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Sherlock Holmes

Sherlock Holmes, der Urvater der Meisterdetektive und sein getreuer Gefährte, Dr. Watson sind wiederkehrende Begleiter eines jeden Krimifans. Und so hat es Thorsten, Markus und mich heute ins Kino gezogen zu Guy Ritchies „Sherlock Holmes„-Verfilmung. Viel hatte ich eigentlich nicht erwartet, aber es gab viel zu sehe n – und ich bin begeistert.

In den Sherlock Holms-Filmen der 50er Jahre war der dort gezeigte Detektiv immer etwas überheblich, aristokratisch und sehr bräsig. Im Jahr 2010 ist er das nicht mehr – er ist topfit, verschmitzt, unverspannt und hat einen richtig liebenswerten proletarischen Charme. Sonst aber ist der Krimi sehr klassisch fotografiert – was ihm sehr sehr gut tut!

Holmes und Watson stellen den Ritualmörder Lord Blackwood und bringen ihn so an den Strang. Dumm nur, dass Blackwood zum einen wieder aufersteht, weitermordet und auch die Weltherrschaft an sich zu reißen sucht. Das muss natürlich verhindert werden und hier dürfen sich Holmes und Watson der Hilfe des befreundeten Inspector Lestrade und seiner ehemaligen Kontrahentin, der kriminellen wie faszinierenden Irene Adler.

Es ist ein wirklich schöner, gut gemachter Krimi mit wunderbarer Kulisse. Man muss sich allerdings daran gewöhnen, dass Sherlock Holmes hier nicht nur eine Denkmaschine und Dein Detektiv sondern auch ein Actionheld ist. Das fand ich im ersten Moment etwas komisch, man gewöhnt sich aber daran (etliches der Actionszenen wird in Zeitlupe dargestellt – das sind sehr nette Effekte).

Wir haben den Film heute digital gesehen und von der Laufruhe des Bildes und der Klarheit war ich – soweit ich das beurteilen kann – begeistert.

AKG K 514 – Preisbrecher mit leichten Schwächen

Heute unterziehe ich den Kopfhörer AKG K 514 einem Kurztest, nachdem ich vom Sennheiser HD465 recht enttäuscht war. Einige Bemerkungen stelle ich voran, damit verständlich wird, worum es im Wesentlichen geht:

Der 514er ist ein billiger Kopfhörer, denn er kostet im Schnitt 40 Euro. Damit ist er natürlich teurer als viele „Ohrstöpsel“, aber einen anständigen Kopfhörer für die Stereoanlage unter 100 Euro zu finden, ist recht schwer, wie ich mittlerweile festgestellt habe. Warum dann ein so günstiger Kopfhörer? Ich will einen KH, der robust und günstig ist, in der „Zweitwohnung“ seinen Dienst versieht, mal mitgenommen werden kann, ohne Angst haben zu müssen, dass er einem geklaut wird, einen KH, den man mal an den Fernseher anschließen kann und der nicht so filigran gearbeitet ist, dass man beim Tragen im Bett Gefahr läuft, ihn zu ruinieren – kurz: Gesucht ist ein günstiger Allrounder für alle Tage.

Was muss er können und was nicht? Dass man in der Preisklasse diesseits der 50 Euro keinen linearen und streng analytischen Kopfhörer erwarten darf, mit dem Monitoring eigener Aufnahmen möglich ist, versteht sich von selbst. Bei etlichen günstigen Kopfhörern musste ich beobachten, dass die Klangcharakteristik dem Massengeschmack der für diese Preisklasse in Frage kommenden Kundschaft angepasst ist (das sind m.E. Jugendliche und junge Erwachsene, sie hören gerne – um mal diesen altmodischen Begriff zu bemühen – U-Musik und wünschen viel Höhen und viel Bass). Das ist echt in Ordnung so. Aber der KH darf für meinen Geschmack nicht nur mit klirrenden Höhen und abgrundtiefen Bässen kokettieren – er muss, im Rahmen dessen, was sich für das Geld realisieren lässt, schon ein ausgewogenes und unafdringliches Klangbild haben. Ich verrate schon mal, dass der AKG das recht ordentlich hinbekommt, der HD 465 hatte hier große Schwächen.

Komme ich also zuerst zum Klang: Der AKG hat hier durchaus Stärken, klingt er doch rund und musikalisch. Im Mittenbereich, bei Piano und Sprache macht er eine gute Figur, im Bassbereich ist er erstaunlich verzerrungssstabil (trotz erst etwa 15 Stunden Einspielzeit), er löst aber nur durchschnittlich auf. Hohe Frequenzen gibt er leicht dumpf wieder, wirkt etwas unsauber. Auch die Agilität ist nicht allzu hoch – K 240, HD 595 und selbst der preislich vergleichbare Beyerdynamic DT 235 spielen hier deutlich leichter, luftiger und direkter (die beiden ersten kosten allerdings gerne das Vierfache). Mir gefällt der Gesamteindruck: Man kann mit diesem Kopfhörer gut Hörbücher oder ein Jazzalbum hören, ohne nach einer Stunde genervt zu sein. Im Bassbereich arbeitet der KH erstaunlich verzerrungsstabil, im Hochtonbereich löst er zu wenig auf, klirrt und zischt aber auch nicht. Besonders dem Hochtonbereich und dem etwas mageren Detailreichtum versuche ich mit einer großzügigen Einspielzeit noch beizukommen. Ein Rezensent bei Amazon schreibt, dass man dem KH vier bis fünf Stunden Einspielzeit gönnen soll – ich bin der Meinung, dass man das Einbrennen durchaus auf 50 bis 100 Stunden ausdenhen darf (!), denn bei den zehn Stunden white noise und den fünf Stunden Sweeping über das ganze abbildbare Frequenzspektrum hat sich hier im Wesentlichen noch nichts gebessert.

Zur Verarbeitung: Der KH ist ordentlich verarbeitet, er wirkt ein wenig klobig, es wurde viel mit Kunsstoff gearbeitet, aber nicht ausschließlich. Auch beim K 514 kommt das bei AKG typische Zugband zum Einsatz – es kann, das zeigt die Erfahrung, ausleiern – aber erst nach Jahren war das bei meinen anderen AKGs der Fall (141, 240 und zeitweise K77). Das Zugband ist der Garant, dass der Kopfhörer so gut wie jedem passt. Im Gegensatz zu den teureren Kopfhörern ist beim 514er das Ohrpolster aus Kustleder. Kunstleder kann, im Gegensatz zu Echtleder oder Stoff, im Aufliegebereich zu Schwitzen führen. Ich habe damit kein Problem, wer aber weiß, dass er dazu neigt, der sollte sich das überlegen. Diese Ohrpolster sind zudem nicht wechselbar (sic!), dafür ist Kunstleder bei der Reinigung ein sehr dankbares Material. Die Schalen sind aus Kunststoff, sie sind robust und ordentlich verarbeitet, das ist aber weder optisch noch vom Material her etwas besonderes. Der Bügel hingegen ist aus Metall, sehr robust und mit Kunststoff beschichtet. Die Haptik würde ich insgesamt als wertig bezeichnen und auf den ersten Blick lässt sich auch keine Sollbruchstelle entdecken.

Vom Design her hat der Kopfhörer, trotz der Trendfarbe „mocca“ einen etwas rustikalen Touch.

Das Kabel ist drei Meter lang, nicht steckbar und für meinen Geschmack ein wenig zu steif. Angepresst ist der recht diskrete 3,5mm Klinkenstecker. Es liegt ein ziemlich lumpiger Adapter auf 6,3mm Klinke bei, schraubbar ist da nix und es scheint, als wäre der KH für den Betrieb an iPod, Notebook und Co. konzipiert. Der recht kleine Klinkenstecker ist aber besonders beim mobilen Einsatz ein echter Vorteil. Und das Kabel wird übrigens einseitig zugeführt (das finde ich persönlich angenehm).

Warum ist der K 515 ein Preisbrecher? Weil er für 40 Euro in der 80-Euro-Klasse spielt. Punkt. Weil er sauber verarbeitet ist. Weil er sich angenehm trägt. Und weil er mit einer Impedanz von 32 Ohm eine Menge aus dem Signal holt. Weil ich keine preisliche Alternative kenne. Der Übertragungsbereich von 18 Hz bis 22 KHz ist ordentlich. Ich würde ihn in der Mittelklasse sehen, mit Potenzial. HiFi-Test sieht ihn mit einer Gesamtwertung von 1,4 bereits in der Oberklasse (ich nicht), iPod&more bewertet ihn mit gut, das ist nachvollziehbar und selbst die recht kritische stereoplay kann ihm ein „befriedigend“ abringen und vergibt 42 Gesamtpunkte (zum Vergleich: Der Stax SRS-404 Signature, ein Elektrostat-Referenzhörer weit jenseits der 2000-Euro-Marke erreicht 79 Gesamtpunkte).  Und: Der Klang gefällt mir: Trotz suboptimaler Präzision und geringer Linearität ist der Klang differenziert, warm und musikalisch. Der Kopfhörer stresst nicht. Für 40 Euro. Das ist eine Leistung.

Wer sollte den Kopfhörer nicht kaufen? Mir scheint er für Audioproduktion nicht ausreichnd. Es ist ein Consumerprodukt, ein „Schönklinger“. Ich denke, dass sich zum Beispiel Grundrauschen nur unzureichend beurteilen lässt, ebenso zu stark vorgewählte Hochtöne. Monitoring ist nicht die Stärke des Hörers. Wer den Kopfhörer ausschließlich an einer 6,3mm Klinkenbuchse betreibt, mag den Stecker und den lediglich aufsetzbaren, nicht schraubbaren Adapter als Manko empfinden. Wer am Kopf zum Schwitzen neigt, suche sich einen Kopfhörer mit wechselbaren Ohrpolstern, die nicht aus Kunstleder gefertigt sind.

Nettes Feature: Links und Rechts können durch Braillezeichen auseinandergehalten werden.

Kopfhörer einspielen/einbrennen?

Im Hifi-Bereich (besonders in sog. „High-End“-Segment) gibt es ja allerlei Voodoo. Und das Einspielen, auch Einbrennen genannt, von Lautsprechern und Kopfhörern ist immer wieder dem Verdacht ausgesetzt, nutzlos zu sein. Ich kann hier keinen wissenschaftlichen Beweis antreten, dass das Einbrennen von Kopfhörern wirklich etwas bringt, bei Lautsprechern bin ich aber überzeugt, dass es sinnvoll ist.

Und im Gegensatz zu vielen Voodoo-High-End-Angeboten ist das Einspielen bzw. Einbrennen eine sehr kostengünstige Sache, kostet es in der Regel nur etwas Strom.

Früher, als die Gummistiefel noch aus Holz waren, haben wir neue Kopfhörer und Boxen immer mit „weißem Rauschen“ eingespielt, das eigentlich ein sehr dreckiges, graues Rauschen war, bezogen wir es doch von einem Tuner, der einfach auf eine freie Frequenz im UKW-Modus eingestellt wurde und dem wir die Antennenstecker abzogen. Wenn dann „rosa Rauschen“ benötigt wurde, haben wir einfach die Loudness-Taste gedrückt und die Höhen herausgenommen. Dieses Signal in moderater Lautstärke über mehrere Tage, gerne mit Unterbrechungen versehen, auf Kopfhörer oder Lautsprecher gegeben, stellte das Einbrennen dar.

Der Hintergedanke dieses Vorgehens ist recht einfach: Diese Signalart ist eine Quasiaddition aller technisch vom System abbildbarer Frequenzen. Damit kann sich dann das Equipment einschwingen.

Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass das Einbrennen nahezu kostenneutral vonstatten geht, denn einen Tuner hat man in der Regel und man muss nur einige Kilowattstunden für den Verbrauch des Tuners aufwenden (das dürfte sich im unteren einstelligen Eurobereich bewegen). Zudem ist das Einspielen, sodenn man die Lautstärke nicht zu hoch wählt und den LS/Kopfhörer so nicht „durchschießt“, ein gefahrloses Unterfangen und man verliert die Garantie nicht.

Nun kommen Stimmen auf, die dieses einfache Verfahren kritisieren und vorschlagen, mehrere Frequenzen repetitiv auf den Kopfhörer zu legen. Um das zu erreichen, kann man recht teure „Einbrenn-CDs“ kaufen – oder man macht sich selbst eine bzw. lässt den Computer die Arbeit erledigen.

Mit Programmen wie Soundforge, die einen eigenen Synthesizer an Bord haben, kann man sich so etwas selbst mit wenigen Mausklicks basteln. Wer nicht basteln will, bekommt das geeignete Material kostenlos zum Download. Und obendrein gibt es  noch eine kleine Freeware, die den Job fast automatisch macht (wenn die Soundkarte eine gute Qualität hat – sonst wird das nichts!!).

Michi, der gerade dabei ist, seinen HD 595 gut einzubrennen, hat mich auf die Seite BurnInWave aufmerksam gemacht. Hier finden sich zum einen passende Wave-Snippets für hohe und tiefe Frequenzen und zum anderen auch die Freeware-Software „Burninwave Generator“.

Besagte Wave-Dateien lassen sich herunterladen und auf eine CD brennen, die dann im Repeat-Modus Lautsprecher und Boxen einbennen. Der „Burninwave Generator“ erledigt diesen Job teilautomatisiert – aber nur dann, wenn man über ein sehr gute Soundkarte verfügt:

Nachdem die Software nur für Windows-Systeme verfügbar ist, haben wir, Michi und ich, diese auf unseren Notebooks (ich habe ein HP-Notebook, Michi ein aktuelles Medion-Notebook) getestet. Es fällt auf: Bei beiden Rechnern reicht die Qualität des Frequenzgenerators der Soundkarte nicht – meine Soundkarte erzeugt zwischen 30 und 80 Hz ein ganz übles hochtönendes Störsignal, hier offenbaren sich die Mängel der billigen On-board-Chips. Bei Michi, so sagte er mir gestern, verhält sich das recht ähnlich. Es bedarf schon einer guten externen Soundkarte, um die reine Frequenz zu bekommen!

Was kann man tun? Ich lade die entsprechenden WAVs herunter und brenne eine CD, mit der ich dann meinen AKG einspiele (das geht auch an meinem Mac). Seit Mittwoch läuft der 50-Euro-Klasse AKG bei mir teilweise mit „weißem Rauschen“ vom Tuner und nun gönne ich ihm noch zwei Tage reine Frequenz und ich bin der Meinung, dass er gerade im Tieftonbereich besser wurde und weniger zu Verzerrungen neigt. Über den eingebrannten Kopfhörer berichte ich ein andermal.

Voodoo? Ich weiß es nicht. Aber kaputt macht man damit nichts.

Dinge, die die Welt nicht braucht. Heute: iPad

Es ist schon seltsam, wenn von interessierten Freaks vor dem Release zusammengesponnenen Designstudien besser aussehen, als das dann vorgestelle Gerät im Original. Und wenn dann noch vielzitierte Tech-Journalisten von „an iPhone on steroids“ sprechen, ist schon klar: Hier geht es um das iPad, ein Gerät, dass vom Format her weder als iPod, Telefon oder PDA durchgeht, für ein Note- oder Netbook zu wenig Power (und Features) hat und sonst auch zu nichts wirklich nütze scheint.

Aber: Es ist ein Apfel drauf und die Apfeljünger bekommen beim Anblick jeglichen angebissenen Stück Obsts immer so verklärte Augen:

Jetzt also ist es da, das Un-Handy, das Un-Net/Notebook, der Un-PDA. Ich habe lange nachgedacht, wofür man so ein Ding sinnvoll einsetzen kann. Ich komme zu dem Schluss: Zu nichts.

Zum Tippen will ich eine Tastatur, zum Lesen von eBooks oder Zeitungen will ich ein eInk-Screen und für alle anderen Funktionen ist das Teil zu groß. Oder meine Manteltasche zu klein (eine Manteltasche im A4-Format dürfte ziemlich scheiße aussehen, da nutzt auch der Stylefaktor des iSlate iPad nix mehr).

Ein optisches Laufwerk? Gibt es natürlich nicht. Aber es gibt noch nicht mal einen SD-Slot. USB? Nö. Peripherie, so die denn Sinn machen würde, muss entweder ans iPod-Dock mittels Adapter angeklemmt oder via Bluetooth connected werden.

Photoshop? Mein Finger ist zu breit. Grafiktablett? Macht Wacom traditionell besser (und mein Finger ist zu breit). Servierplatte für Häppchen? Dürfte klappen. Ist aber, glaube ich, nicht spülmaschinenfest. Und mit der Hand spüle ich das Ding nicht! Also eher: Nein. Das Ding ist eher ein digitaler Bilderrahmen mit Tochzeugs. Aber hier wurde von Apple die Öse zum aufhängen vergessen.

Was kann man damit machen?? (Sagt´s mir in den Kommentaren, ich bin, entgegen anderslautender Behauptungen, durchaus lernfähig…)

TV in retro

Röhrenfernseher verschwinden vom Markt. Und zwar mit enormer Geschwindigkeit. Zwar werden zu Spottpreisen immer noch kleine tragbare Röhrenfernseher im Supermarkt angeboten – aber deren Tage sind gezählt. Wie lässt sich heute also noch ein Röhrenfernseher verkaufen? Ganz einfach: Über das Retro-Image (und die gute alte Braunsche Röhre ist retro – zumindest bei Fernsehern).

LG hat also einen neuen Röhrenfernseher im Retrodesign im Portfolio (leider nur in Korea) und das Konzept, einen technologisch überholten Fernseher in richtig altes Design zu packen ist sehr sehr sexy:

Und so ist es kein Wunder, dass das Ding „classic tv“ heißt. Was kann der Fernseher? Fernsehsendungen zeigen. Und Ton soll er auch haben. Und einen Videoeingang. Die Antenne, soviel wird im Blog von LG verraten, ist nicht nur Designelement sondern funktioniert auch (ob das Ding auch DVB-T hat, darüber schweigt man sich aus), ebenso der einem alten Kanalwahl-Trommelschalter nachempfundene Tuningknopf.

Freilich ist der Fernseher in Farbe, man kann sich für das richtige Retrofeeling das Bild aber auch in Sepiatönen oder schwarz/weiß anzeigen lassen (einen alten Fernseher mit sepiafarbenem Bild habe ich noch NIE gesehen, sowas taten früher nur sehr kaputte Farbfernseher).

Man muss LG eines lassen: Die quasi unverkäuflichen CRTs als „retro“ aufzumotzen ist schon ein sehr guter Marketinggag, wenn auch nicht ganz neu:

Die italienische Radio-und-TV-Schmiede Brionvega hat seit mehreren Jahren die Klassiker Doney und Algol im Programm – und sie sind nach wie vor in ausgesuchten Designläden neu zu haben.

Allerdings muss auch gesagt sein, dass gutes italienisches Design eben auch seinen Preis hat. Der Algol kostet 699,– und der Doney 799,– Euro Straßenpreis. Der LG „classic tv“ soll mit etwa 150,– Euro zu Buche schlagen (immer noch sauteuer für ne Sechunddreißigerröhrenglotze!), allerdings muss man jemanden finden, der einem das Ding aus Korea mitbringt… (Bildnachweis: LG Korea Press; Super Fluo)

Sennheiser HD 595 angetestet

Gestern hatte ich die Gelegenheit, den HD 595 für eine gewisse Zeit und vor Zeugen mit unterschiedlichen Musikmaterial zu testen. Michael hat ihn mir mitgebracht, weil er sich kaum vorstellen konnte, dass ich vom HD 465 so enttäuscht war. Nun kann man den 595 (kostet etwa 130 Euro) mit dem 465 (kostet knapp 50 Euro) nicht wirklich vergleichen, auch waren beide Kopfhörer noch nicht eingespielt und auch die Impedanz ist unterschiedlich, aber ich will trotzdem mal meine Eindrücke nach dem Test beschreiben, auch zur Ehrenrettung der Fa. Sennheiser (die sich nichts desto trotz für den HD 465 kräftig schämen sollte!!).

Klanglich ist der 595 überraschend linear, er kann es hier mit seinen Konkurrenten von AKG und Sony in dieser Preisklasse locker aufnehmen. Abbildung und Transparenz sind sehr gut, trotzdem ist der Kopfhörer nicht zu analytisch.

Seine Musikalität schöpfte er bei der Pianosection von Milky Lasers Kitchen voll aus – aber eben nur bei der Pianosection. Der Song Kitchen ist für ein erstes Antesten in meinen Augen Ohren deshalb gut geeignet, weil hier, jeweils kompositorisch gut getrennt, Jazz und Pop in vollem Dynamikumfang zu hören ist und nicht zuviel Synthie die Beurteilbarkeit einschränkt. Danach hörte ich etwas unkomprimiertes Material vom iPod. Zuletzt führten wir uns von Platte eine interpretatorisch wie technisch äußerst gelungene Aufnahme der Carmina Burana zu Gemüte.

Nun komme ich zu dem Schluss, dass sie der Kopfhörer im Besonderen für Hörer von Jazz und Klassik eignet. Er klingt transparent und sauber, die Mitten sind ausgewogen, die Höhen transparent (eine Idee zu spitz, aber wirklich nur eine Idee – man kann es fast vernachlässigen). Die räumliche Abbildung ist, wenn die Aufnahme das hergibt – optimal. Instrumente sind bei unkomprimiertem oder komplett analog produziertem und wiedergegebenem Material problemlos ortbar, eine Disziplin, in der der Sennheiser auch teurere Hörer schlägt. Der Klang ist luftig und musikalisch, ich war richtig begeistert.

Im Bassbereich schwächelt der Kopfhörer: Hier könnten die Bässe etwas direkter, knackiger und schneller klingen, der Bass will sich nicht so recht in das sonst sehr harmonische Klangbild integrieren. Und bei sehr tiefen/lauten Bässen neigt der Hörer sehr schnell und unvermittelt zu Verzerrungen – das ist ärgerlich. Kids, die mit zum Anschlag aufgedrehtem Lautstärkeregler damit Techno hören wollen, haben damit keinen Spaß (und manchmal will ich Techno hören – mit Lautstärkeregler gaaanz rechts). Das macht der 595 nicht mit.

Zum Tragekomfort: Die Ohren (auch größere) sind frei, stoßen nirgends an und der Kopfhörer sitzt hervorragend. Er ist wirklich bequem zu tragen, nicht allzuschwer und macht einen dennoch robusten Eindruck. Es ist einer der Kopfhörer, die sich wirklich lange und bequem tragen lassen, was insbesondere den Ohrpolstern aus Velours geschuldet ist. Diese sind sehr aufwändig und hochwertig verarbeitet. Ich lege als Brillenträger auf die Ohrpolster, deren Material und Weichheit großen wert. Mit den Brillenbügeln gibt es überhaupt keine Probleme, auch drückt sonst nichts – das ist wirklich die Ausnahme und für mein Empfinden optimal konstruiert.

Für den stationären Gebrauch ist der Kopfhörer ein echt feines Teil. Für den mobilen Gebrauch ist er zum einen zu schade und zum anderen auch sehr ungeeignet. Konstruktionsbedingt vermag der Kopfhörer das „Abfallgeräusch“ so gut wie gar nicht zu dämpfen (was aus akustischen Gesichtspunkten ein Vorteil sein mag – für den, der den Kopfhörer aufhat). Alle im Raum anwesenden Personen können bei mittlerer Lautstärke „mithören“. Im Großraumbüro oder in der Trambahn will man das nicht. Zudem hat der Kopfhörer „nur“ einen 6,3 mm – Klinkenanschluss und kann am iPod z.B. nur mit Adapter betrieben werden (womit dann aber Stecker und Adapter zu groß, zu wuchtig werden – das ist im mobilen Einsatz nicht sinnvoll).

Fazit: Ein sehr anständiger Kopfhörer, der sein Geld wert ist und streckenweise sogar zu begeistern vermag. Er wäre, würde er im Bassbereich verzerrungsfrei und mit mehr Agilität spielen, ein echter Preisbrecher. Wer mit den Schwächen im Bassbereich leben kann, findet in ihm eine durchaus überlegenswerte Alternative – und wer im Budgetrahmen von 130 Euro einen Kopfhörer sucht, sollte ihn gehört haben. (Bildnachweis: Sennheiser Brandzone)

Sennheiser HD 465 angetestet

Die Tage habe ich mir den Kopfhörer Sennheiser HD 465 bestellt, ein offenes Modell aus der 50 Euro-Klasse und ich hatte aufgrund diverser guter Bewertungen auf Amazon auch gewisse Erwartungen – diese wurden aber enttäuscht.

Was das Bild nur schwer vermitteln kann, ist die Größe des Kopfhörers – er ist im Wesentlichen nicht kleiner als ein K240, aber bedeutend schwerer und klobiger. Und trotz der offenen Bauweise fand ich den Tragekomfort des Kopfhörers als sehr niedrig. Ungünstig wirkt sich nicht nur das Gewicht des Hörers aus sondern auch die Tatsache, dass der Bügel ordentlich fest sitzt – unangenehm fest. Die Ohrmuscheln werden richtig an die Lauscher gepresst, das ist natürlich unangenehm.

Der HD 465 wartet mit einem an und für sich sinnvollen Feature auf – das Kabel ist nicht mit dem Kopfhörer fest verbunden sondern gesteckt – und das mit einem 3,5mm-Standard-Klinkenstecker. Eine gute Idee, denn sollte das Kabel einmal Schaden genommen haben, kann es problemlos gewechselt werden. Allerdings ist diese gute Idee nicht besonders gut umgesetzt. Ein einfaches Klinkenkabel kann aufgrund der schmalen Einfassung der Buchse nämlich nicht verwendet werden und da die Buchse im Kopfhörer recht tief verbaut ist, dürfte auch ein „zurechtgefeilter“ Standardstecker nicht so ohne Weiteres passen. Hier wird man wohl notgedrungen ein Originalkabel verwenden müssen – ein Feature, das keines ist.

Auch der Stecker, der ins Endgerät gehört ist suboptimal. Wenn der 6,3mm- – Adapter aufgeschraubt ist, sieht der Stecker noch halbwegs vernünftig aus – aber: Der Stecker selbst ist dicker als die 30GB Version des iPod Video. Und lang . Und schwer. Und damit verbietet sich eigentlich schon der mobile Einsatz am iPod, denn bei einem so großen „Hebel“ liefe man Gefahr, die Buchse des iPods zu ruinieren.

Nun aber zum Wichtigsten: Der Klang ist enttäuschend. Hochtöne werden gar nicht oder unnatürlich dunpf wiedergegeben, damit ist die Transparenz des Klangs hinüber. Erschwerend kommt der wenig agile und schwammige Bass hinzu, der selbst bei mittlerem Pegel schnell zur Verzerrung neigt. Im Mitteltonbereich ist der Klang überraschend präsent, Sprache wird überraschend gut wiedergegeben, aber Musik kann mit diesem Kopfhörer nicht genossen werden.

Lounge, House, Jazz – eine Katastrophe. Der Bass vermatscht das Klangbild, die miserable Abbildung des Hochtons kann dem „Matsch“ nicht kompensieren, das Klangbild ist nicht dynamisch, unausgewogen, intransparent. Die Verzerrungen im Tiefenbereich stören das Klangbild stark.

Der HD 465 ist ein zu schwerer und äußerst unkomfortabler Kopfhörer mit einem selbst in der 50 Euro-Klasse inakzeptablen Klang. Ich kann ihn trotz der Stärken bei der Sprachwiedergabe und dem angenehmen Mittelton nicht empfehlen.

Pizza Apollo

Gestern haben wir uns beim Apollo-Pizzaservice in der Sandstraße was geklickt. An und für sich nichts besonderes – nur schreibe ich Euch allen zur Warnung darüber.

Zwar war man dort sehr nett und höflich und das Essen kam auch nach der avisierten dreiviertel Stunde, aber was da kam – urgh!

Die Pizza selbst war halt hart und mit irgendeinem indischen Gewürz versehen und lauwarm. Im italienischen Salat ein sehr seltsames Dressing und Eier, die schon bessere Tage gesehen haben – dazu der altbekannte Analogschinken.

Und die Totrellini alla panna verursachten Übelkeit und waren ebenfalls indisch gewürzt. Kein Koriander in Nudeln mit Sahnesoße! Daher dieürnbergf Moral von der Geschichte: Nicht beim Apollo Pizzataxi klicken!

Au Backe, Ammiland!

Die Republikaner – eine in den USA ähnlich herummarodierende Bande wie hierzulande die FDP – haben wieder was mitzuschnacken im US-Senat, erreichten sie bei der Nachwahl in Massachusetts doch den Sieg und bauten so ihre Minorität zu einer Sperrminorität aus.

Richtig schlecht ist das zum einen für Obama, sieht man doch Land auf Land ab den Stern des Friedensnobelpreisträgers sinken und zum anderen für die Projekte Obamas und der Demokraten – im Besonderen für die angestrebte Gesundheitsreform in den USA.

Ich bin nun wirklich kein ausgewiesener Amerkia-Fan aber mir tun die Amerikaner seid heute richtig leid! Da bieztet sich diue schon fast historische Chance, dass dieses Land einmal zu Ansätzen eines Sozialsystems kommt und nun – Satz mit X.

Auch wenn die Pressestimmen derzeit noch recht vorsichtig sind: Es sieht so aus, als ob das der Anfang vom Ende der „gesetzlichen Krankenversicherung“ in Amerika ist.

Das ND liefert zu den Hintergründen der Nachwahl eine scharfsinnige Analyse. Das in meinen Augen zynische an der Sache ist, dass die von den Parteigängern und in Amt und Würden stehenden Anhängern der Republikaner verursachte Wirtschaftskrise nun den Demokraten und Martha Coakley den Wahlsieg und den USA das Sozialsystem verhagelt hat. Ich will gar nicht die Frage nach Gerechtigkeit stellen, die Wähler in Massachusetts haben das verkackt. Aber es ist kein gutes politisches Signal, wenn Neokonservative das Wirtschaftssystem mit Karacho an die Wand fahren und zum Dank dafür auch noch Wahlen gewinnen. Den Amerikanern sei zum Troste gesagt, dass das hierzulande im Prinzip auch nicht anders aussieht. Auch hier sind die Wirtschaftsbosse, die von CDU/CDSU und FDP politisch vertreten werden (und die diese Parteien großzügig mit Spenden alimentieren) an der Finanz- und Wirtschaftskrise schuld und – padauz – gewinnt schwarz/gelb die Wahl. Das ist für unser Sozialsystem im Übrigen nicht minderschädlich.

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