch deren Schreibmaschinen ausstellen.“

Auch ein Büro der Fensterfabrik Schlee gestaltete Merk nach – mit dem Originalmobiliar aus den 1950er Jahren. Auf die Frage, ob er die industrielle Entwicklung der Region dokumentieren wolle, sagt Merk sinngemäß, dass es nicht sein Anliegen sei, mit dem Museum Industriekultur in Konkurrenz zu treten. Man kenne sich und verstehe sich gut – Merks Ansatz ist ein anderer: „Wir sind ein Museum des Erinnerns“, erklärt er und verweist auf die entzückten Reaktionen insbesondere älterer Besucher beim Wiedererkennen bestimmter Exponate, die aus Kindheit, Jugend oder dem Berufsleben wiedererkannt werden.

Eine dieser Installationen ist zum Beispiel ein kleine KFZ-Werkstatt, die mit zeittypischem Werkzeug geschmückt ist.

„Museumsdirektor“ Claus Merk von einem seiner Oldtimer

Ein Besuch in Merks Motor Museum lohnt nicht nur für Oldtimer-Fans, jeder kann sich hier in vergange Tage zurückversetzen lassen. Geöffnet ist das Museum donnerstags bis sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr.

Merks Motor Museum, Klingenhofstr. 51, 90411 Nürnberg, Telefon: 561494-99, Web.