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Und nochmal zu HD+

Bislang habe ich meine „Berichterstattung“ über HD+ ja im wesentlichen auf das Einbetten des einschlägigen Videos auf Youtube reduziert – mehr schien mir nicht nötig, denn der kurze Film zeigt alle wesentlichen Kritikpunkte am System gut verständlich auf.

Dumm nur, dass er jetzt weg ist:

„Dieses Video ist aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von HD PLUS GmbH nicht mehr verfügbar.“ bekommt zu lesen, wer sich den Film ansehen möchte. Mir ist ein Rätsel, welche Urheberrechte das kleine Filmchen verletzt haben könnte – zu mutmaßen ist, dass es der HD PLUS GmbH aus Unterföhring nicht gefallen hat, dass deren Logo verwendet wurde (und auch das von CI+). Ich finde es schade, dass das Video, das immerhin von über 67.000 Menschen gesehen wurde, nun bei YouTube gelöscht wurde – besonders weil es technisch Unbedarften gut vermitteln konnte, warum man HD+ nicht kaufen sollte.

Die HD PLUS GmbH ist die Rechtsnachfolgerin von entavio, das sich nicht durchsetzen konnte. Entavio-taugliche Receiver waren selten und damals für viele auch nicht wirklich interessant, schließlich hatte man bei Verwendung eines free to air – Receivers keine wesentlichen Nachteile (und keine weiteren Kosten) in Kauf zu nehmen. Mit HD+ könnte sich das ändern – denn dort ist das wesentliche Feature, die Sender Sat 1, RTL, Pro7, Vox und Kabel 1 in HD sehen zu können. Die HD+-Funktionen sind aber mitnichten nach DVB-S bzw. DVB-S2 standardisiert; vielmehr ist HD+ eine darauf aufsetzende Technologie. Für den Anwender bedeutet das konkret, dass er mit einer speziellen HD+-Box auch DVB-S/2 sehen kann, eine DVB-S2-Box mit CI-Slot aber nicht zwingend HD+ via CI+ verträgt. Nun könnte man ja sagen, dass man sich als Verbraucher aus dem Dilemma befreien kann, indem man einfach eine HD+-Box kauft um „für die Zukunft gerüstet“ zu sein, unabhängig davon, ob man HD+ nun nutzt oder nicht.

Mir scheint dies aber ein wenig zu kurz gedacht: Die Wahrscheinlichkeit, dass oben genannte Sender irgend wann einmal aus dem FTA-Bouquet verschwinden steigt, wenn HD+ eine hohe Verbreitung erfährt. Und dann können die Kontrollfeatures von HD+ ausgespielt werden.

Ich selbst werde – im nächsten Monat habe ich Satellitendirektempfang – bei den Boxen, die ich kaufe, auf HD+ bewusst verzichten. Gründe hierfür sind:

  • Ich will kein Geld für Pay-TV ausgeben
  • ich brauche die genannten Sender nicht zwingend in HD (es wäre zwar nett – aber nicht zu diesen „Konditionen“)
  • Ich will auch in Zukunft selbst entscheiden, ob und wann ich ein Software-Update mache (nämlich nur dann, wenn die Software nicht stable läuft – sonst kann ich darauf verzichten)
  • Einschränkungen bei der Aufnahme und ggf. Archivierung von TV-Inhalten will ich nicht – sie bieten mir auch keinen Nutzen
  • Ich will mir genau das Gerät kaufen, dass mir gefällt, das ich bezahlen kann, das technisch gut ist. Ich will mich nicht von einem „Standard“ bei der Auswahl meiner zukünftigen Box auf einige wenige Modelle einschränkenlassen

Michi, der mein letztes Post ja entsprechend kommentiert hat, weist mit Recht darauf hin, dass man beim Receiverneukauf die D+-Funktion und die dazugehörige Karte nicht einfach geschenkt bekommt sondern deren Preis ja schon im Endpreis mit eingerechnet ist. Ich selbst will aber für eine Funktion, die ich wohl nicht nutzen werde und mit den möglichen nachträglichen Limitationen auch nicht mit meiner Haltung in Bezug auf offene Standards und Rundfunkfreiheit/Grundversorgung harmoniert, nicht auch noch bezahlen.

So spricht nichts für einen klassischen DVBS-„-FTA-Receiver, gerne auch vorbereitet für diverse Smartcards – aber es spricht nichts für eine HD+-Box.

Hier gibts noch einen „Mirror“ zum Video.

Und sollte es dann mal wieder weg sein, hier ist es auch noch mal…

Nachtrag: Netzneutralität

Hätt ich glatt vergessen: Zu meinem Post von 23. muss ich noch hinzufügen, dass es nicht nur die Unterschriftenliste der Initiative Pro Netzneutralität gibt, sondern auch eine e-Petition beim Deutschen Bundestag. Leider muss man sich da anmelden.

Petition: Internet – Neutrale Datenübermittlung im Internet vom 11.08.2010 von Jan Richter

Diese Petition hat derzeit etwas über 2000 Mitzeichner und läuft nur noch bis zum 2. Oktober. Wer sich eintragen will, sollte sich also schicken!

Ein paar Worte zum Thema Netzneutralität

Viel ist über das Thema Netzneutralität bereits geschrieben worden, gestern hatte B5 aktuell sogar einen sehr guten Beitrag über die Kehrtwende von Eric Schidt vor und nach dem Wahlkampf von Obama.

Nun schickt man sich allenortens an, die Netzneutralität abzuschaffen – allen voran die Serviceprovider und Google. Denn gerade für die Provider ließe sich so mehr Geld verdienen (fast jeder, der das Internet auch nur ein bisschen intensiver nutzt, hat eine Flatrate und der Markt dürfte damit nun ziemlich gesättigt sein – schlecht für die nach unendlichem Wachstum lechzenden Telcos).

Im Bereich der mobilen Datenübertragung haben wir bereits eingeschränkte Netzzugänge – mit der Einführung vom UMTS-Nachfolger long term evolution (LTE) dürfte sich die Situation allerdings deutlich verschärfen:

Ich will Euch ein kurzes Audiosnippet nicht vorenthalten, dass ich vor einiger Zeit mit HerrnShlomo Nizri gemacht habe. Hier geht es im Besonderen darum, dass bei LTE deep packet inspection bereits auf der Protokollebene implementiert ist. Was das bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen…

Was ist zu tun? Zur Zeit kann man mindestens bei der Initiative Pro Netzneutralität unterschreiben. Und per Mail seinem ISP mitteilen, dass man auch in Zukunft Wert auf ein neutrales Internet legt. Das gilt auch für den Mobilfunkprovider Eures geringsten Misstrauens.
Update: Flash-Player fixed.

MacBook bootet nach Zuklappen nicht mehr richtig

Liebe Leser, ich bitte Euch mal um Ideen zum Trobelshooting bei einem Macbook.

Ich umreiße mal mein Problem: MacBook 1,1 – Intel-Prozessor. Wenn ich das MacBook offenlasse, startet es ohne Probleme, wenn ich es aber zuklappe und dann wieder aufklappe

  • kommt es nicht mehr aus dem Ruhezustand hoch
  • läst sich erst nach gefühlten dreißug Anläufen starten

Folgendes habe ich schon versucht: PRAM-Reset, SMC-Reset, Hardrest mit X. Zwei Tage am Netz gelassen, um den Pufferakku vollzuziehen, Softwareupdate, Firmware-Update.

Hat jemand eine Lösung? Weiß jemand, wie der Klappmechanismus am MacBook funktioniert? Kann ich das selbst fixen? Ich bin für jede Idee und jeden Impuls dankbar!

Gute Schuhe shoppen – bei besser gehen – Markenschuhe online

[Trigami-Review] An vielem kann man sparen – an gutem Schuhwerk aber mit Sicherheit nicht – denn der Fuß dankt gute Schuhe (und verzeiht schlechte in der Regel nicht). Wer im Internet Schuhe kauft, der sollte sich auf die Expertise von Profis verlassen. Besser gehen ist ein Onlineshop, der genau diese Expertise miteiner klaren Struktur und einem umfangreichen Angebot ausgewählter Marken verbindet.

Der Online-Shop hat nicht nur die klassischen Hauspatschen im Programm sondern auch chice Flip Flops – die sich dank dem bewährten  Birkenstock-Fußbett wirklich wunderbar tragen. Und wer es ganz individuell möchte, der findet sicher das – im besten Wortsinne – Passende bei den zahlreichen Sondereditionen.

Neben trendigen und stylishen Schuhen finden auch die Füße von Angehörigen unterschiedlicher Berufsgruppen Schutz. Die Übersicht und das Auffinden des passenden Produkts ist kinderleicht.

Zehenstegsandale von Birkenstock, Artikelnummer 043661

Der Shop überzeugt nicht allein durch seine Auswahl sondern auch durch den besonderen Service. Stammkunden erhalten 10% Rabatt, ein Treuepunkte-System steht den Kunden ebenso zur Verfügung wie ein vierzehntägiges Rücktrittsrecht. Der schnelle Versand und die unkomplizierte Retourenabwicklung runden das Serviceangebot ab. Jetzt zum Angebot.

Den Arsch offen, Frau Frerichs?

Sommerloch, ja klar. Da wundert es wenig, dass mal wieder ein Dummer aufsteht und ein wenig trollt. Diesmal wurden wir zwar von Malle-eigemeindenwollenden CSU-Hinterbänklern verschont – aber dafür findet sich diese alberne Mittelstandsfrau – Ursula Frerichs – und will den Urlaub der Arbeitnehmer auf vier Wochen herunterkürzen (gehts noch? Mittelalter?).

Da es nicht genügt, dass nur eine Dame Dünnsinn verbreitet, springt Ihr der nächste Mittelstandskasper, Mario Ohoven, bei.

Der Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, steht immer wieder in der Kritik, unterdurchschnittliche Löhne zu zahlen. Und Tariflucht findet überwiegend im Mittelstand statt. Der Mitelstand hat nicht nur Vorzüge – um so unverständlicher, dass eine Frau Frerichs und ein Herr Ohoven nun meinen, das Maul aufreißen zu müssen.

Ich kann da nur sagen: Ohoven an den Hochofen und dann werden wir ja sehen, was er selbst von seinen idiotischen Vorschlägen hält.

Die Wahrheit über HD+

Dieses Video kam mir heute recht gelegen, da ich mir zur Zeit Gedanken über zwei neue Sat-Receiver mache. Gut, dass ich nun weiß, was ich nicht kaufen werde.

Update 07/17: Wen will es Wunder nehmen, das Video ist mittlerweile verschwunden…

Ab heute: opt out bei StreetView möglich

Wie bereits letzte Woche angekündigt, ist ab heute das opt out-Verfahren für Googles StreetView – zumindest für die ersten zwanzig größten deutschen Städte – Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.

Bevor ich aber etwas zum opt out schreibe, will ich es nicht versäumen, ein paar Worte zur StreetView-Debatte im Netz zu verlieren:

Ich muss mich immer wieder wundern, warum gerade StreetView von manchen so vehement verteidigt wird. Zwar sind gerade Politiker, die sonst nicht zu den Gralshütern von Datenschutz und Netzneutralität zählen als selbsterklärte StreetView-Feinde unangenehm in der Berichterstattung in Zeitung, Hörfunk und Fernsehen aufgefallen – der Umkehrschluss, dass StreetView per se eine gute Sache sei – gerade, weil sich besagte Politiker dagegen wenden ist nicht nur falsch sondern auch gefährlich!

Auch das Argument, dass StreetView nur das erfasse, was sowieso jeder Passant sehen könne, will ich so nicht stehen lassen, denn erstens ist es falsch – Streetview erfasst mehr, als selbst hochgewachsene Riesenpassanten sehen – und außerdem muß man schon differenzieren:

Alles was StrretView zeigt, ist eine Momentaufnahme – Veränderungen im öffentlichen Raum bleiben dem StreetView-Nutzer verborgen. Wird beispielsweise die Fassade eines Hauses nach dreißig Jahren neu gestaltet und ist der Google-Opel vorher vorbeigefahren, kann man darauf warten, wann Google ein Update einspielt – das kann ewig dauern. Wurscht? Nein, wenn sich als Unternehmen wer das Geld für eine Auskunftei sparen will, kann er doch bei StreetView die alte Fassade bestaunen…

Passanten sehen nicht nur eine Gegend, durch das Passieren erleben sie den geographischen und sozialen Kontext einer Gegend anders – besser. Klar ist das ein Argument für das Spazierengehen und erst einmal keines gegen StreetView – in Kombination mit dem oben Geschriebenen wird es aber zu einem, denn nicht nur Häuser sondern auch Gegenden verändern sich – manche rasant. Ich halte es technisch nicht für möglich, das sauber in StreetView abzubilden – damit lädt StreetView zu Fehlschlüssen ein.

Es macht außerdem einen Unterschied, ob einer mal schnell bei Google schaut „wie wohnt der denn?“ oder ob er sich die Mühe macht – um das herauszufinden. Der Recruiter oder der Personalchef bekommt mit StreetView ein weiteres Diskriminierungstool mit zweifelhafter Aussage an die Hand – wer will das?

StreetView ermöglicht aus genau diesen Gründen, einen bedeutenden Teil der Lebensumstände von Millionen Menschen abzubilden. Ich frage mich ernsthaft, wer dem etwas positives abgewinnen kann – es sei denn man hat eine gewisse voyeuristische Veranlagung.

Ich erneuere auch meine Kritik an Google: Zum einen ist es skandalös, das opt out-Verfahren in einem Gutteil in den Ferien durchzuführen und zum anderen ist das opt out-Verfahren selbst kritikwürdig. Ein opt in-Verfahen wäre meines Erachtens das Mittel der Wahl – mit einer unbegrenzten Widerspruchsfrist (z.B. bei Mehrfamilienhäusern).

Und darum sage ich ganz offen (wenn auch etwas verkürzt): Jeder, der sich nicht von seinem zukünftigen Chef auf die Butze gucken lassen will, der beantrage bei Streetview die Unkenntlichmachung.

Wie?

Unter der Adresse http://www.google.de/help/maps/streetview/ erhält man erst einmal Werbung von Google, warum StreetView toll sein soll. Und dann findet sich da der Button „Unkenntlichmachung beantragen“. Letztlich verlangt Google die volle Adresse und bittet um eine möglichst gute Beschreibung des Objekts zur sicheren Zuordnung. Dann will Google einen PIN per Post an die jeweilige Adresse senden und schon soll das eigene Wohnhaus verpixelt werden…

Das sollte man nutzen.

Nun kommt noch hinzu, dass mit manchen Browsern das Ding funktioniert und mit manchen nicht. Berichtet wurde, dass man mit dem IE Probleme bekomme. Am PC hatte ich mit dem Firefox Probleme, mit IE 8 ging es gut, am Mac hatte ich gar keine Probleme. Es ist also nicht schlecht, einen Alternativbrowser auf der Platte zu haben.

Naturwissenschaft und Management

Der folgende Witz erreichte mich soeben per Mail. Ich poste ja nur äußerst selten Witze, dieser aber ist so gut und von der Analogie her so treffend, dass ich ihn niemandem vorenthalten möchte:

Ein Mann in einem Heißluftballon hat die Orientierung verloren. Er geht tiefer und sichtet
eine Frau am Boden. Er sinkt noch weiter ab und ruft:
„Entschuldigung, können Sie mir helfen? Ich habe einem Freund versprochen, ihn vor
einer Stunde zu treffen; und ich weiß nicht wo ich bin.“
Die Frau am Boden antwortet:
„Sie sind in einem Heißluftballon in ungefähr 10 m Höhe über Grund. Sie befinden sich auf
dem 49. Grad, 28 Minuten und 11 Sekunden nördlicher Breite und 8. Grad, 28 Minuten
und 58 Sekunden östlicher Länge.“
„Sie müssen Ingenieurin sein“ sagt der Ballonfahrer.
„Bin ich“, antwortet die Frau, „woher wissen Sie das?“
„Nun“, sagt der Ballonfahrer, „alles was sie mir sagten ist technisch korrekt, aber ich habe
keine Ahnung, was ich mit Ihren Informationen anfangen soll, und Fakt ist, dass ich immer
noch nicht weiß, wo ich bin. Offen gesagt, waren Sie keine große Hilfe. Sie haben
höchstens meine Reise noch weiter verzögert.“
Die Frau antwortet:
„Sie müssen im Management tätig sein.“
„Ja,“ antwortet der Ballonfahrer, „aber woher wissen Sie das?“
„Nun,“ sagt die Frau, „Sie wissen weder wo Sie sind, noch wohin Sie fahren. Sie sind
aufgrund einer großen Menge heißer Luft in Ihre jetzige Position gekommen. Sie haben
ein Versprechen gemacht, von dem Sie keine Ahnung haben, wie Sie es einhalten können
und erwarten von den Leuten unter Ihnen, dass sie Ihre Probleme lösen. Tatsache ist,
dass Sie nun in der gleichen Lage sind, wie vor unserem Treffen, aber merkwürdigerweise
bin ich jetzt irgendwie schuld!“

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