Hörspiel: Richard Diamond Privatdetektiv – Fall 1 und 2
Oliver Rohrbecks „Lauscherlounge“ brachte bereits vor zwei Jahren die Neuinszenierung der US-amerikanischen „Richard Diamond“-Hörspiele auf CD in die Läden – mir ist sie erst heute in den CD-Schacht gekommen und was ich gehört habe, ist immerhin wert, dass ich kurz darüber schreibe.
Das CD-Cover verspricht „Hörspielkrimi[s] im 50er Jahre Stil“ und dieses Versprechen wird – zum Teil – eingehalten. Das Telefon läutet wie in den 50ern – ein echter W48-Sound ist das nicht. Die Musik ist deutlich angejazzt – aber nicht dieser typische „Paul-Temple-Sound“ á la Hans Jönsson – der Sound klingt eher 70s-lastig. Und der Sound der CD? Modern, digital und in effektvollem Stereo. Das Tempo, die Dramaturgie – das alles klingt modern. Kein etwas zu üppiger Bass wie bei echten Aufnahmen der 50er Jahre, kein Rauschen vom Band…
Richard Diamond ist ein Privatdetektiv und pflegt als Ex-Bulle gute und freundschaftliche Kontakte zur New Yorker Polizei unterhält. Er genügt dem Privatdetektivklischee vollends, ist der doch chronisch pleite, hat sein Mundwerk und seinen Revolver allzu lose sitzen und ist Held, Macho und genialer Ermittler in Personalunion. Jeder Privatdetektiv braucht eine Liebste, Diamonds Gespielin ist die rothaarige Helen Asher, die das Klischee der Fifties-Tussi ganz passabel erfüllt, bei Diamonds Abenteuern brav daheim sitzt, ab und an etwas mault und bei Diamonds Spiel auf dem verstimmten Klavier regelmäßig dahinzuschmelzen pflegt.
Im ersten Fall „Die schwarze Puppe“ jagt Diamond einer, wie könnte es anders sein, schwarzen Puppe hinterher, die man auf einer Kirmes schießen kann und die etwas wertvolles enthält. Und im zweiten Fall gerät Diamond unfreiwillig in den Besitz eines braunen Umschlags, der den „Schlüssel“ zu sechshunderttausend Dollar enthält. Der Umschlag wird im wieder abgejagt und dann sammelt ihn Diamond mit Hilfe seiner Kumpel von der Polizei (nebst den Ganoven) wieder ein.
Zwei Hörspiele finden sich auf der CD. Kurz, knackig und etwas langweilig. Die Sprecher sind super, die Umsetzung professionell, es macht wirklich Spaß, zuzuhören – aber der Plot ist platt.
Nichts desto trotz: Diese CD bietet – bei allen Mankos – gute Unterhaltung.