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Fire. Phone.

Ok, Leute, das Design des Firephones von Amazon, das vorgestern angekündigt wurde, gemahnt schon arg an das iPhone – aber der Rest ist pure Innovation – und nun verweist nicht nur das HTC M8 auf einen der hinteren Plätze, nun bekommt Apple ganz scharfe Konkurrenz. Allein das Feature „dynamic perspective“ ist richtig groß und wird einen neuen Standard setzen. Autoscrolling ist DAS Feature. Das Firephone zeigt, dass diese Geräteklasse inzwischen auch leistungsmäßig sehr sehr geschmeidig geworden ist.

Wer sich die Features im Groben zu Gemüte führen möchte, kann das ja beim Web-Standard tun.

Wo bleibt mein Rant, werdet ihr nun fragen? Er folgt auf dem Fuße: Seitdem ich vor zwei Jahren das erste Kindle fire in den Pfoten hatte, wurde mir schlagartig klar, dass ein Device nicht automatisch dadurch gut wird, dass es wie auch immer geartete Shoppingfunktionalitäten eines einzelnen Anbieters tief integriert hat. Wenn ich nun lese, dass ein tiefe Amazon-Cloud-Integration ebenso mit zum Gerät gehört, wie eine Art „Shazam fürs Fernsehen“ mit automatischem Vorschlag der passenden DVD-Boxen, dann habe ich wieder ein Gerät, das mich mit seiner Anbieterbindung gängelt. Das ist bei den Apple-Telefonen unerträglich, das ist bei Android grenzwertig und das ist bei den kindle-Fire-Geräten nervig. Ich überlege mir gerade ernsthaft, auf Jolla, Ubuntu oder Firefox-Phone umzusatteln – inklusive aller Komforteinbußen – weil mir die Gängelung durch Google oder Apple oder auch Windows einfach viel zu weit geht.

Wer heute ein neues, revolutionäres Telefon entwickeln will, der muss verstehen, dass er dem Kunden zu überlassen ist, wo er seine Daten hinterlässt und wo er sein Geld ausgibt. Wir sind aus meiner Sicht inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem maximale convenience nicht mehr das ausschlaggebende Argument für eine Plattform ist. Die Dienste, die genutzt werden, sind doch in unterschiedlicher Hand: Mails liegen bei GMX, das Microblogging besorgt Twitter, genetzwerkt wird privat über Facebook und beruflich über Xing, Mucke kauft man bei Apple oder Amazon, Dokumente bearbeitet man mit Microsoft-Produkten – alles Konkurrenten. Und somit ist auch wenig sauber eingebunden, egal, ob nun im Apfel oder Androiden-Universum. Besser als jedes neue Feature wäre aus meiner Sicht eine saubere Integration der jeweiligen Dienste. „Lock in“ ist eine Strategie der vergangenen Dekade, „open up“ ist die Zukunft. Ich fürchte, dass man das bei Amazon nicht begriffen hat. Und darum will ich das Telefon genausowenig wie ich das iPhone sseinerzeit wollte.

Slowly Rolling Camera.

Mich berührt gerade seltsan, dass es schon so lange her ist, dass ich neue Musik entdeckt habe, die mich mitreißt und gefangen nimmt. Ob es nun an mir liegt oder an den Neuerscheinungen, das vermag ich nicht zu sagen, ich sollte in einem Moment der Stille mal darüber nachdenken.

Als ich vor vielen vielen Jahren Portishead entdeckte, war ich ergriffen. Als ich vor einigen Jahren in einem Nürnberger Plattenladen das Live-Album des Cinematic Orchestras aus der Royal Albert Hall hörte, war ich ergriffen. Als ich heute von Slowly Rolling Camera das gleichnamige Album hörte – war ich ergriffen.

Dieser riesige Beat, diese Weite, diese Stimme (Dionne Bennett). Unfassbar.

Es ist lange her, dass der Volume-Knopf rechts anschlug. Und es ist mir gerade scheißegal.

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Franken Fernsehen raus aus der DVB-T-Verbreitung.

Gerade entdecke ich im Blog von Peter Viebig, dass sich Franken Fernsehen aus der DVB-T-Verbreitung in Nürnberg zurückgezogen hat. Über Kabel und Sat kann man Franken Fernsehen weiterhin sehen.

Mit dem Rückzug aus der DVB-T-Verbreitung hat in der Region RTL im Jahr 2010 begonnen. Im letzten Jahr strichen dann bibel.tv und Euronews die Segel. Schon damals habe ich ein bisschen wehgeklagt, weil jeder Senderrückzug die DVB-T-Plattform weiter gefährdet. DVB-T ist aber Grundversorgung – und weiterhin gerade bei „Wenigsehern“, in günstigen Altbauten, z.T. auf dem Land und bei Zweitgeräten verbreitet. Wenn das so mit DVB-T weitergeht, dann wird die Technik wohl schon bald nackte SD-Grundversorgung der öffentlich-rechtlichen Programme bedeuten – schade!

Wochenrückblick KW26/2014

29Was gibt es aus der vergangenen Woche zu berichten? Ich leg mal los:

  • Dem armen Dirk haben sie seine Facebook-Seite geköpft. Ich bin nun  wahrlich kein Freund von Facebook – aber freilich hängt man an einer mühevoll aufgebauten Community. Insofern ist es schon sehr fragwürdig,  was Facebook da treibt. Der Conclusio mag ich voll zustimmen: „Zum einen bestätigt mich dieser Vorfall in meiner Haltung, dass ein eigenes Blog immer noch die Krone aller Publikationswege ist, da man hier die Kontrolle über seine Inhalte behält und nicht der Willkürlichkeit von Plattformen ausgeliefert ist.“ Zum Thema Reichweite: Ich denke nicht, dass Facebook in zwei Jahren noch die Reichweite bringt, die heute (noch) möglich ist.
  • Von dem Slowly Rolling-Camera-Trip  habe ich mich noch immer nicht erholt. Es ist so wunderbar, so tief. Nächste Woche ist wieder Geld im Haus, da wird die LP über den Import geordert!
  • Seit 2004, mittlerweise also seit zehn Jahren bin ich Kunde von E-Plus. In der letzten Zeit aber will mir das nicht mehr sio gefallen. Nicht nur der Preisvorteil, den man im E1-Netz landläufig genoss, ist seit langem dahin, auch die Sprach- und Datenqualität ist nicht mehr das, was ich mir vorstelle. Den Vogel hatte E-Plus letzten Samstag abgeschossen, als ich am Platzl in München saß und mit GPRS (nicht) im Internet verbunden war. Leute! Zentraler kann man in der größten Stadt Bayerns quasi nicht sitzen! GPRS. Nun, E-Plus scheint sowieso gerade den Weg alles Irdischen zu gehen.
  • Und zum Thema Mobilfunk: Letzte Woche hatte ich doch tatsächlich das Glück, über die Crash-Tarife an eine T-Mobil-LTE-SIM mit 3 GB für 5,-/Monat zu kommen. Funzt. Einwandrei. Ich denke, ich gehe mit dem ganzen Mobilfiunkkram zur Telekom.
  • ÖPNV-mäßig war das eine turbulente Woche: Am Dienstag und Donnerstag Streik, Donnerstag und Freitag waren zudem Teile der Beuthener Straße wegen der DTM, die infernalisch lärmt und stinkt, gesperrt. Auch wenn alle über die VAG jammern – dieser Streik lehrte ust, wie essentiell wichtig ein funktionierender ÖPNV für eine Stadt wie Nürnberg ist.
  • Ich komme von diesem Slowly Rolling Camera-Album nicht los!!
  • so long…

Wochenrückblick KW 22/2014.

Und mal wieder ein kleiner Blick auf die hinter uns liegende Woche…