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Sommerbaustellen der VAG 2013

Wer trotz der Ferienzeit mit der VAG in die Arbeit will, der muss unter Umständen ordentlich Geduld und eine gewisse Frustrationstoleranz mitbringen. In diesem Jahr gibt es nämlich eine ganze Menge Sommerbaustellen.

Prinzipiell ist die Idee ganz gut: In der Zeit mit dem geringsten Verkehrsaufkommen – der Sommerferienzeit – geht die VAG wichtige Bau- und Sanierungsvorhaben an, was freilich nicht immer ohne Beeinträchtigungen laufen kann. Über die Informationspolitik der VAG lässt sich streiten und wer trotz Urlaubszeit mit den „Öffis“ zur Arbeit muss braucht Geduld und muss früher aufstehen.

Diese Zusammenstellung schreibe ich auch und besonders, weil ich mit der Informationspolitik der VAG nicht zufrieden bin. Ein Aushang an den betreffenden Haltestellen einen Monat vorher hätte sicher nicht geschadet. Aber auch den genauen Standort der Bedarfshaltestelle in Schoppershof konnte man mir gestern (!) bei der VAG auf telefonische Rückfrage nicht mitteilen.

Zwei ungünstige Faktoren fallen in diesem Sommer zusammen: Zum einen gibt es überraschend viele Baustellen und zum anderen ist die Hauptschlagader des Nürnberger Nahverkehrs, die U-Bahn, auf den Linien 1 und 2 betroffen.

Richtig heftig erwischt es all jene, die am Hasenbuck und der Frankenstraße die U-Bahn nehmen wollen, denn der Bahnhof Hasenbuck ist von heute bis zum 11. September komplett gesperrt. Der Ersatzbus E1 fährt von der Frankenstraße zum Hasenbuck im 12-Minuten-Takt. Infos zur Sperrung stellt die VAG in einem pdf zur Verfügung. Der Umbau am Hasenbuck trifft aber auch alle, die auf der U1 in Richtung Langwasser unterwegs sind – man kan nich einfach vo Fürth kommend (und retoure) durchfahren sondern muss an der Frankenstraße das Gleis wechseln. Das hat freilich auch Einfluss auf den Takt.

Zwischen Scharfreiterring und Messe werden ab heute für einen Monat ab 21 Uhr Kabel erneuert, was zu eingleisigem Betrieb führt.

Eine ähnliche Situation gibt es im Nürnberger Norden auf der Linie U2: Von heute bis zum 18. August ist der U-Bahnhof Schoppershof gesperrt und wird nur eingleisig durchfahren. Auch hier gibt es einen Busersatzverkehr mit der Linienbezeichnung E2, hier wird Schoppershof an den Nordostbahnhof im 10-Minuten-Takt angebunden. Auch der Takt von U2 und U3 ist wegen des eingleisigen Betriebs in Mitleidenschaft gezogen. Diese Art der Streckenführung habe ich heute mal ausprobiert, es klappt nicht ganz reibungslos – wer in Richtung Röthenbach unterwegs ist, kann bei der Überbrückung der Haltestelle wegen suboptimal ineinandergreifende und ausgedünnter Takte und der Fahzeit des Busses (allein auf der Äußeren Bayreuther Str. viel Verkehr und drei Ameln) bis zu 20 Minuten verlieren. Die VAG informiert auch hier mit einem pdf.

Und dann ist da noch die Straßenbahnlinie 4 – sie fährt von Thon bis zum Plärrer, wird vom Plärrer bis Gibitzenhof dann aber durch den Bus E4 ersetzt.  Kanal- und Gleisarbeiten sind der Grund. Die Bauarbeiten beginnen heute und sollen bis zum 11. September fortdauern. Umgestiegen werden muss jeweils nur einmal am Plärrer. Fahrpläne und Infos – im pdf der VAG.

Schon fast komplex wird es zwischen Schnigling und Fürth rund um die Haltestelle Kurgartenstraße und Herderstraße. Hier wird die den Frankenschnellweg überspannende Kurgartenbrücke komplett überholt, mit der Konsequenz, dass sie von heute bis zum 11. September voll gesperrt ist (außer für Fußgänger). Weite Umleitungen und Fußwege sind in Kauf zu nehmen, die Haltestellen Herderstr. und Hans-Böckler-Str. werden gar nicht bedient. Info? Pdf.

Weitere Baustellen und Einschränkungen auf Buslinien und der Straßenbahnlinie 6 findet man auf der Webseite der VAG.

Nun, das alles ist nicht angenehm und leider auch nicht vermeidbar – man kann nur versuchen, dafür Sorge zu tragen, dass die Umleitungen so reibungslos wie möglich verlaufen. Der VAG sei hier ins Stammbuch geschrieben, dass ihne wirklich kein Zacken aus der Krone gebrochen wäre, wenn man die Kundschaft ein bis zwei Monate vorger gewarnt hätte (und nicht zwei Wochen vorher).

Wochenrückblick KW30/2013

Und wieder ein kleiner Wochenrückblick…

  • Das Klassik Open-Air soll lt. NN über 75..000 Besucher gehabt haben. Dafür ging es nach meiner Beobachtung total zivil ab – kaum Müll, alle Leute ruhig und freundlich. Es waren verdammt viele da – ja, das hat man gemerkt – aber 75k?! Ich bin immer noch geplättet ob der schieren Zahl.
  • Royalbaby. Mit zwar wurscht. Das witzige Randdetail: Die Presse stand Posten, aber als die Geburt gemeldet wurde, war das Baby schon etliche Stunden auf der Welt. Very British. (Update: Schau hie! Schorsch heißter!)
  • Telefonica (o2) schluckt also E-Plus. Diese Meldung kam für mich jetzt echt überraschend. Das ist in vielerlei Hinsicht spannend: Warum hat das Kartellamt das genehmigt? (Hat es gar nicht, muss noch gefragt werden) Warum hat KPN da mnitgemacht? Was heißt das für die Kunden? Ich oute mich mal: Ich bin u.a. E-Pluskunde seit 2005. In der Stadt ist E-Plus super, auf dem Lamd eher nicht. Das mobile Internet von E-Plus ist langsam. Wo o2-Kunden HSDPA haben, hab ich mit E-Plus oft nur einfaches 3G. Mal sehen, ob sich da was tut. Auch hinsichtlich des Services bin ich gespannt – als E-Plus-Altkunde werde ich noch immer sehr gut betreut, bei o2 fand ich den Service immer etwas semi… Wir werden sehen.
  • „Veganer des Internets: Leute, die nicht auf Facebook sind und das jedem immer und überall erzählen müssen.“ (via Twitter, @GebbiGibson). Ich oute mich als Interetveganer, schaut mal links…
  • Ich frage mich, wie der Gaul da reingekommen ist?! Schwank aus meiner Jugend: Wenn damals im Mäcces an den „Schaltern“ sehr viel los war, bin ich immer zu Fuß durch den Drive-In-Schalter gelatscht. Das fanden die Mitarbeiter jedes Mal sauwitzig und ich wurde immer (!) freundlich bedient. Manchmal haben die aber auch saublöd geguckt….
  • Montags und Donnerstag wiederholt der BR übrigens zur Prime den Monaco Franze. Auch wenn nun die ersten beiden Folgen durch sind – perfekt!!
  • Ich mach ja nur selten (und ungern) Werbung – aber in diesem Falle dann doch: Wer diesen Sommer noch einen einfachen HD-Camcorder mit optischem Zoom braucht: 65 Euronen bei Plus.
  • Nun, das Kultusministerium in BaWü tut Gutes: Lehrer sollen Social Media nicht mehr für dienstliche Zwecke verwenden dürfen. Und wisst ihr was? Meiner bescheidenen Meinung nach ist das, was hier nach vorsintflutlicher Pädagogik klingt, exakt das Richtige! Im Übrigen bin ich der Meinung, dass sich Pädagogen generell mal ihren Umgang mit ScM überlegen sollten und dabei möglichst auch die Perspektive des Kinderschutzes mitdenken. Diese dienstliche Anweisung weist jedenfalls in die richtige Richtung.
  • Eine mehr als interessante Definition von Big Data. Treffend.
  • Also ich finde diese Schmalzdapfer an den Fenstern von Bus und Bahn ja nicht besonders einladend.
  • Nochmal zur o2/E-Plus-Sache: Das Kartellamt war da noch gar nicht drüber. Wetten, dass die irgendwas verkaufen müssen? Da bin ich mal gespannt, was das sein wird. Folgenden Link zum Focus habe ich bekommen – das das den Wettbewerb anheizt, glaube ich kaum. Das ist FDP-Dummgeschwätz. Wenn wir nurmehr drei große Mobilfunker haben, orientiert sich das neue „o2-Plus“ an den deutlich teureren Preisen von Telekom und D2 vodafone. Bislang haben sich o2 und BASE ins Preisbattle gestürzt, nun werden die nutzen, dass Telekom und vodafone sehr teuer sind und gucken, schnell wieder die Fusionskosten reinzuspielen. Telefonieren wird wieder teurer.
  • Mollath bleibt also weiterhin in der Psychiatrie. Das wundert mich wenig. Ich habe – so zynisch den jetzt klingen mag, eine Wette laufen, dass er erst nach der Landtags-, Bundestagswahl und einer gewissen Schamfrist freikommt. Wenn er freikommt, sind die Mikrofone offen und dann bekommt der Justizskandal eine persönliche Stimme. Das ist nicht gut für Merk und CSU, das macht sich vor der Wahl einfach nicht hübsch.
  • Die Facebook-Aktie steigt um 20%. Sind die alle beknackt? Die nächste Blase, bitte.
  • Und auch in Zukunft hören Ammis die Telefonate ihrer eigenen Leute ab. No wonder.
  • Sehr interessant zu sehen, mit welchen Problemen Techniker kämpfen, um Audio über IP zu übertragen… Muss ja alles professionell sein (ich hätte da längst aufgegeben, und versucht, irgendwie herumzuskypen)…
  • Als Nichtanwohner fällt es natürlich leicht, sich für einen Ausbau des Verkehrsknotens am Wegfeld auszusprechen – ich bin mir im Klaren, dass das aus Anwohnerperspektive ganz anders aussieht – aber: Jedes Geld, dass VAG und Stadt in ÖPNV-Infrastruktur stecken, sichert die Anbindung der ländlichen Stadtteile – auch dann, wenn über einzelne Linien Rentabilitätsdebatten geführt werden. Ich komme aus einem Dorf, da gab es immer einen OVF-Bus nach Nürnberg. Mit etwas dünnerem Takt am Wochenende – aber ok. Nun fährt der Bahnbus am Wochenende gar nicht mehr! Null, nada, niente! Da draußen gibt es aber – abgesehen von Bushäuschen – keine ÖPNV-Infrastruktur. In der Regel ist es doch so: Dort, wo einmal investiert wurde, wird der Betrieb so lange wie möglich aufrechterhalten. Der ÖPNV-Knoten Wegfeld ist doch eine langfristige Versicherung auf eine ordentliche Anbindung. Und: Bei 22,-/m² würde ich nun nicht von einem generösen Angebot sprechen, aber wenn ich sehe, wie viel landwirtschaftliche Fläche für nen Zehner per m² über den Tisch geht…
  • stopsurveillance.org – mitzeichnen!
  • Löscher wird bei Siemens rausgeschmissen und – will man dem BR glauben – Nachfolger soll Kaeser werden. Den hätte ich gleich mit rausgeschmissen.
  • Die Stadt Nürnberg muss ziemlich pleite sein. Frühre gab es beim Bardentreffen immer einen oder zwei Acts, der im internationalen Show- und Musikgeschäft wenigstens kurzfristig anerkannte Erfolge feiern konnte. In diesem Jahr (wie im letzten auch): Völlig unbekannte bzw. gar keine Headliner. Gut, wäre bei diesen Temperaturen ja auch rausgeschmissen Geld.
  • A propos Wetter: Der Wetterochs kündigt an, dass diese ekelhafte Hitzewelle durch ein Unweter unterbrochen wird. Wohlan.

Wochenrückbilck KW29/2013

Immer, wenn mir die Zeit fehlt, ausführlich über einzelne Themen zu bloggen oder ich der Meinung bin, dass die jeweiligen Themen kein eigenes Post hergeben bzw. rechtfertigen, fasse ich einige Gedanken zur vergangenen Woche in einem Beitrag zusammen. Und das tu´ ich nun auch heute wieder:

  • Wenn ich mir diese Sache mit dem Herrn Bushido anschaue, die es von Berlin aus in die ganze Republik „gemacht hat“, dann bin ich nur froh, im betulich-beschaulichen Nürnberg zu wohnen und mir diesen Unsinn aus der nötigen geistigen und räumlichen Distanz anzusehen. Es ist ja kaum wert, sich lange damit aufzuhalten, aber: Hey. Dieser Kaschperl will eine Platte verkaufen, einen Film promoten, was auch immer — und schreit nach Aufmerksamkeit. Mehr ist das nicht. Wowereit, Claudia Roth, irgend einen Hinterbänkler von der FDP, den niemand kennt – das ist dem doch völlig wurscht. Da ist nichts Substanzielles. Und doch: Wowereit entblödet sich auch noch, Anzeige zu erstatten. Das Lied wird auf den Schild des „Index“ gehoben. Frau Schwarzer schreibt dem Milchbubi einen offenen Brief und bemüht die Armchair-Psychologie… Herzlichen Glückwunsch, Herr Bushido, Sie etablierter Bourgeois, dieser Marketinggag hat voll gezündet.
  • Holger Klein via Twitter: „Mir geht dieser „USA böse“-Spin auf die Nerven. Wenn unsere Parlamente keine Totalüberwachung haben wollten, hätten wir auch keine!“
  • Das Internet ist manchmal eine echte Müllhalde. In der man sich eigene Colaflaschen labeln kann („Trink Coke mit $Name“). Das Label wird dann gedruckt, auf die Flasche geklebt und dann dem Besteller per Post zugesendet. Damit nichts schmähliches auf dem Flaschen zu lesen ist, gibt es auch eine Blacklist, deren Lektüre spaßig und unerbaulich zugleich ist. http://www.coke.de/www/config.json – ganz nach unten scrollen und Kulturgenuss erleben 😉
  • Der ging mir gerade per E-Mail zu: Kummd a junger Moh in a Abodeng: „Ich brauch des besde Kondom wosse homm. Ich bin heid Omd mit meiner Aldn bei ihre Eldern. Ich glab danoch gehd wos!“ Der Abodecher verkafd nan a Bremium Kondom! Kurz drauf kummd der junge Moh wiedda und sachd: „Gehmsa lieber nu ans. Ihr Mudda soll a heiß sei – vielleichd habi ja an Lauf und ko alle zwa glor machn.“ Am Omd hockt de Casanova bei die Aldn mit seiner Braud dief beuchd übern Suppendeller und häld sei Händ übers Gsichd. Sei Freindi flüsderd: “ Wenn ich gwussd häd, dass du kanne Dischmaniern hossd, häddi dich fei ned mid zu meine Eldern gnumma!“ Do sachd er:“ Wenn ich gwussd hädd, dass dein Vadder Abodecher is, wäri a ned mid!“
  • Heidschi Bumbeidschi.
  • Nachdem in Schweinfurt eine private FOS ziemlich abgekesselt ist, nun die nächste Schulposse, diesmal aus Coburg. Wann immer wer sagt, das bayerische Abitur wäre das strengste und beste in der Republik, fliegt irgendwo ein armes Schulmeisterlein vor Lachen vom Katheder. (Update: Auch an den Euro-Schulen Dresden – Klasse fällt durchs Deutschabitur)
  • Kennt ihr dieses guut.de (Liveshopping)? Die boten am Donnerstag für knappe 15 Euro: „4 STYLISCHE KARTEN-SCHUTZHÜLLEN AUS ALUMINIUM“. Und warum? „Beschützen Sie Ihre RFID-Pässe gegen unerwünschtes Lesen oder Kopieren“ Abgesehen davon, dass es besseres Deutsch gibt – es tut sich was.
  • „Verschlüsselung macht keinen Spaß, sie soll auch keinen Spaß machen, denn sie erinnert uns jedes Mal daran, dass wir überwacht werden.“ Herr Urbach in der Jungle World.
  • Retrofalle. Nicht klicken.
  • Retrofalle. Nicht klicken.
  • Retrofalle. Nicht klicken.
  • Nokia geht es so lala, schreibt heise, die Lumias retten sie gerade. Ich sag ja: Gute Hardware konnten die schon immer, aber die Nummer mit Windows Phone ist halt semi. Symbian und Meego waren seinerzeit TOP – sie werden die Einstellung noch bereuen. Auch bei neuerdings gibt es einen kleinen Nachruf auf Symbian.
  • Derweilen haben wir ein Blackberry-Gate. Vor zwei Jahren hatte ich so ein Teil für etwa eine Woche, dann flog es wieder raus. Und nun kommt raus: Selbst wenn man den BB-Server nicht nutzt, dann kompromittiert dieses Telefon bei POP/IMAP (also einer lokal ausführbaren Geschichte) ohne Not das Mail-Passwort. Also: Wer den BB-Server seines Providers oder den Enterprise-Server am BB nutzt, der ist das ja gewohnt, denn ohne Angabe der Daten funktuioniert dieses (wirklich ausgezeichnete) Push ja nicht. Aber POP kann man ohne jede Diskussion lokal haben. Dreckspack. Nachdem Fefe es hatte, kam gleich Heise und nun macht das Ding die Runde. Mit Recht.
  • Was ich demnächst vorhabe: Gerade fühle ich der kleinen Bridge von Nikon auf den Zahn – dazu werde ich mal was zu machen, wenn ich soweit bin. Und damit das Ding adäquat mit Energie versorgt wird, habe ich mir mal ein neues Ladegerät für AAA/AA-Typen gekauft, ein AccuPower IQ-328. Das erste, das geliefert wurde, war kaputt. Gestern ist der Ersatz eingetroffen. Mal sehen, ob ich am Wochenende dazukomme….
  • 9:33 Uhr – „Yeah, endlich wieder mal ein Fax angerufen. Jetzt bin ich wach. Und einseitig taub.“ (via Twitter @Der Crisu)
  • Oh, diese EU – nun soll es also erhöhte Förderungen für den Neubau von AKWs geben. Noch nicht scheiße genug? Keine Sorge, die EU setzt noch einen Haufen drauf: Der Deutschlandfunk meldete am Freitag, das im Zuge dessen die Förderungen für regenerative Energie gekürzt werden sollen. Industriepolitik at it´s best.
  • Microsoft jammert echt rum, dass ihnen keiner die Surface RT abkauft? Und die darauf hocken bleiben? Ja ist es denn ein Wunder? Ein Surface RT 64 GB kostet knappe 700,- – ohne Touch- oder Type-Cover. Für letzteres muss ich mindestens nochmal 100,- einkalkulieren. Zum Vergleich: Ein 11-Zoll-Ideapad Yoga mit RT geht ab 450,- Straßenpreis los, in einer vernünftigen Ausbaustufe ist man für ein solches Convertible mit 600,- dabei. Hey Microsoft: Verkauf so´n Teil mit Typecover im Bundle für zwohundert Bucks und ihr habt den Markt. Das ist nur der Preis!!
  • Mit diesem Gauck haben wir uns vielleicht was eingetreten…

Am 22. September

Egal wie man zur Linken stehen mag – ich habe in den letzten zehn Jahren keinen besser produzierten und treffsichereren Wahlwerbespot gesehen, als den der Linken. Respekt.

Nokia 101 – Dual-SIM Handy für unter 30,-

Noch vor ein paar Jahren waren Dual-SIM Handys eine teure Seltenheit, suchten die Mobilfunkprovider den Einsatz dieser ihrem Geschäftsmodell im Zweifelsfall widersprechenden Hardware dadurch zu verhindern, dass man diese Geräte nicht „subventioniert“ erhielt. Irgendwann Mitte der 2000er schwappte dann die erste Welle echter Dual-SIM-Telefone aus China auf den europäischen Markt. Seither hat sich viel getan – Dual-SIM-Telefone sind inzwischen nicht nur billig sondern auch ziemlich gut, wie ich dieser Tage erfahren durfte.

Klar nutze ich ein Smartphone, aber für Projekte bin ich auf zwei weitere Nummern angewiesen. Und weil ich keine drei Telefone mit mir rumschleppen will, sollte es dann doch ein Dual-SIM-Teil sein. Meine Ansprüche an ein solches Gerät sind darum auch eher konventionell: Gute Sprachqualität und guter Empfang sind wichtig, Internetfunktionalität brauche ich keine, wenn das Telefon klein und leicht ist, ist das ein Feature und das Display möge gut ablesbar sein.

Gefunden habe ich all dies im Einsteiger- bzw. „Fashionhandy“ Nokia 101 – ein Telefon, für das man im Mittel etwa 30,- Euro zahlt. Was ich dafür bekomme: Ein Telefon in bester Nokia- Tugendhaftigkeit vergangener Tage mit ein paar netten Features und technisch biederer Umsetzung, das gut funktioniert – also ein einfaches und gutes Telefon.

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Das 101 gibt es auch als Typ 100, dann eben nur mit einem Simkartenslot. Die Simkarten sind schnell eingesetzt, Akku dran und schon geht es los. Beide SIMS buchen sich überraschend schnell ein und stehen empfangsmäßig parallel zur Verfügung. Lediglich beim Führen eines Telefonats ist die jeweils nicht benutzt Karte aus dem Netz ausgebucht, wenn man telefonieren oder eine SMS schreiben will, kann man das entweder vorab auf eine Karte festlegen oder man gibt vor jedem Telefonat an, welche Karte benutzt werden soll. Praktisch: Man kann den SIMs Namen geben und damit einem Verwechseln beider Karten entgegenwirken. Eingebucht sind aber immer beide Karten und man ist, solange man Netz hat, auch mit beiden Karten erreichbar.

Ich habe über den Preis von 30,- Euro gestaunt, war ich doch der irrigen Annahme, dass ein Telefon mit zwei SIMS schon etwas Spezielleres ist. Was Nokia liefert, ist erst einmal ein unspektakuläres Plastiktelefon im Barrenformat mit Gummitastatur und einfachem (aber durchaus scharfem) 1,8-Zoll-Display. Das Design des Telefons ist frisch und dezent – die Finnen können es halt noch immer – aber dass das 101 billig ist, fühlt und sieht man dem arg plastikhaften Gehäuse dann schon an.

Nach den ersten Telefonaten muss ich feststellen, dass das Telefon in Sachen Sprachqualität klar punkten kann – die Kommunikation ist klar, rauscht kaum und verzerrt praktisch nicht – in seiner Kerndisziplin macht das 101 eine ganz ausgezeichnete Figur. Das gilt auch für das Nokia-übliche Telefonbuch und die SMS-Funktion, hier arbeitet das Telefon ganz klassisch nach alte Väter Sitte und fühlt sich so an, wie sich Nokia immer anfühlte: Klar, logisch und einfach. Die einander greifenden Hände beim Start, der Klingelton, die Art und Weise, die Tastatur zu entriegeln und der Tastenton – alles ist gewohnt und hat sich in den letzten 15 Jahren nur minimal geändert – um den Traditionalisten noch ein Zuckerl zu geben: Sogar Snake ist auf dem Handy (Ihr erinnert Euch – 1998 dröhnte ein Loveparade-Tape aus dem Walkman während man sich beim Warten auf den Bus mit Snake die Zeit vertrieb).

Und so erstaunt es nicht, dass man mit diesem Telefon quasi sofort vertraut ist. Neuerungen gibt es im Wesentlichen drei: Das UKW-Radio des 101 würde ich als brauchbar einstufen. Man hat dem Handy eine LED spendiert und es lässt sich als Taschenlampe verwenden, die praktisch, aber auch funzelig ist. Und dann gibt es noch einen funktionierenden, wenn auch etwas unambitioniereten MP3-Player. Und damit der sinnvoll nutzbar ist, bringt das 1021er einen Schacht für die micro-SD-Karte mit. Der Klang des MP3-Players geht übrigens voll in Ordnung. Freisprechen, Radio hören über Lautsprecher, Verwenden eines 3,5mm-Kline-Kopfhörers oder Headsets – alles möglich. Das einzige, was diesem Telefon fehlt (oder eben auch nicht), ist die Kamera.

Solide nehmen sich dann auch die Betriebswerte des 101 aus: Ein reines GSM-Dualband-Telefon (900 u. 1800 MHz), 840 Stunden Stand-By (theoretisch, nicht vergessen, das Ding ist ein Dual-SIM-Telefon) und gute 7 Stunden Gespräch sollen mit einer Ladung des 800 mAh starken Akku möglich sein, die emittierte Strahlung des Telefons ist unzeitgemäß hoch – 1,28W/kg. Und: Zeitgemäß wäre ein Mikro-USB-Anschluss zum Laden gewesen, Nokia aber bietet hier nur seinen eigenen, kleinen stiftartigen Anschluss.

Das 101 ist ein sehr billiges und sehr anständiges Telefon – solide und ein wenig bieder. Und es birgt die Gefahr des vollen Retro-Flashbacks. Im Einsteigersegment bringt es Nokia echt noch, das hätte ich nicht gedacht. Wer ein einfaches Dual-SIM-Handy braucht, der ist mit dem 101 gut bedient.

Der große Abriss?

Mit seinem Blogpost „Nürnberg und die Industriekultur“ vorgestern spricht mir Dirk Murschall zutiefst aus der Seele. Freilich hätte ich meine Gedanken zu seinem Post als Kommentar im immer empfehlenswerten Blog Sugar Ray Banister hinterlassen können – aber ich will das Thema hier aufgreifen – in der Hoffunung, dass es die Diskussion weiter beflügelt, wenn die auch blogübergreifend geführt wird.

Zuvorderst: Kritik an den Altstadtfreunden wird in unserer Stadt unverhältnismäßig stark geahndet. Als Wahlfranke bin ich immer wieder erstaunt, welche Lobby dieser Verein aufzubauen verstand und wie rigoros mit Kritik derer Aktionen über Gremien- und Parteigrenzen hinweg umgegangen wird. Das soll die Verdieste der Altstadtfreunde nicht schmälern, mir scheinen diese Verdienste aber in anderem Licht, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, was alles auf deren Betreiben verhindert wurde.

Die Altstadtfreunde kümmern sich z.B. herzallerliebst um den Wiederaufbau und den Erhalt des historischen Stadtkerns der Nürnberger Altstadt und verteidigen ihn auch vehement gegen Modernisierungen wie z.B. den Umbau des Augustinerhofs durch Helmut Jahn. (Quelle)

Es ist mir kein treffenderer und glanzvllerer Euphemismus zu dieser Causa bekannt, danke Herr Murschall!

Nun aber zum eigentlichen Gegenstand – unserem Umgang mit jüngerer Architektur in Broudwoschdd-City. Es sind nicht allein die Abbrüche zu beklagen, die bereits geschehen sind – es ist zu warnen und aus diesen Fehlern zu lernen! Ein Objekt kann immer dann erhalten werden, wenn die Erkenntnis, das erhalten werden kann und muss auf den Willen zum Erhalt und der kreativen Umwidmung um Willen einer Weiternutzung trifft. Auch in Nürnberg lassen sich Beispiele finden, darauf gehe ich später ein.

Manchmal klappt es prima, manchmal drängt sich die Idee zur Weiternutzung förmlich auf. Und manchmal muss man sie suchen (und zum Finden bedarf es einer gewissen Kreativität). Die Kreativität vermisse ich im Nürnberger Stadtbild aber schon lange. Den „südpunkt“ finde ich ähnlich langweilig wie den U-Bahnhof Friedrich-Ebert-Platz. Nochmehr aber fehlt die Kreativität bei der Umnutzung. Wo interessante Konzepte entstehen, fehlt die Risikobereitschaft. Welch interessante Konzepte hat es für das Volksbad gegeben und was ist davon geblieben? Freilich muss man manchmal einfach auch das Portemonnaie aufmachen – das Volksbad hat über Jahrzehnte entweder Geld erwirtschaftet oder die Stadtkasse indirekt entlastet, nun muss nach 100 Jahren mal wieder richtig Geld in die Hand genommen werden. Und – auch wenn ihr mich dafür haut – es ist mir lieber, wenn sie wieder Technoparties im Volksbad machen, als wenn es still vor sich hingammelt. Die Technoparties haben dem Volksbad nämlich weit weniger Schaden zufügen können als die abwartende Haltung der Stadtoberen.

Und nun komme ich zu allüblichen centerm censeo, das die geneigte Stammleserschaft hier bereits kennt: Unsere Kinder (und unsere Nachfahren generell) werden uns für unseren respektlosen Umgang gerade mit der Architektur des 20. Jahrhunderts einestages verfluchen.

Wir opfern zuerst unsere geschichtsträchtigen Industriebaute dem Zeitgeist, der fehlenden Kreativität und den vermeintlich leerem Stadsäckel (für eine automatisch betriebene U3 hats ja auch gereicht). Bauten, die erhalten werden, fallen nicht selten einer unsensiblen Sanierung anheim. Inzwischen sind nicht nur Industriedenkmäler in Gefahr – bei den Diskussionen um einen neuen Konzertsaal für Nürnberg mache ich mir auch ernsthaft über die Meistersingerhalle Sorgen. Ich bin überzeugt: Hätten wir den neuen Konzertsaal bereits, so wäre die Meistersingerhalle warscheinlich schon den weg alles irdischen gegangen.

Als erstes fallen freilich Industriebauten der Abrissbirne zum Opfer. Dann aber auch Bauten wie das Fürther Parkhotel. Auf der andere Seite der Stadtgrenze schreibt Bloggerkollege Ralph Stenzel sehr treffend: „Abriß verpflichtet – Vom Krieg verschont, vom Stadtrat nicht“ – ich bin zu jung und zu weit weg von Fürth aufgewachsen, um dieser traurigen Bilanz eigene Erinnerungen entgegensetzen zu können und dennoch formiert sich vor dem inneren Auge ein verschwommenes Bild, um wie viel schöner geade die Fürther Innenstadt heute aussehen hätte können.

Nach nicht einmal dreißig Jahren ist das Fürther City Center mausetot. Wer sich heute durch die Seiten des Fürth-Wiki klickt, erfährt nicht nur um den problematischen Start des Projekts sondern auch um den Niedergang industriekulturell wertvoller Bauten en groß. Ob eine Reaktivierung des Centers gelingt, ist nicht sicher. Interessant auch, dass der einzig Aufrechte, der sich seinerzeit gegen das City Center stellte, Kommunist war.

Ich bleibe in Fürth: Ein Beispiel, wie sich vermeintlich obsolete Bauten sinnvoll und wirtschaftlich nutzen lassen, gibt das Ottoschulhaus. Nach dem Umzug der Realschule wurde das Schulgebäude saniert und neben chicen wie teuren Eigentumswohnungen entstand hier das großzügig angelegte und sehr sehenswerte Stadtmuseum. Ein anderes gefällig? Das Berolzheimerianum. „Schon wieder Kultur, soviel Kultur haben wir nicht wie Raum“, mögen nun Kritiker sagen – aber Sanierung und Betrieb des Berolzheimerianums geschahen und geschehen privatwirtschaftlich.

Dem Niedergang der Industrie im Nürnberger Klingenhof trotzt die Nutzng der Gebäude. Im „Ofenwerk“ sind heute Handwerksbetriebe und Werkstätten untergebracht, in der „Resi“ ist zum einen die Großraumdisko Rockfabrik und das Seminarzentrum der GRUNDIG AKADEMIE untergekommen, die alte Fensterfabrik Schlee ist nun ein Motor-Museum.

Ob in Nürnberg oder Fürth – wir betreiben Raubbau an unserer eigenen Geschichte. Und das ohne Not. Freilich ist der Erhalt des Quelle-Areals eine Herausforderung, aber der Erhalt von AEG war es auch (und er ist gelungen).
Es braucht nur mutige und weitsichtige Stadtväter.  Was wäre Fürth heute, wenn man auf Walter Riedel gehört hätte? Was wäre der Augustinerhof heute, wenn nicht die Kniedlasköpf vom Altstadtverein alles verhindert hätten? Es ist diese Mischung aus Angst vor neuem und Mutlosigkeit, Altes zu bewahren, es ist die Angst, mutig eigene Konzepte voranzutreiben und sich gegen den Zeitgeist zu stellen, Denkmalschutz aktiv voranzutreiben und auch mal einen Investoren wieder vor die Tür zu setzen. Es ist der vermeintliche Populismus, der uns dieser Tage soviel städtische Identität kostet.