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Wulff? Not my President…

+++ Wulf nach drei Wahlgängen Bundespräsident +++ Trotz Wahl des „Wunschkandidaten“ herbe Niederlage für Merkel +++ LINKE nicht umgefallen +++

Es war einer der geschicktesten Coups von SPD und Grünen seit langem: Die Nominierung von Joachim Gauck als Bundespräsidenten. Damit trieben sie Schwarz-Gelb und die Linke in die Zwickmühle: Viele der Unionsleute hätten gerne „ihren“ Gauck gewählt, die Linke konnte den Konservativen und Atlantiker Gauck unmöglich wählen.

Wäre Gauck Bundespräsident geworden, hätte Schwarz-Gelb zwar ein echtes Problem, aber Gauck hätte die Linke fortwährend vor sich hergetrieben. Und allein durch die Kandidatur von Gauck trieben SPD und Grüne einen tiefen Keil in die sowieso schon bis zur Handlungsunfähigkeit zerrüttete Regierungskoalition.

Merkel hat abgewirtschaftet

Rechnerisch war der Sieg des aus parteitaktischen Gründen nominierten Wulff von vornherein klar. Dass es aber dreier Anläufe bedurfte, bis er tatsächlich gewählt wurde ist nichts anderes als eine Schande für Merkel und die Schwarz-Gelbe Koalition. Denn an und für sich hätten sie das Ding ad hoc heimtragen müssen und nicht über neuneinhalb Stunden dafür brauchen dürfen. Damit ist dokumentiert, was wir sowieso schon wissen: Die Regierung liegt am Boden, hat abgewirtschaftet – ist am Ende.

Linke nicht umgefallen

Die Linke – das war von vornherein klar – konnte weder Wulff noch Gauck wählen. Weder Wulff noch Gauck teilen auch nur annähernd linke Positionen. Der Atlantiker Gauck ist aufgrund seiner wirtschaftsliberalen Haltung wohl der FDP am nähesten (was der SPD und den Grünen aber ziemlich wurscht zu sein scheint). Gysi selbst versuchte noch mit einem Tweet, seine Mannen umzustimmen:

Man kann von Glück sprechen, dass er damit nicht durchgekommen ist, denn so hat sich die Linke nicht verraten und ihre Stimmen auch nicht für einen Mann geopfert, hinter dem sie nicht stehen. Und rechnerisch hätten Sie Wulff mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht verhindert – Wulff war nicht zu verhindern. Gysi sei zum Trost gesagt: Merkel wird auch ohne Gauck fallen.

Wulff selbst indes mag einem leid tun. Er ist von den Leuten einer im Zerfall begriffenen Regierung mit Hängen und Würgen gerade so gewählt worden. Ein schlechterer Start in das neue Amt ist nicht denkbar. Den Ruf, aus parteitaktischen Gründen ins Amt gehoben worden zu sein, muss er los werden – ob das gelingen kann, ist fraglich.

Nun ist es also der Wulff. Merkel hätte mit ihrem Freund Gauck wohl mehr Freude gehabt als mit dem Andenpaktler Wulff. Ich selbst brauche den Wulf nicht. Aber er ist es nun mal gewordern. Schwapp´mers oba.

[Update] Und bei blog.fefe.de heißt es heute treffend:

Zu dieser Präsidentenwahl gestern… ich finde, der Wulff ist der perfekte Präsident. Der vereint genau alle widerlichen Merkmale Deutschlands auf sich, an die die Bevölkerung nicht erinnert werden möchte, aber sollte. Das haben wir verdient, dass jetzt dieser blasse Opportunistenmitläufer unser Präsident wird.Aber wichtiger als wer es geworden ist finde ich, wer es nicht geworden ist. Ich rechne es der Linkspartei hoch an, dass die nicht für Gauck gestimmt haben. Lieber enthalten als für einen Neocon und INSM-Handlanger.

Ich persönlich halte Gauck für einen Überzeutungstäter. Der glaubt, er tut das richtige. Das ist deutlich gefährlicher als ein Mann ohne eigene Position wie Wulff, der ist immerhin halbwegs berechenbar. Der stärkt doch seine Oberhemden, weil das Rückgrat alleine ihn nicht hält.

Fand ich gerade verbreitenswert…

Kommt jetzt DAB+?

Nicht ganz taufrisch, aber immerhin bemerkenswert ist diese Pressemitteilung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), in der, wenn alles klappt, eine neue Runde in der nicht ganz einfachen Geschichte des deutschen Digitalradios eingeläutet wird.

Wir erinnern uns : DSR ist kläglich gescheitert, DAB funktioniert derzeit noch ganz ordentlich, der kommerzielle Erfolg blieb dem System aber versagt. DRM ist mangels günstiger Empfangsgeräte und der aktuellen Fokussierung auf die Kurzwelle auch eher ein Nischensystem. Nun soll DAB+ die Sache retten:

ARD und das Deutschlandradio wollen das seinerzeit ausgeschriebene nationale Bouquet nutzen. Nun muss die KEF die hierfür nötigen Gelder genehmigen – was nach einer reinen Formsache klingt, den Sendern in der Vergangenheit aber schon einmal verweigert wurde.

Nun aber haben die Sender die KEF so weit, dass sie es mit DAB+ noch einmal versuchen dürfen, aber unter der Bedingung, dass sie dafür die Verbreitung via Lang-, Mittel- und Kurzwelle aufgeben. Der Betrieb der AM-Sender ist nämlich eine Energie- und damit kostenintensive Sache und der Empfang findet ebenfalls in einer Nische statt – ist der Dynamikumfang amplitudenmoduliert übertragener Signale bekanntermaßen eher begrenzt (und Stereo gibts auch nicht).

Im Herbst fordert die KEF einen Bericht der Anstalten über die Vertragsmodalitäten mit den Senderbetreibern. Dann könnte es im Prinzip mit DAB+ schon losgehen – in die nächste Runde Digitalradio.

Welche Konsequenzen könnte das in Zukunft haben? Darüber lässt sich nur spekulieren (und entgegen meiner Gewohnheit beteilige ich mich daran). Außerdem würze ich mit einigen wenigen Fakten:

  • Wenn DAB zugunsten von DAB+ abgeschaltet wird, hat man noch mehr Digitalradiofreunden vor die Tür geschissen, denn DAB+ ist nicht abwärtskompatibel und die DAB-Geräte, die es jetzt gibt, würden wertlos.
  • Festzuhalten ist aber schon jetzt, dass es etliche DAB+-Geräte am Markt gibt. Sie liegen heute preislich weit unter dem, was DAB-Geräte seinerzeit kosteten.
  • DAB+ verwendet einen leicht modifizierten AAC+-Codec. Das ist jetzt zar nicht das modernste, aber um Welten fehlertoleranter und bandbreitensparender als der jetzige MUSICAM-Standard (das war solide 80er-Jahre-Technik).
  • DAB+ kann zwar die Anzahl der zu übertragenden Programme im Vergleich zu DAB verdoppeln, aber allzu üppig ist das trotzdem nicht. DAB+ bietet mittelfristig keinen Puffer und damit keine Lösung für das Problem der Frequenzknappheit.
  • Mittel- und Langwellenempfang (insbesondere des Deutschlandfunks) sind technisch gesehen Nischenerscheinungen. Und trotzdem werden diese Empfangsmöglichkeiten genutzt: In der Fläche immer dann, wenn ein ausreichender Empfang über oft schwache) Stützsender technisch nicht möglich ist oder wenn bauliche Rahmenbedingungen eine ausreichende UKW-Signalstärke nicht zulassen. Hier kann auch DAB+ nicht helfen. Das ist der wesentliche Grund, warum ich diese „Maßnahme“ kritisch sehe.
  • Wen ich die Pressemitteilung recht verstehe, dann geht es bei den abzuschaltenden Übertragungskanälen nicht um Übertragungsverfahren sondern um Wellenbereiche. Wenn das so stimmt, könnte die Einführung von DAB zur Schwächung von DRM beitragen (es wäre u.a. B5 aktuell auf 6085 kHz betroffen). Ob das im Sinne der Befürworter des Digitalradios ist?

Insgesamt bleibt ein durchwachsenes Bild: Wenn die öffentlich rechtlichen Landesrundfunkanstalten Vorreiter für DAB+ werden und sich dabei nicht allzu glatt anstellen, könnte wieder Bewegung in di Sache „Digitalradio“ kommen. Das Oper, das lau KEF zu bringen ist scheint mir aber ungeeignet, der Sache dienlich zu sein.

License To Shoot: Die Minox DSC silber

1936: Der Deutsch-Balte Walther Zapp, begeistert von der Fotografie, hat eine Vision. Er wünscht sich eine Kamera, die so klein ist, dass er sie in der geschlossenen Faust verbergen kann eine Kamera, die er überall mitnehmen kann und die dennoch gute Aufnahmen macht. In dieser Zeit ist das nicht allein eine Herausforderung, es ist ein äußerst ehrgeiziges Projekt. Zwei Jahre später verkauft Zapp in Reval seine erste „Minox“, eine sehr kleine und robuste Kamera.
Die Minox ist 1938 eine Sensation, denn sie ist nicht nur abweichend von den bisher typischen Konzepten völlig neu konstruiert sondern auch eine feinmechanische Meisterleistung.
Im Laufe der Firmengeschichte, Zapp hat Estland verlassen und sich im mittelhessischen Wetzlar niedergelassen, folgen dieser (seinerzeit im lettischen Riga produzierten) Ur-Minox weitere Modelle. Mit der Minox-Kamera etabliert sich zudem ein eigenes Filmformat.
Zapp konstruierte aber nicht allein die Minox sondern stiftete seiner Firma einen besonderen Sinn: Miniaturisierung und konsequente Konstruktion von Kameras und anderem optischen Gerät ist bis heute das zentrale Anliegen der MINOX GmbH.
70 Jahre nach Erscheinen der ersten Minox wird die Welt der Miniaturkameras digital. Mit der Digital Spy Camera (DSC) bringen die Wetzlarer die digitale Minox im klassischen Format heraus. Und heute steht der Nachfolger der DSC, die DSC silver in den Startlöchern.
Ganz neu kommt die DSC silver in diesen Wochen in die Läden. Bei dieser Digitalkamera handelt es sich um einen Apparat in den typischen Abmessungen der Spionagekameras, die dem Unternehmen zu Weltruhm verhalfen. Minox wendet das Konzept der berühmten Agentenkameras konsequent auf die DSC an. Bedienung, Format und Design sind ähnlich, die Handhabung ist denkbar einfach. Die DSC ist eine Umsetzung des Klassikers mit digitaler Technik.
Der Tradition von Miniaturisierung und höchster Präzision verpflichtet, weiß die in Kooperation mit Volkswagen Design gestaltete Kamera auch mit Ihren inneren Werten zu glänzen. Die DSC verfügt über einen nativen 5,1 Megapixel CMOS-Sensor, ein mehrfach vergütetes 4-Elemente Glasobjektiv mit Infrarotfilter und einer Brennweite von 9 mm (was im Kleinbildbereich etwa 42 mm entspricht) und einem optischen Galilei-Sucher. Der eingebaute Speicher hat eine Kapazität von 128 MB, die Kamera mountet bis zu 16 GB micro SD-Karten (und es lasen sich problemlos die schnellen SDHC-Karten verwenden). Ihre Energie bezieht die Kamera über einen speziell für dieses Modell konzipierten Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 250 mAh.
Ein separates Modul, dass ein 1,5 Zoll-LCD-Dislay und einen Elektronenblitz enthält, kann mit einem Handgriff an die Kamera gesteckt werden. Ist dieses Modul einmal nicht zur Hand, wartet die DSC immerhin mit einem hellen LED-Weißlichtblitz auf. Das Blitzmodul wiederum verfügt über einen eigenen Akku – dieses Energiekonzept bietet die Gewähr für eine ausdauernde Bereitschaft von Kamera und Modul.
Noch ein Wort zum Objektiv: Das Minoctar hat sich bewährt – es fand nicht nur in den klassischen Analogkameras sondern auch in der DSC von 2008 Verwendung. Neu bei der DSC silver ist, dass die Optik hier um einen zusätzlichen Schärfenring erweitert ist, der Aufnahmen in einem Abstand von 60cm, 110cm und einen unendlichen Fixfokus zulässt. Diese Abstandswerte sind gerastert, dazwischen kann die Schärfe stufenlos reguliert werden.
Mit einem Gewicht von 90 Gramm ist die Kamera überraschend leicht – das Gehäuse ist aus einer Kombination von Aluminium und Kunststoff gefertigt. Die kompakten Maße einer Minox dürften bekannt sein, der Vollständigkeit halber seien die Abmessungen der DSC von 86 x 30 x 21 mm genannt.

Die DSC silver in der Praxis
Vorab muss ich feststellen: In meiner Sammlung befindet sich keine Kamera, mit der sich diskreter fotografieren läst, wie mit der DSC. Sie ist klein und unauffällig, die Bilder werden völlig geräuschlos geschossen und mit ein wenig Übung des Fotografen bemerken selbst konzentrierte Personen in der Nähe nicht, dass fotografiert wird. Der Fixfokus garantiert scharfe Bilder auch dann, wenn die Kamera nicht mit beiden Händen gehalten wird. Zudem läst sie sich nahezu geräuschlos auslösen.
Die kleine Minox kann man eigentlich immer mitnehmen. Sie beult weder die Hemd- noch die Hosentasche aus und selbst in der kleinsten Handtasche findet sie Platz. Sie ist stets zu Hand, mit einem kurzen Druck auf den Power-Knopf ist sie betriebsbereit. Die Minox „bootet“ nicht – man schaltet sie ein und fotografiert. Selbst wenn man sie ausgeschaltet in der Hosentasche in ihrem Lederetui verwahrt, ist sie in weniger als zehn Sekunden herausgeholt, eingeschaltet und hat ihr erstes Bild geschossen. Das geht weder mit einer Spiegelreflexkamera noch mit einer Kompaktkamera derart schnell – und unauffällig.
Die DSC ist puristisch gestaltet und entsprechend einfach bedienbar. Auf der Kamera selbst befinden sich nur vier Tasten: Der Power-Knopf, zwei Tasten zum jeweiligen Auf- und Abwärtsblättern der Bilder im Slideshow-Modus und zum Aktivieren bzw. Deaktivieren des Blitzes und der Auslöser. Ein Stellrad ist auch vorhanden, mit dem man die Modi Foto, Film und Diashow wechseln kann. Auf der Kamera ist eine Status-LED angebracht, die Betriebsmodi in unterschiedlichen Farben darstellt. Wer sich nur kurz mit der Bedienung vertraut macht (die Bedienungsanleitung ist in klarverständlichem Deutsch abgefasst), der kann loslegen.
Bei Tageslicht und Außenaufnahmen gelingen die Bilder, wenn man sie nicht verwackelt, immer. Bei Anbruch der Dunkelheit empfiehlt sich der Rückgriff auf den Blitz. Der in der Kamera eingebaute LED-Blitz kann Objekte in einem Abstand von einem bis eineinhalb Metern ausreichend ausleuchten, in Zweifel empfiehlt sich aber die Verwendung des mitgelieferten Blitzgeräts. Hier sollte aber ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern zum Objekt eingehalten werden, weil die Kamera anderenfalls zum Überbelichten neigt.
Bilder sind schnell in Folge geschossen – wird eine schnelle SDHC-micro-SD Karte verwendet, braucht man nicht auf den Speichervorgang der Kamera zu warten und kann unmittelbar weiterfotografieren. So gelingen echte Schnappschüsse.
Wer beim Fotografieren auf die optische Kontrolle der Bilder nicht verzichten will, steckt das mitgelieferte Blitzgerät, das auch über einen eingebauten Monitor verfügt, an. Es rastet sicher an der Kamera ein und lässt sich durch Druck auf zwei Sicherungsknöpfe wieder entfernen. Auch das Blitzgerät ist, wenn es eingeschaltet wird, sofort startklar. Einstellungen im Menü können so vorgenommen werden (und bleiben auch dann gespeichert, wenn das Modul wieder abgenommen wird).
Die DSC stellt die Verschlusszeiten und den Weißabgleich automatisch ein. Wenn fotografiert wird, zeigt dies eine rote LED im optischen Sucher an, außerdem leuchtet die Status-LED während des Fotografierens nicht. So weiß man auch ohne angeschlossenes Blitzmodul, wenn ein Bild gemacht wird.

Datenübertragung zum Rechner
Angenehmerweise hält sich Minox an alle gebräuchlichen Standards. Das Laden der Kamera und die Datenübertragung zum PC laufen über eine gebräuchliche Highspeed-USB 2.0-Verbindung, die Kamera selbst bringt eine Mini-USB-Buchse mit (über die auch der Akku geladen wird).
Die am PC unter Windows angeschlossene Kamera wird als Wechseldatenträger erkannt. Am Mac unter OS X wird sie ebenfalls wie ein Flashspeicher gemountet und steht als eigenes Laufwerk auf dem Schreibtisch zur Verfügung. Hier ist zu erwähnen, dass die Minox tatsächlich als Speicher erkannt wird. iPhoto selbst startet beim Anschluss der Kamera nicht (getestet mit iLife 08, iPhoto Version 7.1.5 unter OS X 10.5.8 an einem MacBook). Wer denn wirklich iPhoto verwenden will, kann die Bilder aber selbstverständlich in iPhoto importieren. Die Bilder sind in Windeseile zum Rechner übertragen.
Tipp: Auch für die DSC gilt (wie für alle USB-Speicher), dass sie nach Verwendung unter Windows mit der Funktion „Hardware sicher entfernen“ bzw. unter OS X als Laufwerk über den Papierkorb gezogen sauber ungemounted werden will. Gegen eine unsaubere Trennung zeigt sich die Kamera erstaunlich robust. Einen Fehler durch unsauberes unmounten muss man schon quasi provozieren. Sollte sich die DSC wider Erwarten hierdurch doch einmal „aufhängen“, so kann sie auch ohne Blitzmodul durch gleichzeitigen Druck der Ein/Aus-Taste und dem Auslöser im Wiedergabemodus „warmgestartet“ werden.

Design und Haptik
Die DSC silver ist wertig verarbeitet. Das Gehäuse, gefertigt aus Aluminium und Kunststoff, vermittelt einen soliden Eindruck. Nichts wackelt oder hat Spiel. Aber nicht allein die Kamera selbst verfügt über diese hochwertige Haptik, auch das mitgelieferte Zubehör begeistert: Kamera und Blitzmodul ruhen bei der Lieferung exakt eingepasst im samtenen Bett einer edlen Holzschatulle. Geschützt werden Kamera und Blitzgerät durch passgenaue, weiche Echtlederetuis. Diese fühlen sich nicht nur hervorragend an – bereits nach der einwöchigen Testphase antizipiert sch, dass die Etuis bald eine wunderbare Patina bekommen werden. Den positiven Gesamteindruck rundet die schöne, silberne Sicherungskette, die beigelegt ist, ab.
Zum Lieferumfang gehören weiterhin alle nötigen Anschluss- und Ladekabel, ein Netzteil, die Bedienungsanleitung in Deutsch, Englisch und Französisch und eine kleine, liebevoll gestaltete Broschüre mit dem Titel „Der Mythos lebt!“, die einen Streifzug durch die über siebzig Jahre währende Minox Firmengeschichte enthält.

Minox versus Handykamera
Kamerahandys sind omnipräsent. Ihre Besitzer fotografieren und filmen alles und jeden und geben mit dem vors Gesicht gehaltenen Telefon mitunter ein skurriles Bild ab. In der Tat liefern die Kamerahandys heute mehr oder minder brauchbare Aufnahmen, aber diskret und stilvoll ist das Handygeknipse nicht.
Das berühmte iPhone 3GS mit seiner 3-Megapixel-Kamera erzeugt Bilder, die selbst den Laien nicht zu überzeugen vermögen. Immer kleinere Autofokusobjektive werden in immer dünneren Telefonen untergebracht. Die Kamera im Handy ist ein Feature, aber ist sie als solche auch ernst zu nehmen?
Kamerahandys haben im Wesentlichen zwei Nachteile: Sie lösen in der Regel nur sehr verzögert aus und liefern allenfalls eine durchschnittliche Bildqualität. Wesentlich schwerer wiegt aber der Umstand, dass das Fotografieren mit dem Handy nicht selten von den Mitmenschen als lästige Modeerscheinung unserer Tage wahrgenommen wird. Das Mobiltelefone beim fotografieren gerne auch einmal piepsen oder ein blechernes, künstliches „Verschlussgeräusch“ erzeugen, macht die Sache nicht besser.
Mit der Minox passiert das glücklicherweise nicht, denn die kleine Kamera drängt sich nicht in den Vordergrund und ermöglicht, dezent und dennoch spontan zu fotografieren. Und diesen Umstand danken die Motive aus einzigartigen Perspektiven. Wer würde mit einem Telefon auf der flachen Hand in Brusthöhe ein Bild machen? Die Minox lädt zu solchen „Experimenten“ geradezu ein und ist damit mehr als eine kleine Kamera – sie wird, einen kreativen Umgang mit ihrer einzigartigen Beschaffenheit vorausgesetzt, zum Werkzeug in der Hand des Künstlers.
Ihre Limitation, ihre Beschränkung auf die wesentlichen Funktionen ist dabei Herausforderung und Stilmittel zugleich. Somit ist das Fotografieren mit der Minox mindestens ein Statement gegen das uniforme Handygeknipse und gleichzeitig eröffnet es nicht gekannte Ausdrucksmöglichkeiten. Zwar ähnelt die Handhabung der DSC der ihrer analogen Vorfahren sehr, doch durch die Digitaltechnik erreichen die mit der DSC aufgenommenen Bilder ein wesentlich bessere Auflösung und Schärfe als sie im Filmformat 8 x 11 zu erreichen war.

Besonderheiten der Fotografie mit der Miniaturkamera
Fotoapparate sind technisches Gerät und haben deshalb Einfluss auf das Motiv. Berühmte Fotografen arbeiten seit jeher mit den technischen Gegebenheiten und Besonderheiten der Apparate. Das Kleinbildformat der Leica revolutionierte die Fotografie in den 1930er Jahren, die Ergebnisse der Lomokameras waren Mitte der 1990er Jahre stilprägend. Das gilt auch und besonders für die Digital Spy Camera.
Der unpretntiöse Einsatz, die Flexibilität bei der Perspektivwahl, das Spielen mit dem Schärfenring und die durch das puristische Konzept realisierbare Spontaneität erlauben es, Bilder zu machen, die man so mit einer herkömmlichen Kompaktkamera oder einer Spiegelreflexkamera nicht erzeugen kann. Die mit der Minox geschossenen Aufnahmen erreichen eine ganz eigene Qualität und erlauben intensive Konzentration auf das Motiv. Der Fotograf verliert sich im Umgang mit der DSC nicht in technischen Details, sein Horizont ist frei von den Konventionen der professionellen Fotografie und erlaubt das festhalten des Motivs im richtigen Augenblick. Das Ergebnis kann unerwartet ausfallen und hält Überraschungen bereit (zumindest dann, wenn man den Monitor im Blitzgerät bewusst nicht verwendet). Dies schärft nicht nu den eigene Blick sondern erweitet durch das in der Tendenz ergenisoffene Arbeiten mit der DSC den eigenen Horizont.

Die Community
license-to-shoot.de – unter dieser Webadresse versammeln sich die Besitzer eine DSC und tauschen Ihre Bilder und Informationen. Minox hat, passend zur DSC, diese Community geschaffen und bietet neben Informationen rund um die Kamera auch eine Google-Maps-Karte, die verrät, wo DSC-Besitzer wirken. Über die Galerien lässt sich einsehen, was dem Fotografen aus aller Herren Länder so vor die Line gekommen ist.

Fazit
Die DSC silver ist etwas Besonderes. Minox ist es vortrefflich gelungen, das weltbekannte Konzept erfolgreich ins Digitalzeitalter zu transponieren. Die DSC ist keine Urlaubsknipse und liefert auch nicht die Ergebnisse einer DSLR. Sie ermöglicht Bilder in eigenem Stil aus besonderen Perspektiven. Das Handling der Kamera ist unkompliziert, verstellt nicht den Blick auf das Motiv. Die Verarbeitung der DSC ist ebenso wertig wie das reichhaltige Zubehör und die sammelwürdige Aufmachung, die den ungeteilt positiven Gesamteindruck abrundet.

Ab Montag bei Netto: Das JAY tech Mini-Netbook für 99 Euro

Man erzählte mir heute, dass man in den Werbeprospekten gesehen habe, dass ein Discounter ein Netbook für 99 Euro im Angebot habe. Also habe ich mal die Wurfsendungen im Hausflur durchgesehen und bin tatsächlich fündig geworden:

Ab Montag, den 21. Juni gibt es also bei Netto das „JAY tech Mini-Netbook“ für 99 Euro.

Die Wurfsendung ist aber mit Informationen über die Ausstattung recht sparsam: Als Betriebssystem wird Windows CE verwendet, das Display soll 7 Zoll groß (oder klein) sein und das Netbook soll über 3 mal USB 2.0, einen SD-Kartenslot und WiFi verfügen. Und dann ist noch eine Softmaker Office Suite vorinstalliert. Das klingt ja ganz nett – aber: Was kann das Netbook denn wirklich? Ich habe das ganze Prospekt durchgesehen (mache ich sonst nie), aber keine weiteren Informationen gefunden.

Also schnell auf die JAY tech-Webseite geguckt und das Modell „9901“ gefunden. Das könnte es sein. Die technischen Daten stimmen, soweit angegeben, überein und das Produktfoto sieht identisch aus. Ich gehe davon aus, dass es sich beim Netto-Angebot um dieses Netbook handelt, sicher weiß ich es aber nicht.

Zuerst einmal erscheint das Netbook sensationell günstig – aber wenn man sich die Specs des „9901“ ansieht, kommen Zweifel: Als Prozessor wird ein 300 MHz langsamer VIA 8505 angegeben, diesen Prozessor kenne ich nicht – aber 300 MHz scheint mir doch sehr langsam, wenn man sich vor Augen hält, dass aktuelle Smartphones gerne mit 400 oder 500 MHz getaktet sind. Auch die 128 MB Arbeitsspeicher sind eine echt knappe Nummer – bei so wenig RAM ist es dann auch schon wurscht, dass es sich um schnellen DDRII-Speicher handelt. Und der „9901“ erweist sich auch beim Speicher als echtes Sparbrötchen: 2 GB „Flash-Festplatte“ sind verbaut – au weia! Als kleiner Trost mag aber gelten, dass das Netbook mit dem eingebauten SD/SDHC-Cardreader bis zu 32GB große Speicherkarten mounten soll.

Verspricht schon die Hardware keine auch nur annähernd zeitgemäße Performance, so muss man erst mal einen Blick auf die Software riskieren: Windows CE. Dieses Betriebssystem hatte ich in 2003 mal auf meinem damaligen Qtek 2020-Handy (damals mit einem 400 MHz-Prozessor). Windows CE bedeutet auch, dass „normale“ Windows-Software nicht lauffähig ist. Schnell mal OpenOffie, Firefox, Thunderbird o.ä. nachinstallieren ist also nicht. Lest Euch dazu auch mal den Wikipedia-Artikel zu CE durch.

Mit knapp 600 g ist das Netbook erstaunlich leicht – aber es ist auch nicht viel Technik drin. Der 1800 mAh starke Akku soll das Netbook über 2 Stunden mit Energie versorgen. Das Display löst nach Herstellerangaben 800 x 480 Pixel auf – das ist nicht prall, aber in Anbetracht der Tatsache, dass mit dem Netbook halbwegs ergonomisch gearbeitet werden soll, vertretbar.

Fazit: Wenn es sich beim Angebot von Netto um das „9901“ handeln sollte, was nicht sicher, aber doch sehr wahrscheinlich ist, kann ich nur sagen: Spart Euch den Hunderter. Zwar ist ein Netbook zu diesem Preis sehr verlockend, was man damit aber effektiv und sinnvoll anstellen kann, dürfte sich in einem recht überschaubaren Rahmen halten. Die Hardwaredaten stimmen einfach nicht mit den Anforderungen auch nur halbwegs moderner Software überein. Windows CE ist ein Betriebssystem, dass meines Erachtensnicht die für ein Netbook nötige Flexibilität nicht aufweist. Ob sich mit diesem Gerät zum Beispiel YouTube-Videos ansehen lassen (und das ruckelfrei), ist offen. Auch bleibt zu fragen, wie viele Peripheriegeräte mit nativen Treibern für CE angeboten werden (ich kann mir nicht vorstellen, dass es z.B. einen DVB-T Stick gibt, der mit dieser Minimalkonfiguration arbeitet und CE-Treiber mitbringt – in diesen Tagen möchte man aber gerne mal ein WM-Spiel auf dem Netbook gucken). Hauptspeicher und Prozessorleistung sind äußerst knapp bemessen. Für etwa 150 Euro mehr bekommt man schon zeitgemäß ausgestattete Geräte. Ich denke, dass der sehr günstige Preis einen zu großen Tribut in Sachen Performance und Flexibilität fordert.

Kleiner Witz am Rande: Auf den Webseiten von Netto scheint man sich dessen bewusst zu sein und bewirbt das Gerät gar mit einem Kampfpreis von 99 Cent! 😉

PE-Podcast Sonderausgabe: Organisationsentwicklung

Heute darf ich Euch mit einer neuen Sonderausgabe des PE-Podcasts zum Thema Organisationsentwicklung beglücken. Herr Altmann, Herr Engel und Herr Kozinowski standen mir Rede und Antwort und gehen zum Thema systemische OE in die Tiefe. Was macht systemische OE eigentlich aus? Woher kommt sie und welche Anleihen aus Soziologie und Psychologie nimmt sie? Wie wird man Organisationsentwicker und welche Fähigkeiten sollte man dafür mitbringen? Und wo liegen die Grenzen der Organisationsentwicklung?

Download Personalentwickler-Podcast OE HiFi (mp3, 320kbps, 144 MB)

Download Personalentwickler-Podcast OE LoFi (mp3, 96 kbps, 43 MB)

Achtung: Weil ich bei meinem Webspace etwas mit dem Platz haushalten muss, kann ich diese Dateien nur etwa ein halbes Jahr oben halten – danach werden sie auf einen offiziellen Server umziehen. Ich gebe rechtzeitig Bescheid.

Kunden gewinnen, Leads generieren und Wettbewerber analysieren – einfach gemacht mit marketingshop.de

[Trigami-Anzeige] Marketing ist für kleine und mittelständische Unternehmen sowie für Freiberufler und Existenzgründer eine tagtägliche Herausforderung, denn unbestritten ist, dass Marketing notwendig ist. Wenn große Budgets und viel Manpower zur Verfügung steht, dann ist Marketing kein Problem – doch das ist die Ausnahme. Gerade in Krisenzeiten werden Budgets gekürzt, auch Marketingbudgets. Und nicht selten werden gerade in KMUs Neu- oder Quereinsteiger mit Marketingaufgaben betraut.

In dieser Situation wäre eine Toolbox genehm, aus der man sich je nach Aufgabenstellung und Anforderung bedienen kann.

marketingshop.de, ein Portal der Berliner Media Innovation GmbH, bietet genau das: Eine Toolbox, ein Baukastensystem, mit dem sich Marketeers je nach Anforderungen und gewünschter Strategie Services, Tools, Informationen und Trends zusammenstellen können. Doch marketingshop.de ist mehr als eine „Toolbox“, wie schon das Wort Services verrät.

Beispielshalber sei einmal das Wettbewerber-SPY-System genannt, hier geht es natürlich nicht um Spionage sondern um eine ausgeklügelte Strategie um einen möglichst umfänglichen Benchmark erstellen zu können (und der bedingt – gerade bei hochspezialisierten Dienstleistern und Produzenten – eine detaillierte Kenntnis über Produkte, Angebote und Marketingaktivitäten der Mitbewerber). Dieses System inkludiert nicht nur die Analyse der eigenen Webseite im Kontext der Seiten von Mitbewerbern sondern fährt auch eine Stärken-Schwächen-Analyse. Auch lassen sich AdSense-Kampagnen, Top-Keywords oder der Seitentraffic der Mitbewerber analysieren und vieles mehr. Ein so umfänglicher Benchmark ist in KMUs eher unüblich, weil er sehr zeitintensiv ist und nicht nur einmalig stattfinden darf sondern erst in der Kontinuität wertvolle Informationen liefert. Eine gute Positionierung der eigenen Produkte und Dienstleistungen im Markt ist kein Zustand sondern ein Prozess. Das System von marketingshop.de ermöglicht ein monatliches Reporting – zu einem Preis, der selbst von studentischen Hilfskräften nicht getoppt werden kann.

Doch das Wettbewerber-SPY-System ist bei Weitem nicht alles. marketingshop.de deckt alle wesentlichen Marketing-Disziplinen – von der Neukundengewinnung, PR, über Online Reputation Management bis hin zu Web Solutions – ab. Als Paketlösung kann, dem Wettbewerber-SPY-System ähnlich, auch das Neukunden-System gebucht werden. Das Neukunden-System bietet eine Fülle wichtiger Analysen, Informationen, Verkaufsmailingvorlagen, Werbung in einem führenden Branchenverzeichnis, redaktionelle Prüfung von PR-Texten und Online-Veröffentlichung derselben und vieles mehr. Selbst routinierte Marketingstrategen würden, um alleine alle Items des Pakets abbilden zu können, umfangreiche Checklisten (die im Paket ebenfalls inkludiert sind) benötigen.

Last but not least sei von den Paketen noch das Marketing-Erfolgs-System genannt, ein günstiges Bundle, dass neben Vorlagen und e-Books auch Checklisten, Mailsupport und einen monatlichen Infobrief zur Neukundengewinnung mit aktuellen Impulsen enthält.

Neukundengewinnung, Leadgenerierung, PR, Direct Marketing, das sind nur einige wenige der Themen, die der Infopool, der Bestandteil der Pakete ist, abbildet.

Selbstverständlich sind diese Systeme untereinander beliebig kombinierbar, der Marketeer wählt nur, was er braucht. Dieses Höchstmaß an Flexibilität ist einer der USPs von marketingshop.de. Und der Marketeer hat für besondere und alltägliche Herausforderungen eine wertvolle Toolsammlung an der Hand, kann sich Inspiration im umfangreichen Archiv von Fachartikeln holen und bekommt durch case studys best practices vermittelt.

Diese Informationen müssen nicht lange gesucht werden, die I-Media Infobase strukturiert die Materialfülle zum sofortigen Zugriff vor. marketingshop.de ist auf facebook vertreten. Jetzt zum Angebot.

Vuvuzela-Filter

Ich bin ja kein großer Fußballfan, aber die diesjährige WM ist schon extrem beschissen, denn egal ob im Radio oder im Fernsehen – aus jedem Lautsprecher nervt das monotone, mittelfrequente Tröten dieser Vuvuzelas. Es geht mir extrem auf den Saque!

Gestern beim Grillen habe ich das Problem mal angesprochen und insbesondere Wacki vertrat die Meinung, dass es praktikabel nicht möglich ist, dieses Getröte herauszufiltern.

Nun aber darf ich alle Zweifler eines Besseren belehren:

Hier ist er, der Vuvuzela-Filter!! (@Wacki: Her wird exemplarisch ein Mac verwendet, FTW! FTW!!!).

Bitte, liebes ZDF, implementiert das mal zur zweiten Halbzeit!!!

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