Kategorie: allgemein
Fernseh-Tipp: Kindheit in Baracken
Unter dem Titel „Kindheit in Baracken – Heimatlos im Nachkriegsnürnberg“ sendet BR alpha heute um 21.45 Uhr eine Dokumentation über das Valka-Lager in Langwasser.
In Zeiten, in denen wir über das refugee camp in Berlin diskutieren, mit Sicherheit ein interessanter Film, der auf die Geschichte und Schicksale von Flüchtlingen in unserer Stadt aufmerksam macht.
Welcher Blogger hat Lust auf Weiterbildung?
Jeder, der sich – und wenn auch nur am Rande – mit Marketing beschäftigt hat, weiß, welche Herausforderung es bedeutet, ein erklärungsbedürftiges Produkt so darzustellen, dass mögliche Interessenten eine Idee davon bekommen, was man eigentlich anbietet. Und genau vor diesem Problem stehe ich gerade.
Ihr wisst, dass ich privat blogge, heute aber nutze ich mein privates Blog für etwas dienstliches: Ich arbeite an einer großen süddeutschen Akademie, der GRUNDIG AKADEMIE. Was das ist und was ich dort mache, dazu später.
Mir ist klar, dass sich das, was ich nun schreibe, zumindest für meine Stammleser etwas komisch anfühlen wird, aber ich bin von der Sache überzeugt und deshalb nehme ich – in Absprache mit meinem Chef und nach reiflicher Überlegung – meinen Aufruf hier in mein Blog und poste es nicht auf der Unternehmenswebseite.
Die GRUNDIG AKADEMIE ist ein in Nürnberg alteingesessenes Weiterbildungshaus, das – ich mache es mal chronologisch – 1978 von Max Grundig (ja, dem Fernseh-Grundig) gegründet wurde; als Technikerschule und „Schule für Datenverarbeitung“. Die Technikerschule gibt es bis heute und sie ist die zweitgrößte Technikerschule Bayerns. Neben der Technikerschule werden an der GA, so lautet die offizielle Abkürzung für GRUNDIG AKADEMIE, auch andere Wissens- und Kompetenzfelder vermittelt. Neben der geförderten Weiterbildung, kaufmännischen Kursen und IT-Schulungen gibt es noch technische Trainings, Telekommunikationstechnikseminare und freilich auch Trainings und Ausbildungen in den Bereichen Führung, Persönlichkeitsentwicklung, Sozialkompetenz und Beratungskompetenz. Die GA ist eine gemeinnützige Stiftung.
Ich bin besonders für die Seminare und speziell Ausbildungen rund um Sozial- und Beratungskompetenz tätig, koordiniere die Veranstaltungen, kümmere mich um Inhalte, entwerfe Curricula und biete ganz klassisch Bildungsberatung für Fach- und Führungskräfte an. Und nicht selten begegnet mir die Frage, was in einem solchen Training passiert. Diese Frage kann man vielschichtig beantworten: Ich könnte auf das Setting der jeweilige Veranstaltung eingehen, auf die verwendeten Methoden und das didaktische Konzept. Ich könnte – sofern ich den Lernenden gut genug kenne – auch versuchen, zu antizipieren, was sich für ihn persönlich ändert. Das ist Teil meiner Arbeit und ich tue es gern – und ebenso gerne vermittle ich ich auch Kontakte zu Trainern und Teilnehmern.
Aber mir fehlt etwas: Ein ungeschminkter, ehrlicher und ausführlicher Erfahrungsbericht – ein Bericht, der klar macht, wie so ein Seminar abläuft, von der Anmeldung über den Seminarverlauf bis hin zur Nachbetreuung. Das ist für mich nochmal was anderes als ein Testimonial – ich wünsche mir einen Text, der realistisch die Möglichkeit und Chancen aber auch Limitationen eines solchen Trainings beschreibt.
Und hier kommt die Idee: Wir schenken einem (oder auch mehreren – je nachdem) Blogger die Teilnahme an einem offenen Seminar aus dem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, Sozial- oder Methodenkompetenz inklusive aller Teilnehmerunterlagen, Semiarverpflegung, Mittagessen und Getränken im Wert von ca. 850,- bis 1500,- Euro. Ein Semiar dieser Art dauert zwischen 2 und 4 Tagen, die Seminare finden im Nürnberger Norden statt.
Dafür wollen wir einen ausführlichen Bericht, ein entsprechendes Post, in dem nachvollziehbar ist, was für eine Weiterbildung Du besucht hast, was es Dir persönlich gebracht hat, was gut lief und was nicht, was Du für Deinen beruflichen Alltag mitnehmen konntest…
Du darfst schreiben, was Du willst, selbstverständlich auch kritisches. Du darfst freilich von dieser Aktion hier schreiben und dass Du Gast der GA warst. Wir werden nicht korrigierend eingreifen – wir wünschen uns nur einen Erfahrungsbericht, der deutlich macht, was Du während der Tage an der GA erlebt hast.
Wenn Du Blogger bist und Lust hast, dann sag es mir:
Deal?
Mein Abschied von der Glühbirne.
Es ist ein Massenprodukt, ein billiges und unspektakuläres, das mich heute dazu bewegt, innezuhalten und seltsamerweise ist mir dieses Massenprodukt, das darüber hinaus auch noch ein Verschleißteil ist, sogar emotional nah: Es geht um die Glühbirne. Glühbirnen sind der Inbegriff von low tech, sie sind mit technischen Nachteilen behaftet und passen scheinbar nicht in unsere Zeit. Diese Glühbirnen begleiteten nicht nur uns sondern auch unsere Eltern durchs Leben, Unsere Großeltern nutzen sie und selbst die Urgroßeltern haben sie mit Sicherheit kennengelernt. In einer Industrienation wie Deutschland sind sie Standard. Wohlstand und Freiheit basieren ebenso auf dem von Glühlampen gespendeten Licht wie Einschränkungen. Wir können alle kaum ermessen, welche Bedeutung elektrisches Glühlampenlicht für uns hat und was wir ihm verdanken.
(Bildnachweis: David Coetzee, CC0)
Als bewiesen darf gelten, dass Edison nicht der Erfinder der Glühbirne war, sein Verdienst ist aber, ihr technisches Prinzip so adaptieren, dass sie sich industriell wirtschaftlich produzieren ließ. Als erster Erfinder einer wirklich funktionierenden Glühlampe ist wohl der Schotte James Bowman Lindsay zu nennen, bei allen anderen Erfindungen wurde lediglich mit dem Material des Glühfadens experimentiert. Edison gelang die Herstellung von Kohlefäden aus Pflanzenfasern, was nicht nur billig war sondern hinreichend gut funktionierte. Carl Auer von Welsbach, der spätere Gründer der OSRAM, brachte zum ersten Mal fertig, einen Glühfaden aus Wolfram herzustellen. Das Verfahren funktionierte etwa seit der Jahrhundertwende und seither hat sich technisch bei den Glühbirnen nichts wesentliches geändert. In diese Kerbe hauen die Kritiker der Glühbirne, mich fasziniert dieser Umstand ungemein.
Ich habe mir erzählen lassen, dass es in Nürnberg bis in die 1960er Jahre hinein Straßenbeleuchtung und auch in manchen Privathausahalten eine Gasbeleuchtung gab. Um die 40.000 Gaslaternen sollen noch heute allabentlich Berliner Straßen erhellen. Auch in Düsseldorf, Frankfurt/Main und Dresden gibt es noch eine nennenswerte Anzahl an Gaslaternen. So altbacken ist unsere Glühlampe also gar nicht.
In der Wiki lässt sich nachlesen, dass Ende der 1920er Jahre erst die Hälfte Berlins elektrifiziert war, ganz Deutschland hatte erst in den 1940er Jahren Strom. Insofern ist es kein Wunder, dass noch in den 1960er Jahren Gaslicht anzutreffen war. Die Vorteile des elektrischen Lichts entwickelten sich zudem erst mit der Zeit, als Glühbirnen und Strom billiger wurden. Dann aber überstrahlten sie quasi jede andere Lichtquelle: Überall verfügbar bei geringer Brandgefahr machten Sie Wohnung, Straße und Fabrik nachts nutzbar.
Anfangs war die Glühbirne noch ein Luxus- und Prestigeobjekt, nicht lange dauerte es und sie spendete überall ihr warmes Licht. Interessanterweise wurde sie über die vielen Jahreihrer Vormachtstellung durch nichts abgelöst: Die Neonlampen, die spätestens Mitte der 1950er Jahre als ausgereift betrachtet werden durften, verdrängten sie ebensowenig wie die in den 80ern aufkommenden Halogenlampen und auch die seit den 90ern geläufigen Energiesparlampen konnten der Glühbirne nichts anhaben. Dafür mag zum einen sprechen, dass die Glühlampe irgendwann konkurrenzlos billig wurde – aber auch, dass keine Quelle im Privathaushalt besseres Licht erzeugt, als die Glühbirne.
Glühbirnen per se zeichnen sich aufgrund ihres einfachen technischen Prinzips aus: Ob Gleichspannung oder Wechselspannung an der Birne anliegt, spielt keine Rolle, auf einige Volt mehr oder weniger kommt es ebensowenig an wie auf eine bestimmte Netzfrequenz. Eine so fehlertolerante Technik ist in unserer Zeit wirklich selten – und unbedingt erhaltenswert. Auch wenn der Glühbirne der Vorwurf gemacht wird, unter Gesichtspunkten der Energieeffizienz ungünstig zu sein – sie ist ohne Zweifel ein umweltfreundliches Leuchtmittel: Kein Kuststoff wird verwendet und es entsteht auch kein Elektroschrott. Wer bei den Energiesparlampen auf die Idee gekommen ist, ein Einweg-Vorschaltgerät zu entwickeln, der gehört doch gewatscht!! Und in der Glühbirne finden sich weder Blei noch seltene Erden an – für die Umwelt ist die alte Glühbirne im Gegensatz zur Energiesparlampe Gold.
Verschwörungstheoretiker sprechen davon, dass das Phoebus-Kartell nie aufhörte, zu existieren. Diese doch recht exotische Ansicht möchte ich mir ausdrücklich nicht zu Eigen machen, ich bin aber gerne bereit zu glauben, dass das Glühlampenverbot den Lobbyisten der Elektroindustrie geschuldet ist. Die Margen für Glühbirnen müssen niedrig sein. Ich kann ich gut erinnern: Zum Einzug in meine Studentenwohnung 2003 habe ich mir einen Zehnerpack klarer 60W-No-Name-Birnen gekauft, im Baumarkt zu etwa drei Euro. Als ich 2010 auszog, hatte ich immer noch ein paar Glühbirnen davon übrig. Klar verbraucht man in einer Einraumwohnung nicht viele Birnen, aber das lässt sich auf einen Vierpersonenhaushalt ebenso umrechnen und dann wird schnell deutlich: Mit der klassischen Glühbirne ist nicht viel verdient. Perfide: Nachdem es den Marketingabteilungen der Leuchtmittelhersteller nicht gelungen ist, uns den Öko-Schwindel schmackhaft zu machen, haben sich diese einfach das passende Gesetz erlassen lassen. Dieser Unsinn ist eigentlich unfassbar!
Neben den rationalen Gründen, die für die Glühbirne sprechen sind es für mich auch ästhetische und kulturelle Gründe, die mich an dieser Technik festhalten lassen: Wer das Licht der Glühbirne gesehen hat, mag es in seiner Tönung und Weichheit. Das schleierige, kalte Licht der Energiesparlampen ist in der Bahnhofswartehalle akzeptabel, wer aber wolltesich sein Heim damit verschandeln? Welche Inspiration die Glühbirne für Künstler und Intellektuelle war, wird durch nur wenige Beispiele in der Wikipedia angedeutet. Die der Birne eigene Schönheit lässt sich durch das simple Nachempfinden der Form bei einer Energiesparlampe nicht übertragen. Bei der Glühbirne wird die Zusammengehörigkeit von Licht und Wärme – entsprechend dem Urempfinden beim Anzünden eines Feuers – nicht aufgebrochen. Nimmt man dem Licht die Wärme, so abstrahiert man Feuer zur emotionalen Nichterfassbarkeit und tilgt auch ein omnipräsentes Symbol der Menschwerdung. Das dreht das Rad der Zeit nicht zurück, macht den Empfindenden aber ärmer.
Die Glühbirne ist schön, empfindlich, hell und warm. Sie ist faszinierend einfach. Ihr kommt eine wichtige Bedeutung bei der Gestaltung der Arbeitswelt und dem Privatleben zu – sie half bei der Erringung und Sicherung von Wohlstand und beim wissenschaftlichen Fortkommen, sie sorgte für Sicherheit. Sie hat uns begleitet. Ich bin überzeugt, dass es falsch ist, dass wir Sie schlechteren Alternativen opfern.
Offline oder 120,-
So, ich bin dann mal offline. Ich will gar nicht offline sein – aber wenn M-Net meinen Anschluss am Wochenende entstört, muss ich 120,- Euro blechen, obwohl es der Fehler von M-Net ist. Fein – oder?
Nun, wenn Ihr ebebnfalls Probleme mit dem Internet oder M-Net habt, dürft Ihr gerne kommentieren, ich wähle mich dann mal per Handy ein…
Nur ein paar Links zu Sachen, die mich gerade beschäftigen…
Ihr kennt das: Wenn die Zeit nicht für ein „richtiges“ Post reicht, dann gibts das Wichtigste in Kürze:
- Dropbox – kompromittiert. Da sind mal wieder Log-In-Daten abgängig. Der wesentliche Tipp steht zu guter Letzt: „Minimiere Cloud-Abhängigkeit und -Nutzung“.
- Via @mikebuchner kam die Story zu mir: Wer heute bei Facebook wirbt, ist im Zweifelsfall ganz schön blöd. Wobei Facebook-Werbung nicht mal im b2c-Bereich mit enormem Etat rockt, das wissen wir seit dem GM-Rückzug dort. Hier das Original, bei zur Stunde über 2000 Likes und über 1000 Kommentaren. Auch ok.
- Schwäbische Polizisten bei Ku-Klux-Klan – ich fasse es immer noch nicht. (via fefe)
- „Amerika hat ein Einparteiensystem mit zwei rechten Flügeln.“ – Gore Vidal – †
- Das Star-Wars-Theme auf Diskettenlaufwerken? Kalter Kaffee. Hier: Das geht auch mit dem Bedienpanel von Weißware (via Ronny as you see)
- „Die andere Hälfte behält Groupon als Provision“ – na das kann doch nicht wirtschaftlich sein…
- outllok.com – wer braucht bitte so eine Mailadresse? Scheinbar 1 Million Menschen in sechs Stunden.
- Lagsam wird es eng für den Euro – der SPIEGEL schlägt als Konjunkturprogramm den Weltuntergang vor.
Leistungsschutzrecht, nachgefasst.
Ich mach es kurz: Ich finde dieses „Verleger versus Google“-Ding im Mindesten so lächerlich wie dieses „Verleger versus öffentlich-rechtliche-Rundfunkanstalten“. Letzteres – und das ärgert mich bis heute – zwingt mich, Sachen, die mich interessieren, auf einen physikalischen Träger aufzuzeichnen, wie man das in den 1980er Jahren mit diesen Video-2000-Geräten zu tun pflegte. Dafür gebührt den Schuldigen eigentlich noch heute ein kräftiger Tritt ans Schienbein und ich werde es den Verlegern nicht vergessen, so wie ich den Grünen bis heute dieses verschissene Büchsenpfand nicht vergessen habe! Ich schweife ab.
Ich hab´ über das Leistungsschutzrecht nur deshalb nichts geschrieben, weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass das kommt. Sorry – so stulle können doch nicht mal die Verleger sein – wenn die aus den Google-Ergebnissen rausfliegen sind die mausetot!! Aber scheinbar sind die wirklich so stulle. Unglaublich, eigentlich.
Nun wird es aber extrem lustig: „Aus einer Position der Stärke“ fordert nun Google nach einem runden Tisch bei Merkel. Wie meinen? Wenn ich Google wäre, hätte ich die einfach mal nach Ansage 24 Stunden aus den Suchergebnissen gekickt und hätte mich dann – in einer genüsslich zurückgelehnten Haltung – das Gejammer angehört. Google tut das nicht, Google will bei der Merkel einen runden Tisch. Das ist angenehm konziliant und unangenehm dämlich zugleich.
Ich habe die Sache weiterhin an mir vorbeiziehen lassen, weil irgendwann postuliert wurde, dass es den kleinen Privatblogger eh nicht berührt. Dem scheint – bei entsprechend enger Auslegung – aber nicht wirklich so zu sein:
Google müsste auch Blogs aus dem Index entfernen, wenn sie verlagsähnlich sind und unter die Definition Presseerzeugnis im Referentenentwurf fallen. Dort heißt es weiterhin: „Wenn ein Blog sich als eine redaktionell ausgewählte Sammlung journalistischer Beiträge darstellt, die fortlaufend unter einem Titel erscheint, wird auch ein Blogger durch das neue Leistungsschutzrecht geschützt und ist damit vergütungsberechtigt, wenn andere seinen Blog nutzen.“ (Quelle)
Das wäre freilich ein Fressen für die Zeitungsverlage, denn die Blogs, die wirklich journalistisch arbeiten (ich tus ja auch nicht), sind freilich eine Konkurrenz und wer Radio hat und die wichtigsten Onlinemedien „zusammenschaut“, der spart sich die Zeitung (was bei mir nichts daran ändert, dass ich Zeitung lese).
Mich wundert sowieso, warum den Verlagen eine so große Macht zugebilligt wird. Es steht doch nirgends geschrieben, dass die „vierte Gewalt“ durch Verlage wahrgenommen und ausgeführt werden muss.
Heise (der Verlag) hat auch was dazu. Mich würde mal interessieren, was eigentlich heise als Verlag zu dieser Nummer sagt. Die müssten nach menschlichem Ermessen durch ein Leistungsschutzrecht, wie es jetzt angedacht ist, bitter verlieren.
Also, hier meine Bitte: Lasst das mit dem LSR einfach weg. Ist wohl besser so. Und die Verlage täten btw. auch besser daran, sich mal ein zeitgemäßes Geschäftsmodell zuzulegen. Lenin wurde durch das viele Balsamieren auch nicht wieder lebendig.
Funkstille im Juni?
Den ganzen Juni war hier auf dem Blog Funkstille – eine so lange Auszeit habe ich mir hier noch nie genommen. Aber es gibt gute Gründe für diese Auszeit. Zuerst einmal sind die beruflicher Natur: Ich bin derzeit echt gut eingebunden und nutze meine Freizeit daher wirklich zur Regeneration. Und so leid es mir tut, in diesen Zeiten steht eben auch das Blog hintan.
Weiterhin habe ich etwas für mich ganz Großes gestemmt, ich habe mit dem Rauchen aufgehört (und bin heute im 39. Tag Nichtraucher). Was erst einmal nicht so wirklich spektakulär klingt, erfordert doch einiges an Disziplin und ist gar nicht so einfach. Und auch hier steht das Rauchfrei-Sein im Vordergrund und das Blog hintan.
Ich werde in der nächsten Zeit aber immer wieder das ein- oder andere schreiben und Euch wieder regelmäßiger an meinem Tun teilhaben lassen – versprochen.
ARD HD ruckelt.
Nun wurde also das analoge Satellitenfernsehen abgeschaltet. Wer noch ein altes Gerät hatte, ist nun seit Montag gezwungen, sich einen neuen Receiver zu kaufen. Das ist mithin nicht das Problem, bringt doch die digitale Sat-Direktempfang mehr Programme und ein deutlich besseres Bild. Als kleines „Zuckerl“ sollte dem Zuschauer auch gleich ein ganzer Strauß neuer öffentlich-rechtlicher HD-Digitalprogramme zur Vefügung gestellt werden, darunter der neue ARD-HD-Kanal, BR HD, WDR HD und auch Phoenix HD. Doch das Ei, das die öffemntlich-rechtlichen Anstalten da gelegt haben, entpuppte sich als Kuckuksei.
Warum?
Heute habe ich mir mal die Mühe gemacht, die neuen ÖRR-HD-Sender auf unseren Receivern zu suchen und richtig zuzuordnen. Der DIGITALBOX Impertial HD2 plus hat es – um es vorwegzunehmen – nicht überlebt, der Kathrein UFS 903 hatte keinen Stress damit und mit dem Samsung bin ich noch nicht durch.
Während ZDF HD und auch arte HD in der Vergangenheit keine Probleme auf den unterschiedlichsten Receivern machten, können nun einige Modelle die neuen HD-Angebote der ARD-Anstalten nicht mehr fehlerfrei auf den Bildschirm bringen. Typische Zeichen hierfür sind ruckelnde Bilder und Freezes. Warum das so ist, weiß derzeit noch keiner. Wenn man die derzeitige Berichterstattung verfolgt, so mag man das Gefühl haben, die ÖRR-Anstalten und die Receiverhersteller schieben den schwarzen Peter hin und her. Ober der „Fehler“ nun eindeutig im Ausstrahlverfahren der neuen HD-Sender liegt oder einfach in einer unsauberen Implementierung der Chipsätze der Empfänger, oder hier bei unterschiedlichen Empfängern sogar in beidem, ist unbekannt. Ich will hier also niemandem die Schuld zuweisen – nur feststellen, dass es sich bei den Empfangsproblemen nicht um Einzelfälle handelt – vielmehr um gut dokumentierte Sonderfälle.
Ich hatte heute mit meinem Digitalbox-Receiver genau dieses Problem. Der Hersteller hat hier sehr schnell gearbeitet und ein Software-Update angeboten, dass das Problem kurzfristig löste, beim Rückspielen der Senderliste plättete aber der Radio-Modus den Receiver derartig, dass selbst ein Hard-Reset das Gerät nicht mehr betriebstüchtig machte – sehr ärgerlich!
Interessant ist auch, dass manche Geräte z.B. von Kathrein mit dem Problem zu kämpfen haben, mein UFS 903, gekauft 2010, funktioniert auch mit den neuen HD-Sendern auf Anhieb – ohne jedes Update.
Lernen lässt sich aus der Sache zweierlei: Zum einen scheint es bei DVBS2 immer wieder dann zu Problemen zu kommen, wenn die Übertragungsbitrate variabel ist und zum Anderen sollte man jetzt nichts in Richtung Update überstürzen bzw. für Updates ein Fallback-Szenario haben. Letzteres ist bei manchen Receivertypen aber gar nicht so einfach, wenn z.B. der Bootloader beim Update in den Eimer geht.
Eine vollständige Liste mit betroffenen Geräten gibt es wohl noch nicht, aber Heise hat schon vor Tagen einige Geräte zusammengetragen:
Mittlerweile liegen uns entsprechende Störungsmeldungen unter anderem zu den Receiver-Modellen Avanit SHD3, CMX 4580, Comag SL90HD und SL100HD, Digitalbox Imperial HD 2 basic und HD 2 plus, Kathrein UFS922, Medion P24000 (MD 20148), Opticum 402p, Skymaster DCHD 9000 und DXH 30, Smart CX 04 und Topfield TF7700HSCI vor. Der Philips DSR5005 soll Schwierigkeiten bei der Farbdarstellung haben. Probleme beim Smart MX04 HDCI lassen sich angeblich durch ein Firmware-Update lösen, widersprüchlich sind die Angaben zu einem Modell von TechniSat. (Quelle)
Lesenswert ist in jedem Fall der Artikel von Digital Room, dort wird auf den Hintergrund mit den variablen Bitraten schön erklärt. Aber – wen wundert es – es gibt hierzu auch andere Meinungen: Auf den Webseiten der Zeitschrift Digital fernsehen heißt es:
Vermutungen der Redaktion, wonach der teilweise binnen weniger Sekundenbruchteile erfolgte Schwankung der Bitrate um bis zu 10 MBit/s das Problem verursacht, bestätigten sich dabei zunächst nicht. Ebenfalls in das Reich der Fabel lassen sich Spekulationen verbannen, wonach lediglich Billig-Geräte mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, da auch hochpreisige Markengeräte derzeit auf flüssige HD-Bilder verzichten müssen. (Quelle)
Widersprüchlich auch: Manch älteres DVBS2-Gerät hat keinerlei Probleme, manch neuer integrierte Tuner rauscht gnademlos weg. Bis eine Lösung in Sicht ist, gibt es immerhin noch den Behelf, die nicht funktionierten HD-Sender durch die weiterhin ausgestrahlten SD-Angebote zu ersetzen.