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Orgie.

Für alle Trottel: Der hier war Satire.

Btw.: Trinkspiel, Salz durch die Nase, schon recht. Schlimmer kann man sein Image übrigens nicht kaputtmachen.

Office geschenkt.

Eine der besten Office-Suiten  – in meinen Augen besser als MS-Office – kommt aus Nürnberg: Das SoftMaker Office ist nicht nur eine ernstzunehmende Konkurrenz zum Redmonder Platzhirschen sondern rennt auch noch ganz herlich, weil es recht leichtgewichtig geschrieben ist. Was auch recht nett ist: Das SoftMaker Office ist von der Kompatibilität zu MS-Produkten her gesehen recht ordentlich.

Die aktuelle Version trägt den Namen „2010“, die Vorgängerversion „2008“ bekommt man nun geschenkt. Richtig gelesen: Geschenkt.

Man muss den Downloadlink zwar mit seiner Mailadresse anfordern – aber hey – es gibt ein kosteloses Office mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware zum Nulltarif (und zur dauerhaften Nutzung).

Wenn man dann tatsächlich interessiert ist, auf das aktuelle SoftMaker Office 2010 umzusteigen, gibts auch noch einen satten Rabatt. Während die aktuelle 2010er Version zum regulären Preis von 70,– Euro erhältlich ist, kostet das Upgrade vom (kostenlosen) 2008 auf 2010 30,– Euro.

Und hier gibt es das Gratis-Office.

Audio-Streaming 1.0 – das ELENCO Transmitter-Kit

Seitdem nicht-grundstücksüberschreitende Funk-Aussendungen im UKW-Band mit einer Sendeleistung von weniger als 50nW legal sind, bieten diese eine hervorragende Möglichkeit, beliebiges Audiomaterial vermittels kleiner Transmitter auszusenden und mit jedem gewöhnlichen Radio mit Antenne zu empfangen. So kann man ein Sat-Radioprogramm auch in Küche, Bad oder am Radiowecker hören, das gleiche gilt auch für die eigenen mp3-Playlists und das alles, ohne sich mit UPnP herumärgern zu müssen oder nochmal irgendwo einen IP-Empfänger oder Aktivboxen aufstellen zu müssen. Die Krux ist nur, dass die hierzulande erhältlichen Transmitterchen eher Rauschgeneratoren sind, denn ernsthalte Musiküberträger. Das ist – entgegen landläufigem Glauben – noch nicht einmal der geringen Sendeleistung geschuldet sondern eher dem Umstand, dass diesen kleinen im Elektromarkt erhältlichen Gerätchen zumeist eine richtige Antenne fehlt und die eingesetzten Operationsverstärker auch eher der Kategorie „grottig“ entstammen.

Wer nun eine Kreditkarte sein Eigen nennt und zudem Löten kann, der findet bei ELENCO – einem US-Vertrieb für Elektronikbausätze Abhilfe: Mit dem FM-10CK wird ein UKW-Transmitterbausatz vertrieben, der vorgenannten Problemen ein Ende bereiten dürfte. Leider lässt die etwas altbackene Seite keine präzise Verlinkung zu – und dann auch noch Frames!! – aber Ihr findet das.

Quelle: ELENCO Händler-/Presseinfo

Erst mal das Rechtliche: Wer das Ding klickt (ich glaube, das kostet aus den USA etwas über 20 Dollar Versand), der muss beim Aufbau schon sicherstellen, dass die Sendeleistung passt. Dann ist die Zeitkostante der Emphase auf 50 µs zu wählen (das geht hier out of the Box, default ist meines Wissens 75 µs – ist ja ein Ammigerät). Nun braucht man noch einen Adapter für den Antennenausgang (Pfennigartikel), der ist ja auch Ammilike als F-Buchse ausgeführt) und dann kann man das Ding entweder mit einem E-Block oder einem separaten Netzteil – einem entstörten, wohlgemerkt – mit 15 Volt Gleichstrom versorgen und schon geht es los. Das alles darf aber nicht verpeilt werden, da sonst der Betrieb in Deutschland nicht zulässig ist!

So ein Bausatz kostet knappe 70 Dollar – das ist in der Regel selbst mit den 20 Dollar Versand ein guter Tarif, denn hierzulande werden öhnliche Kits, allerdings ohne Gehäuse, um die hundert Euro gehandelt.

Sehr geil, dass sowas (zumindest halbfertig) habbar ist – zwar gibt es bei eBay immer mal wieder sehr chice out-of-the-box Sender, die komplett durchstimmbar sind und neben BNC-Antennensteckern auch mit einem gescheiten Display aufwartet, aber wenn man sich sowas in die Wohnstube stellt, hat man mit Sicherheit recht fix die Post BNetzA im Nacken.

Das Chromebook rentiert sich nicht.

Google will den „mobile computing“ – Markt aufrollen und launcht Mitte nächsten Monats zwei kleine Notebooks von acer und Samsung, die auf den Namen chromebook hören – und mit einem Google-eigenen Betriebssystem aufwarten.

Zwei Besonderheiten, die ich vorab nennen will, weisen die Chromebooks auf:

1. Man muss die Dinger leasen, es gibt hierbei unterschiedliche Preismodelle

2. Wenn man mit seinem Chromebook gerade keine Internetverbindung hat, dann funktioniert es nicht.

Derzeit kann man sich auf eine Interessentenliste für Subscriber setzen lassen, und da ich für einen großen Bildungsträger arbeite, habe ich das gleich einmal für den Bereich „Education“ gemacht. Wenn man im Businessumfeld ein Chromebook leasen will, muss man erst einmal zehn Stück leasen – auf eine Dauer von drei Jahren. Und dann hat man die Wahl zwischen einem kleineren acer-Notebook und einem etwas größeren Samsung-Gerät:

So sieht die Tabelle für den Bezug in Europa im Bereich Education aus, die ich von Google bekommen habe. Jetzt einmal den Taschenrechner gezückt: Auf drei Jahre kostet das etwas besser ausgestattete Samsung-Modell ohne 3G-Option (d.h. ich bin auf WLAN angewiesen, weil ohne Netz tut das Ding ja nicht) 828,– Euro. Etwaige Versandpreise, weitere Abonnements, Datenkosten via Mobilfunk oder die Kaufpreise von Apps sind da nicht mit reingerechtnet.

Bedenkt man, dass ein ähnlich ausgestattetes Netbook um die 350 bis 400 Euro kostet (hier habe ich immerhin zwei Jahre Garantie, viele Händler bieten optional Garantieerweiterungen an), ein mehr als bescheidenes Preis-Leistungsverhältnis.

Auf einem Chromebook bekomme ich auch meine eigene Software nicht installiert – schon gar nichts anderes als den Chrome-Browser. In der Google-eigenen FAQ wird auf die Frage „Can I install any browser other than Chrome?“ lapidar geantwortet:

No. It’s not possible to install or run any other browser on a Chromebook, because you can’t run client software on it. The Chrome operating system runs Chrome only.

Na Glückwunsch. Da bin ich ja gar nicht eingeschränkt. Eigene Software, eigene Clients installieren? – Fehlanzeige:

No. Chromebooks only run a browser, so they cannot run any other client software.

Das ist schon gescheit gruselig.

Natürlich ist ein Leasingmodell für ein Notebook schon interessant – Google verspricht, dass man ein neues Chromebook bekommt, wenn das alte kaputt gehen sollte – aber dafür muss ich nichts leasen sondern nur ein Notebook eines Herstellers kaufen, der drei Jahre Garantie gibt oder ein Garantieverlängerung dazukaufen. Und damit fahre ich billiger. Und freier, denn eigene, vielleicht speziell für meine Bedürfnisse entwickelte Software wird nativ nicht auf dem Chromebook laufen und wenn ich in einem Funkloch sitze und kein WLAN habem kann ich nicht mit meinem Laptop arbeiten – das ist Bullshit!

Und im Ausland – soll ich mir da eine SIM-Karte mit Datenoption kaufen, wenn ich nicht in den Roamingkosten ersticken will? Oder darf ich Googles Ansicht nach nur dann arbeiten, wenn ich irgendwo ein offenes WLAN finde? Das ist doch nix…

Abgesehen von der Tatsache, dass ich alle Daten, die ich speichern möchte, in Googles Cloud geben muss, was ich nicht will.

Ich habe mich schon über den iPad-Hype gewundert – aber vielleicht gelingt es Google ja tatsächlich, einen Computer zu verkaufen verleasen, der ohne Netz wertlos ist und nur einen Browser hat. Für über 800,– Euro auf drei Jahre… m(.

Kein Sync mit Nazis oder: Schwachsinn in der Facebook-Debatte.

Ich weiß ja nicht warum, aber wenn man bestimmte Themen anfasst, kann man sich sicher sein, leidigen Nazi-Spam zu bekommen. Einen besonders dummdreisten will ich Euch an dieser Stelle nicht vorenthalten.

Aber zuerst zur Vorgeschichte: Was ich gestern über die Anachronismen im Umgang mit persönlicher Kommunikation – also mit dem Umgang mit nicht mehr ganz taufrischer ITK-Technik auf der einen Seite und der Reduktion des eigenen Kommunikationsverhaltens auf ein sinnvolles Maß auf der anderen Seite geschrieben habe, meine ich durchaus ernst. Ich bin mir vollends darüber bewusst, dass ich nicht diktieren kann, wie ich gerne kommunizieren würde – es sei denn, ich hätte die Absicht, mich sukzessive zu isolieren – aber ich wollte schon ein wenig den Stachel ins Fleisch bohren und zeigen, dass die „natives“ von den „visitors“ durchaus lernen können. Alles in einem gerüttelt Maß, versteht sich.

Scheinbar ist es mir aber gelungen, mich so missverständlich auszudrücken, dass ein Nazi-Verschwörungstheoretiker sich gestern bemüßigt fühlte, Nonsens zu posten.

Klar – in aller Regel lösche ich solche Kommentare kommentarlos – der hier ist aber so widerlich und so dumm – dabei aber gefährlich reizwoll formuliert, sich als intelligent tarnend, dass ich Euch zumindest Auszüge daraus zumuten möchte – selbstverständlich nicht unkommentiert.

Gestern also schrieb „asdf“ über den Host bluewin.ch (ich nehme mal an, hier hatte wer Thor o. ä. im Einsatz):

Hitler und Gaddafi hatten recht: das amerikanische Zins-Judentum hat schon längst die Weltherrschaft angetreten und scheint sogar (via Facebook und Mark Zuckerberg) die Aufstände in Nordafrika zu synchronisieren bzw. zu organisieren.

Aaarg! Dass sich dieser gedankliche Sondermüll nicht abstellen lässt!! Es ist grausam. Wenn ich spekulieren sollte, woher Menschen solchen Unsinn aufschnappen, dann würde ich ja spontan auf Jan Udo Holey aka. van Helsing tippen. Zu sagen bleibt zweierlei: Erstes gibt es kein amerikanisches Zins-Judentum – das ist nicht nur antisemitischer Bullshit sondern auch sachlich schlichtweg falsch. Damit bricht aber die Verschwörungstheorie schon zusammen. Pech für asdf. Wenn man es sich genauer betrachtet: Zuckerberg mag ja einem jüdischen Elternhaus entstammen, aber weder ein Zahnarzt noch eine Psychologin haben das Geld auf dem Stack, das nun Richtung Facebook fließt, weder er noch seine Eltern konnten Gelder einbringen, die zur rein technischen Realisierung der Verschwörung vonnöten gewesen wären. Zuckerberg hatte meines Erachtens mit dieser Facebook-Sache noch nicht einmal den richtigen Riecher sondern einfach nur unverschämtes Glück. Das hat er aber schnell erkannt und festgehalten. Peter Thiel, der Zuckerberg 2004 die ersten 500k US-Dollar gab, ist kein Jude, er ist Republikaner und unterstützt massiv die fundichristliche Tea-Party-Bewegung.

Das ist allgemein bekannt. Nur scheinbar wissen das dumme Nazis nicht. Der Link zwischen Hitler und Gaddafi ist so extrem schwachsinnig – dazu nun wirklich kein Kommentar.

Und so wundert es nicht, dass auf diesen Schwachsinn gleich der nächste Schwachsinn folgt:

Wie schon Hitler wusste: das grösste Kunstwerk ist ja nicht ein Gemälde, sondern die Synchronisation von 50 Mio Leuten (bei Facebook sogar 500 Mio).

Was jeder Mensch weiß, scheinbar aber unser Nazi nicht: Die Synchronisation von 50 Millionen „Leuten“ (allein dem Duktus nach dürfte sich unser Nazi-Spammer wohl im süddeutschen Raum bewegen – wer spricht sonst von „Leuten“) führte dazu, dass ein Gutteil Europas in Schutt und Asche lag. Diese „Synchronisation“ ist nichts wofür Bewunderung gezollt werden darf – diese „Synchronisation“ ist das größte Verbrechen der Menschheit. Nicht weniger. In diesem Kontext von einem „Kunstwerk“ zu sprechen ist nur widerlich.

Facebook „synchronisiert“ in erster Linie mal niemanden, dazu ist Facebook schlichtweg nicht in der Lage. Ob die Aufstände in Ägypten oder Tunesien historisch richtig als „Facebook-Aufstände“ bewertet werden dürfen , ist für mich indes höchst fraglich. Mubarak seterschwörungsthete neben kabelgebundenen IP-Netzen auch weite Teile der Mobilfunkkommunikation temporär aus – die Kommunikation klappte dennoch. Daher steht auch zu bezweifeln, dass expressis verbis Facebook das auslösende Element war. Ich will auf eine Erfahrung hinaus, die Mitglieder des Berliner Chaos Computer Clubs in ihrer monatlichen Sendung Chaosradio vom 24. Februar 2011 beschrieben: Hier ging es um Gateways für die abgeschaltete IP-Kommunikation und wie diese mit etwas outdateter Technik aus dem Ausland in Ägypten bereitgestellt werden könnte. Augenfällig hier: Auch ein Speech/SMS to twitter-Gateway, Amateurfunkstationen, Faxdienste… waren in diesen Tagen wertvoll wie IP-Kommunikation, die man via 28.8/56k-Modem bereitstellte. Facebook hat zweifelsohne eine wichtige Rolle gespielt – dies liegt aber nach meinem Kenntnisstand nicht an der spezifischen Beschaffenheit sondern der Verfügbarkeit.

Und unser Nazi-Sprallo schreibt weiterhin:

Wann gibt es mal einen Aufstand bei den Facebook-Mitgliedern?
Wann rotten sich nicht mal 5 Mio davon zusammen (z.B. via Facebook) und beschliessen, heute um 12.00 Uhr (GMT) ihren Facebook-Account zu löschen?

Oh, Du Depp. Ich soll also via Facebook organisieren, aus Facebook auszutreten? Nun, das klappt genau einmal. Dann kann ich via Facebook nichts mehr organisieren, weil ich kein Facebook mehr habe. Dann hat Facebook also 1% seiner Mitglieder verloren und der Rest bekommt davon nichts mit (gesetzt den Falles, dass Facebook 500 Mio. aktive Mitglieder hat, woran ich ebenfalls zweifle). Nee, Nazi-Dumpfbacke, so funktioniert das mit Social Media nicht, denn so sägt man sich nur den sprichwörtlichen Ast ab, auf dem man gerade sitzt. Wer eine Austrittswelle organisieren will, muss sich erstens einen Verbreitungsweg suchen, der Wellenbewegungen zulässt (Facebook zum Beispiel) und zweitens den „leavern“ auch eine gangbare Alternative anbieten – denn sonst wollen die Leute nicht weg. Die von mir gestern beschriebenen Anachronismen sind gangbare Alternativen – aber eins sind sie definitiv nicht: Kampagnenfähig. Ich will auch keine Kampagne – Du, spammender Nazisprallo, willst eine. Dann sieh mal zu, wie Du das hinbekommst – so jedenfalls wird das nix. „Wellen“ im Netz sind ja nichts anderes als zyklisch ablaufende Prozesse mit einer vorhandenen, aber sich stetig reduzierenden Schubkraft, deren Peaks sich deutlich über ein existierendes Grundrauschen erheben. Um diese Wellen in Gang zu bekommen, bedarf es einer ersten Anschubkraft. Die allein bringt niemand auf, daher bedarf es vielen Gleichgesinnten, die ein unterstützenswertes Ziel voranbringen. Damit sie das tun, müssen sie erst einmal überzeigt werden und sich dann „in Bewegung“ setzen. Aus der Summe dieses Schwarms ergibt sich die benötigte Schubkraft. Es steht gottlob nicht zu erwarten, dass dieser Schwarm so dämlich ist, auf das Geseiere von Nazi-Verschwörungstheoretikern hereinzufallen. Deshalb wird auch nichts aus dem rechtsradikelen Facebook-Quit zur Stichzeit.

Aber eben: heute wird alles zensiert und Mutige gibt es eh schon längst nicht mehr. DSK wird übrigens dank bester Anwaltschaft in New York sowieso frei kommen.

Dummes Nazi-Geseiere zu zensieren ist in der Tat keine Option, denn dann würde ja niemand mitbekommen, wie hohl ihr Faschos eigentlich seid. Aber diesen Dumpfsprech unkommentiert durchzulassen, ist auch nicht. Daher, lieber Fascho der Du dich hier „asdf“ schimpfst: You made my day und ich widme deiner Scheiße ein ganzes Post. Du hast das Exempel Deiner eigenen Dummheit hier öffentlich selbst statuiert. Na, Fascho, bist Du jetzt stolz?

P.S.: Was hat Dein Sermon denn bitte mit Strauss-Kahn zu tun? Bekloppter…

P.P.S.: Disclaimer: Der in den Zitierfeldern abgebildete Kommentar ist hier vollständig wiedergegeben. Der Kommentar wurde zum Artikel „Anachronismen für ein freieres Leben“ vom 15. Mai 2011 unter der IP: 81.62.251.230 , 230-251.62-81.cust.bluewin.ch uam 15. Mai 2011 um 23:47:57 Uhr abgegeben. Derr Autor distanziert sich von allen in den Kommentarfeldern getätigten Äußerungen, die hier nur zu dokumentarischem Zwecke dargestellt wurde.

Anachronismen für ein freieres Leben.

Das ich mich bislang erfolgreich geweigert habe, bei Facebook meine Daten einem gewissen Herrn Zuckerberg nebst einem Konsortium überwiegend russischer und US-amerikanische Investoren in den Arsch zu blasen, müsste den regelmäßigen Lesern hier bekannt sein. Aber ich habe eine gewisse Freude, das zu jeder sich bietenden Gelegenheit zu wiederholen, daher stelle ich diese Aussage auch an den Anfang dieses Posts. Sonst nutze ich in geringen – aber existierenden Dosen – das Social Web. Eine erste Nutzung ist dieses Blog – das fällt bereits auf das Jahr 2005 zurück, allerdings hat es mir 2007 mal einen Server zerrissen und so habe ich das erst Ende 2008 wieder aufgenommen. Und dann gibt es da noch Twitter und Youtube. Meinen flickr-Account habe ich gerade vor zwei Tagen geplättet, bei webshots liegt noch ein kleiner Bunch an Fotos. Und dann habe ich mit dem E7 ein halbwegs aktuelles und für meine Verhältnisse hochintegriertes sog. „Smartphone“ (wobei: smart wird so ein phone doch erst, wenn der Nutzer was smartes damit macht – ich tue das ausdrücklich nicht, ich telefoniere und höre Podcasts mit dem Teil).

Das mit dem Social Web ist so eine Sache: Wenn ich mir vor Augen halte, welche Unsummen derzeit in Facebook investiert werden, fühle ich mich an Zeiten des „Neuen Markts“ erinnert – Facebook und Co. könnten die vom Platzen bedrohte Blase dieses Jahrzehnts werden. Jedes Jahrzehnt braucht so eine Blase – Anfang der 90er sind den Konzernen ihre Akquisitionen um die Ohren geflogen, Anfang der 2000er dann Biotech-Zeugs, E-Commerce und Dotcom-Sachen und Kimbles Unfug und facebook und Konsorten werden wohl die Geldvernichtungsmaschine unserer Tage.

Anders lässt sich wohl kaum erklären, dass Microsoft Milliarden (sic!) in Skype investiert. Milliarden! In einen Dienst, in dem man mit einem gerüttelt Maß an Latenz im Internet „telefonieren“ kann – wenn man bereit ist, die skurrile Darbietung, die Menschen abgeben, von einem Notebook kniend, brüllenderweise in ebendiesen hineinkriechen zu wollen, telefonieren zu nennen. In Zeiten von Flatrates Milliarden! Ich bekomme das monatliche Minutenkontingent auf dem Handy nur dann annähernd platt, wenn man mit täglich mehrere Rückrufbitten auf das Gerät ballert. Eine Festnetzflatrate ist bei vielen Verträgen – mobil wie immobil – fester Bestandteil. Die Telefonfirma, die meinen heimischen Anschluss stellt, rechnet mit für eine Flatrate für Gespräche innerhalb Europas und den USA etwa vier Euro monatlich extra ab. Und die Pfeifen von Microsoft blechen für Skype Milliarden. Es ist unfassbar.

Noch interessanter ist, dass ebendies Social Web professionelle Marketing-Betrüger anzuziehen scheint, wie der Roßapfel die Fliegen. Wie das bei Facebook funktioniert, wissen wir: „Likes“ kann man im Dutzend im Tausenderpack klicken, ob Freunde echte Menschen oder nur mehr oder weniger gut ausgestopfte Sockenpuppen sind, weiß heute niemand mehr. Auch ich habe mir mal so einen Sockenpuppen-Account bei Facebook geklickt, um zu sehen, was das überhaupt ist und wie das funktioniert, ich bin aber nicht mehr im Besitz desselben, weil ich die Logindaten vergessen habe und mein Passwort kann ich mir auchnicht mehr auf die einstmals verwendete Wegwerfadresse senden lassen – die ist bereits im digitalen Nirwana, im Meer der Einsen und Nullen aufgegangen.

Kein Facebook zu haben ist schon was tolles, es gibt immerhin das gute Gefühl, nicht beschissen zu werden. Die Zahl der Facebook-Mitglieder, man handelt sie auf 500 Millionen oder gar mehr, dürfte sich unter Einbeziehung dessen, was der gesunde Menschenverstand anmahnt, auf einen Bruchteil reduzieren, um die Realität abzubilden.

Es stand ja zu befürchten, dass das bei YouTube ähnlich ist, aber so richtig hatte ich das noch nicht auf dem Zettel. Nun ist Gewissheit, was viele vermuteten: Markus Hündgen vom ZDF Hyperland hat sich mal ein gerüttelt Maß fünfstelliger Klicks für ein YouTube-Video in Pakistan gekauft – für eine Hand voll Dollar – und führt damit, vielleicht ohne es zu wollen, diese ganze Klick-, Views- und Like-Scheiße und damit in letzte Konsequenz das ganze Social Web ad absurdum.

Klicks, Likes und Views sind der Heilige Gral des Social Webs – denn deren öffentlich kundgetane Anzahl schaffen eine Art Testimonial über die Güte. Nur: Dieses Testimonial ist keines, denn es ist nicht einmal aus Gefälligkeit geschehen sondern einfach gekauft. Die Nuss ist hohl, so einfach ist das.

Gut, wenn Follower Bots sind, wenn Likes und Views gekauft, Klicks in der Dritten Welt generiert sind, wenn sich also für das Zeug, was man tut, keiner interessiert, dann kann man es auch lassen. Das einzige, was wirklich etwas bringt, ist echter, vernünftiger Content. Und da ist es dann auch wurscht, wie viele den ansehen, wichtig ist nur, dass er von Leuten zur Kenntnis genommen wird, die sich wirklich dafür interessieren. Fünf interessierte Leser sind wertvoller als 4 999 995 Likes o. ä. (denn da habe ich ja nur dumm Geld ausgegeben, um diese 4 999 995 Leser, Liker oder Viewer generieren zu lassen). Eine Binsenweisheit? Offensichtlich nicht. Nach der letzten Lektüre eines Magazins, dass sich da „t3n“ schimpft, hatte ich das Gefühl, dass Marketingexperten anderen Marketingexperten um jeden Preis genau diese Wahrheit auszureden suchen. Der Grund ist offensichtlich: Erstere „Marketingexperten“ klicken einfach lieber mit dem Geld des Kunden 4 999 995 Leser, Views Klicks, Likes…. als guten Content zu erschaffen (was nämlich Zeit kostet und Können erfordert – letzteres sucht man bei den selbsternannten Experten gerne vergebens).

Wenn andere Leute das Geld anderer Leute verschwenden, ist das im Prinzip nicht mein Problem – sollen sie nur machen. Dumm nur, wenn ich selbst „Teil“ eines dieser sogenannten Sozialen Netzwerke bin, denn dann bin ich ständig mit diesem künstlich nach oben gepushten Auswurf der Marketingexperten“ konfrontiert. Bei meiner Sockenpuppe hatte ich weiland das Gefühl, dass da nur Schrott bei rumkommt. Es ist fast so, als müsste man bei einer Tageszeitung mit der Seitenzahl des Otto-Katalogs die redaktionellen Beiträge händisch aus 99 Prozent Advertisment heraussuchen. So viel Lebenszeit lasse selbst ich mir nicht stehlen.

Ein wenig mehr Verunsicherung gefällig? Per definitionem von Professor Kruse wäre ich ein „digital visitor“, der deshalb nicht voll im Social Web aufgeht, weil er sich nicht mit seiner Identität voll hineingibt. Und: Wenn dem so ist freue ich mich über mein Dasein als „digital visitor“, denn ich müsste ja komplett bescheuert sein, meine Identität auf dem Altar der „Marketingexperten“ opfern zu lassen. Ganz so einfach ist es dann leider doch nicht,, irgendwie bin ich dann schon ein Resident – falle eben nur dadurch aus dem Raster, dass ich meine Souveränität dadurch wahre, vieles von dem, was ich im Web tue, auf eigenem Server auf Grundlage freier Software umzusetzen und möglichst wenig mit externen Plattformen zu erledigen.

Aber: So ein Leben als „digital visitor“ wäre gar nicht schlecht.

Wer jetzt stutzt und sich gerade fragt, was ich da schreibe, der möge sich nun vierzig Minuten Zeit nehmen und sich den Vortrag von Professor Kurse von der re:publica 2010 zu Gemüte führen. Ich denke, dass uns die hier geäußerten Kenntnisse in den nächsten fünf Jahren sehr nützlich sein werden. Hier. Jetzt. Gucken!

So, das war nun also der Bildungsteil.

Wie nun aber mit diesem Social Web umgehen, dass man nicht ständig Fakes aufsitzt? Die Lösung liegt in der Verwendung gut eingeführter Techniken nach alter Väter Sitte. Ein paar Impulse dazu habe ich bereits:

Zuerst einmal betrachte man sich das Telefon. Früher waren Telefone ortsgebundene Apparate, was den Vorteil mit sich brachte, dann nicht erreichbar zu sein, wenn man nicht erreichbar war. Das Handy hat das grundlegend geändert. In Deutschland gibt es mehr aktive SIM-Karten als Einwohner, was nichts anderes bedeutet als den Umstand, dass nicht nur quasi jeder einen dieser kleinen Quälgeister in der Tasche hat sondern ein immerhin präsenter Anteil der hier lebenden Menschen mehr als eins davon. Das Handy ist eine echt nette Sache – nur man muss den Umgang damit neu erlernen und sich nicht davon abhängig machen. Dienstliche Anrufe haben zum Beispiel auf dem Privatapparat nichts verloren. Den Fehler, alles und jedes Gespräch auf dem Handy anzunehmen, habe ich lange gemacht. Das tue ich nicht mehr – Freiheit gewonnen!

Dazu gehört natürlich auch, reale und potenzielle Anrufer ein wenig zu erziehen. Diese Erziehungsmaßnahme wird dann unterstützt, wenn man sich noch im Besitz eines echten Festnetzanschlusses befindet. Das Praktische hieran: Je nachdem, wen man wann wo sprechen will, gibt man den entsprechenden Personen die jeweilige Nummer. Auch das ist nicht ganz leicht zu entscheiden: Früher gab man einfach Festnetz- und Mobilnummer auf einer Visitenkarte, man konnte sich sicher sein, dass Gespräche zuerst einmal auf dem Festnetz aufliefen, denn das war für gewöhnlich die billigste Variante des Telefonierens. Wurde man dann nicht erreicht und war es wirklich dringend, versuchte man es auf dem Handy. Heute gibt es diese Gewissheit nicht mehr – die Leute rufe gleich auf dem Handy durch – in der Erwartung, dass man gleich mit ihnen spricht. Eigentlich eine Unverschämtheit.

Einstmals waren Handys Statussymbole. Heute kann man sie im Supermarkt kaufen. Grund genug, einmal darüber nachzudenken, wie man mit dem Ding umzugehen gedenkt. Dumm nur, dass Festnetzanschlüsse verschwinden. Wer es sich „leistet“, auf einen solchen zu verzichten, der muss sich echt was überlegen. Ab und an abschalten kann zum Beispiel ein erster Schritt in die richtige Richtung sein.

So ein Festnetzanschluss bringt einen nicht nur in den Genuss günstiger Auslandstelefonate, er ermöglicht auch, dann Gespräche zu führen, wenn man sich auf den Gesprächspartner konzentrieren kann und Zeit dafür hat. Ein durch fast nichts zu ersetzendes Mittel, um dies noch ein wenig zu verfeinern und die Kommunikation verbindlicher zu gestalten, entstammt längst vergangenen Tagen – den 1980er Jahren. Der Anrufbeantworter ist, setzt man ihn halbwegs zuverlässig ein, ein echt wertvolles Ding. Wenn ich nicht da bin, kann man mir eine Nachricht hinterlassen – ich rufe sogar gerne zurück, und zwar dann, wen ich mir Ruhe geschaffen habe und mich auf ein Gespräch wirklich einlassen kann. Wenn der Anrufer auf dem Band hinterlässt, was er möchte, kann ich mich auf das Telefonat sogar vorbereiten – solche Telefonate sind nett, effektiv und ungestört. Ein guter Anrufbeantworter ist für mich ein altes Gerät. Seines Sprachqualität ist höher als die von Mailboxen, sein Kassettenband gibt dem Anrufer den Raum, auch komplexe Anliegen stressfrei artikulieren zu können und eine Kassette vergisst ihren Inhalt auch dann nicht, wenn mal der Strom wegbleibt.

Radio hören und Zeitung lesen ist eine gute Möglichkeit, sich abseits des web-eigenen Grundrauschens intensiv zu informieren: Ein guter Kommentar steht selten auf SPON, in jeder Tageszeitung wird man fündig. Eine ernsthafte Analyse mit Originaltönen ist Sache des Deutschlandradios oder von hr2. Facebook bringt hier genau nichts. Ein Fachbuch birgt in der Regel mehr Tiefe als ein Wiki-Eintrag. Schnell einen Überblick darüber zu gewinnen, was los ist – hier kann Twitter schon helfen. Wer aber Entscheidungen treffen, Zusammenhänge verstehen, sich eine fundierte Meinung bilden will, dem nutzt der reine Überblick herzlich wenig.

Freunde? Sie zum Essen einzuladen, mit ihnen einen Schrank aufzubauen, feiern – das ist wertvoll. Jemanden zu „gruscheln“ (obwohl – nicht einmal das tut man heute mehr) den man selbst dann nicht in den Arm nehmen wollte oder könnte, wenn er weint, verzweifelt ist, ist völlig wertlos. Facebook zur Freundschaftspflege hat etwas von einem Knastbesuch in amerikanischen Spielfilmen: Man sieht sich durch eine Scheibe und flüstert über die Gegensprechanlage, immer unter dem scharfen Blick eines wachsamen Wärters. Das dumme daran ist nur, dass dieser Knastbesuch in amerikanischer Blockbustermanier wesentlich persönlicher ist als alles, was sich über Facebook abbilden lässt.

Zeitungen zu lesen, gar Bücher, Radio zu hören – Freunde persönlich zu treffen, Telefonate in Ruhe zu führen – ein Anachronismus im Jahre des Herren 2011. Der bringt Freiheit und Intensität. Darum geht es. Das Social Web mit allseinen Vorzügen und Annehmlichkeiten kann dies alles nicht ersetzen. Es könnte es selbst dann nicht, wenn sein Content wertvoller wäre und es frei und ungezwungen in Abwesenheit dieser Marketeers zuginge. Das macht das Social Web nicht schlecht – nur seine Grenzen muss man kennen.

Es geht hier nicht um Technikverweigerung – das ist denke ich klar geworden. Es geht hier zum einen um einen realistischen Umgang mit den eigenen Daten und im Besonderen um einen überlegten Umgang mit persönlicher Kommunikation – einer Kommunikation, die das Attribut persönlich auch verdient. Die „visitors“ sind hier – das muss auch ich demütig anerkennen – den „residents“ deutlich im Vorteil. Denn eine wirklich persönliche, weil erthaltige Kommunikation bedeutet mehr Lebensqualität (weil mehr Intensität und weniger Stress). Nichts spricht dagegen, in Twitter einen besseren Feedreader zu sehen, nichts spricht dafür, seine Lebenszeit im Fakebook zu verbammeln. Sich dabei althergebrachter Mittel zu bedienen ist kein Nachteil: Zu Zeiten, zu denen Ressourcen technischer Natur teuer und knapp waren, setzten sich die sinnvollen durch. Heute, da IP-basierend quasi jeder Sinn wie Unsinn anbietbar ist, ist es schwieriger, sinnvolle Kommunikationsinstrumente zu finden. Twitter gehört durch den Kniff der Reduzierung sicher zu den sinnvolleren, Facebook mit seinem altbackenen Design und seiner nutzlosen Verwurstung von Statusupdates, Chats Foren und Weiterleitungsfunktionen sicher zu den schlechteren. Im TK-Bereich gibt es ähnliche Trends: Nur weil es billig ist, zu telefonieren, muss ich doch nicht um alles in der Welt telefonieren.

Freiheit durch Anachronismen – zumindest ein lohnender Versuch.

Zet-Phone 45 jetzt für 19 Euro

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich gestern gelesen habe, dass das DSC Zettler ZetPhone 45 jetzt bei voelkner für 19 Euro zu haben ist.

Das ZetPhone 45 ist ein nettes schnurgebundenes Telefon für ambitionierte Privatleute und auch fürs Home-Office, denn das Telefon bringt nicht nur einen digitalen Anrufbeantworter mit etwa fünfzig Minuten Aufzeichnungskapazität mit sondern auch ein dreizeiliges Display, deutsche Menüführung, Rufnummernanzeige und ein Telefonbuch für 84 Einträge. Eine Freisprechfunktion ist ebenso vorhanden wie die Möglichkeit, aus der Anrufliste zurückzurufen.

Dieses Deskphone ist also in der Mittelklasse angesiedelt – für 19 Euro gibt es das allerdings nun zum low budget-Preis.

Ich habe mein Zettler-Telefon seit 2006 und ich bin sehr zufrieden. Und lange Jahre habe ich einen Anrufbeantworter von Zettler verwendet. Deren Produkte sind zwar eher economy – aber keinesfalls schlecht – und für diesen Preis ist meiner Kenntnis nach nichts vergleichbares zu bekommen.

Bei Saturn für 99 Euro – hier im Test: Die Kamera General Electric GE X5

Vergangene Woche wurde von der Elektromarkt-Kette Saturn massiv eine Digitalkamera von GE mit der Typenbezeichnung „X5“ beworben (und zumindest hier in Nürnberg wurden sehr viele bereitgestellt – ein ganzer Schüttcontainer voll). Und so bin ich gleich losgezogen und habe eine davon gekauft (und es steht zu hoffen, dass die Saturnmärkte in der Region immer noch ordentlich davon in Stock haben – auch nächste Woche). Am barcamp dieses Wochenende hatte die Cam ihren ersten Härtetest zu bestehen und nun will ich darüber berichten, wie das Ding so ist.

GE – so fragt man sich – General Electric, bekannt für Glühbirnen, Heizlüfter, Kraftwerke und Kernspintomographen, die bauen Kameras? Ja, die bauen Kameras, besser gesagt deren Tochterfirma General Imaging baut Kameras – und zwar ordentlich ausgestattete im unteren Preissegment (hier ein Link zur X5 auf der General Imaging-Seite).

Wie aber ist diese X5-Kamera ausgestattet?

Zuerst einmal fallen drei Features ins Auge: Die Kamera liefert Bilder mit einer Auflösung von 14,1 Megapixel ab, hat einen 15 fachen optischen Zoom (sic!) und einen optischen Bildstabilisator. Und das für den derzeitigen Saturn-Kampfpreis von 99 Euro.

Das Objektiv ist natürlich nicht wechselbar, auch ein Gewinde für Filter o.ä. sucht man vergeblich, zur Verwendung kommt irgend ein Objektiv, das sich „GE 15x Wide Aspheric ED Lens“ nennt und eine Tele/Weitwinkel-Kombi ist. Grund zur Sorge? Mit nichten! Zumindest dann, wenn man im Hinterkopf behält, dass für die Kamera derzeit ein Hunderter aufgerufen ist. Übersetzt man die Brennweite in die beim 35mm-Kleinbildformat gängigen Daten, erhält man eine sagenhafte Brennweite von 27 bis 405 mm – man bedenke, dass das Ding eine Kompaktkamera ist – das ist sagenhaft!

Im Weitwinkel beginnt der Schärfenbereich ab 60 cm, im Tele bei 2 Metern, auch für die Makroaufnahme erzielt das Objektiv gute, praxisnahe Werte, im Weitwinkel bedarf es eines Abstandes von 5cm zum Objekt (2 Meter bei Tele). Zum 15-fache Zoom gibt es noch einen Digitalzoom, den ich aber erst mal deaktiviert habe.

Besondere Erwähnung verdient auch der optische Bildstabilisator – ohne den wäre das Handling mit dem Tele auch ziemlich ätzend. Ja, diese Bildstabilisierung funktioniert – da gibt es gar nichts zu meckern, aber klar gesagt werden muss an dieser Stelle auch, dass mindestens ein Stockstativ benutzt werden sollte, um ordentliche Ergebnisse zu erzielen. Am Rande: Das Stativgewinde ist halt aus Plastik, Johannes ist das sofort aufgefallen…

Ein paar Worte zur Technik: Über die 14,1 Megapixel Auflösung habe ich schon gesprochen – das Bildrauschen ist sehr gering und macht sich überhaupt erst bei sehr dunklen Bildern ein wenig bemerkbar. Ich kann damit leben. Der eingebaute Blitz ist ausklappbar und überraschend stark – eine Reichweite von bis zu 7 Metern soll er haben (ich habe nicht nachgemessen, aber das dürfte schon hinkommen).

Wie groß der interne Speicher ist, kann ich nicht sagen, arbeiten kann man damit nicht, denn er ist nach zwei oder drei Bildern voll. Die Kamera schluckt SDHC-Speicherkarten, ich habe eine 8GB SDHC-Karte reingesteckt und das reicht mir satt.

USB 2.0 ist natürlich vorhanden, die Übertragung der Bilder auf den Rechner ist schnell geschehen.

Die Bilder werden im JPEG-Format abgelegt, RAW geht nicht!

Und über die Stromversorgung der X5 muss ich an dieser Stelle noch sprechen: Man hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass Digitalkameras ihren Strom aus eigens angepassten Akkus beziehen – bei der X5 ist das nicht der Fall. Sie verlangt nach vier AA-Batterien bzw. Akkus, kommt mit den 1,5 Volt der Batterien wie auch mit den 1,2 Volt der Akkus bestens zurecht. Ein Laden der Akkus in der Kamera funktioniert nicht, man muss schon Akkus und ein separates Ladegerät dabei haben. Was vielen etwas sauer aufstoße mag, ist für mich eine quasi optimale Lösung. Ich bin bei der X5 nicht auf teures Sonderzubehör angewiesen sondern kann meine guten Akkus einfach weiterverwenden. 2500 mAh Kapazität sollten die zwar haben, aber das ist ja heute auch eher Standard unter den besseren Akkus. Und: Einen leeren Spezialakku bekomme ich nicht überall geladen, vier Mignonzellen bekomme ich in jedem Supermarkt und des Nachts an jeder Tanke.

Das verbaute Display ist kontrastreich und ordentlich, zudem gibt es noch eine Art Displaysucher, den finde ich nicht so besonders (er ist erschreckend klein und löst nicht sonderlich gut auf). Wenn in prallster Sonne auf dem Display aber gar nichts mehr zu sehen ist, mag er durchaus helfen.

Die Bedienung der Kamera ist logisch und durchdacht – das Menü ist leicht bedienbar und bietet allerhand Einstellungsmöglichkeiten. Im Automatikmodus macht die X5 einwandfreie Bilder, wer es gerne manuell mag, der findet so zahlreiche Einstellmöglichkeiten, dass es mir bislang nicht geglückt ist, diese alle zu überblicken. Auf die wesentlichsten Funktionen wie den Bildstabilisator, den Portraitmodus, Blitzmodi, Makro, Belichtung und Selbstauslöser kann sofort zugegriffen werden. Das mit dem Direktzugriff auf den Selbstauslöser (2 Sekunden oder 10 Sekunden) mag ein bisschen übertrieben klingen, ist aber irre praktisch, wenn ich mit vollem Tele arbeite und die Kamera irgendwo sicher abstellen bzw. einklemmen kann. Denn dann kann ich beim Auslösen nichts verwackeln.

Für 99 Euro vermisst man kein Feature – Serienbildfunktion, Panorama, zahlreiche Szenenvoreistellungen (durchs Fenster, Strand/Schnee, Museum), Lächelerkennung, Blinzelerkennung… Einstellbare Belichtung, Weißabgleich, Spezialmodi für Leuchstoffröhrenlicht – was auch immer, das Teil hat etliches an Bord, womit man sich beschäftigen kann.

Die Kamera kann man Anfängern im Automatikmodus gut in die Hand geben – sie bietet aber auch eine Menge individueller Einstellungsmöglichkeiten, um die Bilder selbst zu gestalten.

Der Lieferumfang geht für 99 Euro auch in Ordnung – ein Schultergurt, Objektivdeckel, eine CD-ROM mit Anleitung und ein Satz erstaunlich guter Batterien liegt bei, ebenso wie ein USB-Kabel. Eine Kameratasche muss man sich selbst kaufen.

Video mit der Kamera kann man allerdings vergessen – wer Videos machen will, muss sich nach etwas anderem umsehen: Mit einer Auflösung von 640 X 480 und Monoton im Quicktime-Format bewegen wir uns hier auf Webcam-Niveau.

Heute Abend werde ich ein paar Bilder in Originalauflösung hochladen – heute ist das Wetter ja herrlich zum Fotografieren und wir werden einen Muttertagsausfllug machen (also bitte noch ein paar Stunden Geduld).

Fazit: Klar hat diese Kamera Schwächen – aber ich kenne für 99 Euro keine Alternative mit dieser Qualität und diesem Funktionsumfang. Derzeit ist diese Kamera für mich die perfekte Wochenendknipse. Sie ist klein genug, um sie mitzunehmen und bietet genug Möglichkeiten um interessante Fotos zu machen. Auch für Abendveranstaltungen, Konferenzen und zur Dokumentation von Prozessen ist diese Kamera gut geeignet. Und für den Preis von 99 Euro nimmt man die auch gerne außer Haus.

Technische Daten kann man hier einsehen.

Update: Nach dem Break kommen ein paar Testbilder. Achtung: Große Dateien werden geladen – längere Ladezeiten sind möglich!

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Ein kleiner Bericht vom Change Camp.

Seit geraumer Zeit habe ich hier nichts geposted – keine Sorge, mir geht es gut, aber ich hatte die letzten eineinhalb Wochen ein wenig mehr „work load“ als üblich…

…und gestern fand das GA Change Camp statt. Das bringt auch ein weiteres Blog für mich mit, dass gepflegt werden möchte – und so darf ich Euch einladen, öfter mal auf www.change-camp.org vorbeizuschauen …

… und besonders denjenigen, die nicht dabei waren, empfehle ich diesen kleinen Bericht.

Ich hoffe, ich komme dieser Tage ein wenig mehr zum Schreiben.